Yokozuna (Wrestler)

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Rodney Anoa'i Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
Personalia
Geburtstag 2. Oktober 1966
Geburtsort San Francisco, Kalifornien
Sterbedatum 23. Oktober 2000
Sterbeort Liverpool, England
Karriereinformationen
Ringname(n) Kokina Maximus
Great Kokina
Wild Samoan Kokina
Yokozuna
Mr Sumo
Körpergröße 188 cm
Kampfgewicht 182 kg–300 kg
Angekündigt aus Japan
Trainiert von Afa
Sika
Debüt 1984

Rodney Agatupu Anoa’i[1] (* 2. Oktober 1966 in San Francisco, Kalifornien, USA; † 23. Oktober 2000 in Liverpool, England) war ein amerikanischer Wrestler samoanischer Abstammung. Er war hauptsächlich für seine Auftritte in der World Wrestling Federation (heute WWE) unter dem Ringnamen Yokozuna bekannt und zeichnete sich durch seine enorme Masse von zeitweilig über 300 kg aus.

Karriere

Anfänge

Als Mitglied der großen samoanischen Wrestlingfamilie wurde Anoa’i bereits als Kind von seinen Onkeln Afa und Sika trainiert. In den Anfängen seiner Karriere kämpfte er in Japan und Mexiko unter dem Namen Great Kokina. Seine ersten größeren Auftritte in den USA absolvierte er als Kokina Maximus in der American Wrestling Association, wo er unter anderem mit Verne Gagnes Sohn Greg fehdete. Zu dieser Zeit wog Anoa’i etwa 180 kg und war somit noch deutlich beweglicher als im späteren Stadium seiner Karriere. Er konnte in der AWA keine Erfolge verbuchen und verließ die USA vorübergehend wieder.

WWF

1992, mittlerweile über 200 kg schwer, wurde Anoa’i von Vince McMahon in die World Wrestling Federation geholt. Er bekam das Gimmick eines japanischen Sumōtori und trat fortan unter dem Ringnamen Yokozuna (entspricht dem Namen des höchsten Ranges im Sumō) auf. Als Manager wurde ihm Mr. Fuji an die Seite gestellt; später kam noch Jim Cornette als amerikanisches Sprachrohr dazu.

Anoa’i besiegte schnell eine Vielzahl amerikanischer Wrestler in Squash-Matches, so z. B. Virgil in seinem PPV-Debüt bei der Survivor Series 1992. Beim Royal Rumble 1993 wurde er als einer der Favoriten für die jährliche Battle Royal angekündigt, da es unmöglich schien, einen Mann seiner Masse über das oberste Seil zu befördern. In der Tat durfte Anoa’i die Battle Royal gewinnen und erhielt somit einen Titelkampf um die WWF World Championship bei WrestleMania IX.

World Champion

Bei WrestleMania ließ man Anoa’i den amtierenden Champion Bret Hart durch einen Trick seines Managers besiegen. Doch direkt nach seinem Titelgewinn musste er seinen neu gewonnenen Titel, in einem durch Storyline erklärten Spontankampf, bereits wieder an Hulk Hogan abgeben. Anoa’is erste Titelregentschaft gilt in der WWE-Geschichte damit als kürzeste offiziell anerkannte.

Das Rückmatch zwischen Anoa’i und Hulk Hogan fand zwei Monate später beim King of the Ring 1993 statt. Erneut ließ man den amtierenden Champion durch einen Trick verlieren. Kurz darauf verließ Hogan die WWF in Richtung World Championship Wrestling.

Um Anoa’i weiter im Blickpunkt zu halten, veranstaltete man eine „Bodyslam Challenge“. Viele Wrestler und Athleten aus anderen Sportarten versuchten, am mittlerweile über 230 kg schweren Wrestler einen Bodyslam auszuführen, doch niemand schien in der Lage zu sein. Als sämtliche Herausforderer gescheitert waren, kam überraschend der vorher als Bösewicht aufgetretene Lex Luger hinzu, durfte ihn auf die Matte befördern und wurde dadurch sofort zum Face. Für Luger blieben Titelkämpfe gegen Anoa’i jedoch erfolglos.

Der nächste Fehdengegner war der Undertaker. Beim Royal Rumble 1994 trafen sie in einem Sargmatch aufeinander, welches Anoa’i gewinnen durfte. Im weiteren Verlauf des Abends kam es in der 30-Mann Battle Royal zu keiner eindeutigen Entscheidung, da sich Bret Hart und Lex Luger als letzte verbliebene Kontrahenten gleichzeitig gegenseitig hinausbeförderten; folglich stand beiden ein Titelkampf zu. Der (Kayfabe-)Präsident Jack Tunney entschied, dass ein Münzwurf über die Konstellationen bei WrestleMania X entscheiden solle. Luger gewann diesen und sollte als erster gegen Anoa’i antreten. Bret Hart, der im ersten Match von WrestleMania zum Ausgleich ein Match gegen seinen Bruder Owen bestreiten musste, sollte dann auf den Sieger treffen und über den endgültigen neuen Champion entscheiden.

Lex Luger musste seinen Kampf bei WrestleMania auf Anweisung verlieren, da er sich am Abend vor der Veranstaltung nicht seiner Position in der Organisation entsprechend verhielt. Damit wurde Anoa’i der erste Heel, der einen Titel bei einer WrestleMania erfolgreich verteidigte. Im zweiten Titelmatch des Abends erhielt Bret Hart den Titel schließlich zurück.

Tag Team mit Owen Hart

Nachdem er den Rest des Jahres in der Midcard verbrachte und bei der Survivor Series 1994 schließlich ein erneutes Sargmatch gegen den Undertaker verloren hatte, legte er eine Pause ein. Bei WrestleMania XI kehrte er überraschend als Tag Team-Partner von Owen Hart zurück und gewann mit ihm die WWF Tag Team Championship von den Smoking Gunns (Billy und Bart Gunn). Obwohl die beiden den Titel über einige Monate halten konnten, wurde es offensichtlich, dass er sich in sehr mangelhafter Form befand – er hatte mittlerweile die Marke von 300 kg überschritten (inoffiziell sprach man von etwa 700 amerikanischen Pfund, also 318 kg), sodass das Team nahezu ausschließlich von Hart getragen werden musste. Im September 1995 traf Anoa’i zusammen mit dem British Bulldog auf Shawn Michaels und Diesel. Während des Kampfes kam sein eigentlicher Partner Owen Hart zum Ring und wurde von Diesel gepinnt. Zwar wurde Michaels und Diesel daraufhin die Tag Team Championship verliehen (wodurch die beiden Männer alle Herren-Titel der WWF gleichzeitig hielten), doch da Hart kein offizieller Teil des Matches war, erhielten er und Anoa’i den Titel am nächsten Tag zurück. Am selben Abend verloren sie ihn jedoch endgültig an die Smoking Gunns.

Face-Turn

Beim Royal Rumble 1996 geriet Anoa’i laut Storyline mit Vader – einem neuen Schützling von Jim Cornette – aneinander, nachdem beide gleichzeitig von Shawn Michaels herausgeworfen worden waren. Daraufhin turnte er zum Face, trennte sich von Cornette und gab erstmals Interviews auf Englisch. Er fehdete gegen Cornettes Stable Camp Cornette, zu dem neben Vader auch der British Bulldog und sein ehemaliger Partner Owen Hart gehörten. Nachdem er sich in einem Match gegen Vader ein Bein brach und mit einem Gabelstapler aus dem Ring befördert werden musste, pausierte Anoa’i und versuchte Gewicht zu verlieren. Zum Summerslam 1996 kehrte er zurück und unterlag Steve Austin. In seinem letzten PPV-Auftritt bei der Survivor Series 1996 stand er in einem 4-on-4-Elimination-Match unter anderem Vader gegenüber und wurde disqualifiziert. Erneut pausierte er, doch auch ein Gewichtsverlust von knapp 50 kg befriedigte die besorgten WWF-Offiziellen nicht. 1998 wurde er endgültig entlassen.

Independent Promotionen

Nach seiner WWF-Karriere kämpfte Anoa’i für einige Independent-Ligen. Seinen letzten größeren Auftritt hatte er beim „Heroes of Wrestling“-PPV im Oktober 1999, bei dem er viel übergewichtiger als zu seiner WWF-Zeit wirkte. Er kämpfte dabei in einem unrühmlichen Match zusammen mit dem offensichtlich stark betrunkenen Jake Roberts gegen King Kong Bundy und Jim Neidhart.

Tod

Anoa’i verstarb am 23. Oktober 2000 im Alter von 34 Jahren an einem Herzinfarkt. Zu dieser Zeit war er gerade auf einer Wrestling-Tour in Liverpool. Das letzte Match vor seinem Tod bestritt er gegen Shinjiro Ohtani.

Am 31. März 2012 wurde er von Jimmy und Jey Uso in die Hall of Fame eingeführt.

Erfolge

Titel

Auszeichnungen

Referenzen

  1. Yokozunas Grab

Weblinks