Zeller Becken

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Zeller Becken, im Hintergrund das Salzachtal
Zeller Becken mit dem Zeller See, dahinter der Hundstein

Das Zeller Becken ist ein inneralpines Becken im Pinzgau in Salzburg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zeller Becken liegt in rund 750 Meter Seehöhe und wird im Westen von den Kitzbüheler Alpen mit der Schmittenhöhe (1965 m) und im Osten von den Dientener Bergen mit dem Hundstein (2117 m) begrenzt. Nach Norden geht das Becken mit der nur wenige Meter höher gelegenen Talwasserscheide zur Saalach ins Saalfeldner Becken über, im Süden ist es offen zum Salzachtal.[1]

Gewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zentrum des Beckens liegt der Zeller See. Die größten Zuflüsse sind der Thumersbach im Osten und der Schmittenbach im Westen. Die Entwässerung erfolgt über zwei Seekanäle in die Salzach, der Kleine und der Große Seekanal sind je rund zwei Kilometer lang.[1]

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der größte Orte im Zeller Becken ist Zell am See, kleine Orte sind Schüttdorf, Schmitten, Wiesenlehen und Thumersbach.

Geomorphologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zeller Becken ist ein Trogtal, das während der Kaltzeiten von Eismassen aus der nördlichen Glocknergruppe durchströmt und ausgeformt wurde.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Funde von bronzezeitlichen Keramikfragmenten im Schmittental und Kupferschmelzplätzen nahe der Ebenbergalm zeigen, dass das Zeller Becken bereits vor 3000 Jahren besiedelt war. Aus der Zeit der Römischen Besatzung stammen zwölf bei Fuchslehen gefundene Bruchstücke eines Bronze-Depots.[2]

Bodenschätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vorkommen von silberhältiger Bleiglanz geht auf Vulkanismus im Ordovizium zurück. Das Erz ist an Grüngesteine gebunden, in der Lagerstätte Thumersbach sind es Proterobase und Diabas-Spilite. Die Tonschiefer-Grünschiefer-Serie reicht im Westen bis zum Pass Thurn, im Osten wird sie bald von höheren Serien überlagert. Das Erz wurde bereits ab 1690 abgebaut, der Bergbau 1739 jedoch wegen Unergiebigkeit aufgegeben. 1907 wurde wieder mit dem Abbau im Pichlgraben begonnen, wenige Jahre später aber eingestellt.[3]

Rundfahrtschiff auf dem Zeller See
Kettingbahn auf der Schmittenhöhe

Fremdenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl es auf dem Osthang der Schmittenhöhe ein Schigebiet gibt,[4] ist der Sommer die wichtigste Tourismus-Saison. Mehr als 86 Prozent der Übernachtungen entfallen auf die Monate Juni bis Oktober.[5]

  • Schifffahrt: Vier Schiffe bieten Ausflugsfahrten auf dem Zeller See an.[6]
  • Rad: Der Tauernradweg verläuft durch das Zeller Becken.[7]
  • Wandern: Die 5. Etappe der gletscherfreien Variante 02A des Zentralalpenwegs führt durch die Dientener Berge, nördlich um den Zeller See und auf die Schmittenhöhe zur Pinzgauer Hütte.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erich Seefeldner: Salzburg und seine Landschaften: eine geographische Landeskunde, Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Verlag Das Bergland-Buch, Salzburg 1961

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Austrian Map. Abgerufen am 23. Januar 2023.
  2. Rainer Hochhold: Geschichte von Zell am See. (PDF) Gemeinde Zell am See, S. 1–2, abgerufen am 24. Januar 2023.
  3. J. G. Haditsch, H. Mostler: Die Bleiganz-Zinkblende-Lagerstätte Thumersbach bei Zell am See. (PDF) 1967, S. 172–173, 175, abgerufen am 24. Januar 2023.
  4. Skifahren in Zell am See | Skigebiet Schmittenhöhe in Salzburg. Abgerufen am 24. Januar 2023.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Zell am See, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, 2021, abgerufen am 24. Januar 2023.
  6. Schifffahrt in Zell am See-Kaprun. Abgerufen am 24. Januar 2023.
  7. Eurobike: Krimml - Schärding am Tauern-Radweg | Eurobike Radreisen. Abgerufen am 24. Januar 2023.
  8. Zentralalpenweg 02, längster Wanderweg Österreichs. Abgerufen am 24. Januar 2023.

Koordinaten: 47° 19′ N, 12° 48′ O