Yüksel Yolcu

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. November 2015 um 09:11 Uhr durch APPER (Diskussion | Beiträge) (Normdaten aktualisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Yüksel Yolcu (* 1966 in Igdir, Türkei) ist ein Berliner Theaterregisseur und Dramaturg. Er betätigt sich auch als Schauspieler. 2003 erhielt Yolcu den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin.

Leben und Wirken

Yüksel Yolcu wurde in der Türkei geboren und kam im Kindesalter nach Deutschland. Er besuchte die Grundschule und das Gymnasium bis zum Abitur in Berlin-Schöneberg. Seine Schauspielausbildung absolvierte er zwischen 1990 und 1994 an der Hochschule der Künste Berlin. Zu dieser Zeit begann er bereits als Schauspieler am Berliner Schiller-Theater an einer Reihe von Produktionen mitzuwirken, später zudem an den Kindertheatern carrousel und GRIPS. Auch einige Fernsehrollen spielte er zu dieser Zeit: neben einer Episodenhauptrolle in der Serie Der Fahnder die männliche Hauptrolle in dem mit dem Prix Europa ausgezeichneten Fernsehfilm So schnell geht es nach Istanbul (Regie: Andreas Dresen)

Nach einem Regiestudium in Paris folgten 2000 erste eigene Inszenierungen am Theater, z. B. Tschechows Der Heiratsantrag, Athol Fugards Hello and Goodbye am carrousel, Viel Lärm um Nichts, der kleine Prinz von Dänemark, am Theater Altenburg-Gera, das Pferd in der Nacht in Braunschweig, Fugards Merhaba und Tschüss im Rahmen des Diyalog TheaterFestes 2000 oder Anouilhs Antigone an der Berliner Werkstatt der Kulturen. Die von ihm gegründete Schauspielgruppe „Compagnie Yunus“ erhielt eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds für die Dreigroschenoper von B.Brecht. Yolcu inszenierte vermehrt am Hans Otto Theater, wo er im Sommertheater 2005 und 2006 ebenfalls als Schauspieler (Sebastian in Was ihr wollt) wirkte.

Für seine Aufführung der Fluchtwege von Nick Wood am Otto-Theater erhielt Yolcu 2003 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin, eine Auszeichnung zur Förderung des Kinder- und Jugendtheaters. Seine Inszenierung von Colleen Murphys Herz schlägt Tod (2004) wurde durch die Mitwirkung Katja Riemanns, die die Hauptrolle spielte, stark in den Medien wahrgenommen. Als Bühnenautor bearbeitete Yolcu u. a. den Roman Leyla (2007) von Feridun Zaimoglu, und entwickelte 2005 zusammen mit Paul Brody eine „Fassung für die Neuköllner Oper“ der Leo Fall-Operette Die Rose von Stambul (1916). 2008 inszenierte Yolcu im Grips Theater „Schwarzweißlila“ von Volker Schmitd, es folgten die Arbeiten wie „Haram“ von Ad de Bond und Ohne Moos nix los von Jörg Isermeyer Dieses Stück wurde 2011 zu den renommierten Mühlheimer Theatertagen eingeladen. Es folgten die Stücke „Aussetzer“ von Lutz Hübner (das Stück wurde für den Ikarus Preis 2014 nominiert) und das Kinderstück Schnubbel von Volker Ludwig. Ebenfalls im Jahre 2011 inszenierte Yolcu für das Theater der Jungen Welt Leipzig das Stück „Der Junge mit dem Koffer“ von Mike Kenny.

Inszenierungen (Auswahl)

Hans Otto Theater

  • Übermorgen von Roel Adam 2001
  • Fluchtwege von Nick Wood (Deutsche Erstaufführung), 2003
  • Paulas Paul von Melanie Peter (Erstaufführung)
  • Aladin und die Wunderlampe
  • Herz schlägt Tod von Colleen Murphy
  • Danny, König aus dem Keller (Agent im Spiel) von David S. Craig, 2005/2006
  • Leyla (nach dem Roman von Feridun Zaimoglu, Theaterfassung von Anne-Sylvie König und Yüksel Yolcu), 2007

Theater Altenburg-Gera

  • Viel Lärm um nichts
  • Der kleine Prinz von Dänemark

Neuköllner Oper

  • Die Rose von Stambul von Leo Fall (Fassung für die Neuköllner Oper von Paul Brody und Yüksel Yolcu), 2005

Staatstheater Braunschweig Das Pferd in der Nacht von Suzanne v.Lohuizen 2006/07

Theater an der Parkaue Der Heiratsantrag A.Tschechow 2000 Von einem der Auszog das Fürchten zu lernen von Michael Bartenjew 2001/02 Ein Hauch vom kalten Wetter von Charles Way 2004/05

Ballhaus Naunystrasse Von Menschen und Mäusen von John Steinbeck 1994 Zwei verlorene in einer schmutzigen Nacht von Plinio Marcos 1995 Dreigroschenoper von B.Brecht 2003

Tiyatrom Hallo and Goodby von Athol Fugard 2001/02 Los Töte mich Schatz von Aziz Nesin 2001/02

Grips Theater „Schwarzweißlila“ von Voker Schmidt 2007 „Haram“ von Ad de Bond 2008 Ohne Moos nix los von Jörg Isermeyer 2010 Aussetzer von Lutz Hübner 2013 Schnubbel von Volker Ludwig 2014

Stadttheater Aalen Die Schneekönigin nach Motiven von Hans Christian Andersen Bühnenfassung Yüksel Yolcu 2014

Astrid Lindgren Bühne Mio,mein Mio 2014

Auszeichnungen

  • Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für seine Inszenierung des Stücks Fluchtwege am Kinder- und Jugendtheater des Hans Otto Theaters Potsdam

Weblinks

Quelle