Zorn – Tod und Regen

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Film
Titel Zorn – Tod und Regen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache deutsch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 90 Minuten
Stab
Regie Mark Schlichter
Drehbuch Stephan Ludwig, Mark Schlichter
Produktion Jens Körner
Musik Klaus Wagner
Kamera Benedict Neuenfels
Besetzung

Zorn – Tod und Regen ist ein deutscher Fernsehfilm der Krimireihe Zorn. Er entstand nach einem Kriminalroman aus der Zorn-Reihe des Autors Stephan Ludwig. Die Reihe wird vom MDR produziert. Im ersten Teil Zorn – Tod und Regen führte Mark Schlichter die Regie, dieser wurde am 29. April 2014 in Halle (Saale) uraufgeführt.[1] Die Erstausstrahlung in der ARD erfolgte am 8. Mai 2014.

Die beiden Hauptkommissare Zorn und Schröder ermitteln in Halle, wo der Film im Herbst 2013 gedreht wurde.[2]

Handlung

Hauptkommissar Claudius Zorn ist ein eigenbrötlerischer, desillusionierter Ermittler, der mit seinem Ruf, nicht besonders erfolgreich zu sein, recht gelassen umgeht. Unangenehme Aufgaben wie Büroarbeit überlässt er gerne seinem Assistenten, Hauptkommissar Schröder, der die Macken seines Chefs geflissentlich übersieht und mit offensichtlicher Begeisterung seiner Arbeit nachkommt.

Eines Abends wird im herbstlich-regnerischen Halle eine Frau in einer dunklen Seitenstraße von einem vermummten Täter hinterrücks niedergeschlagen. Im Keller eines Abrisshauses fesselt der Täter die Frau an einen Stuhl, schneidet ihr die Arterien in den Kniekehlen durch und lässt sie verbluten. Am nächsten Tag wird die Blutlache gefunden, doch von der Leiche fehlt jede Spur.

Staatsanwalt Sauer beauftragt Zorn und Schröder mit dem Fall und offenbart Zorn, dass er ihn schon länger beobachte und ihm hiermit eine Chance geben wolle. Zorn solle ihn über jedes noch so kleine Detail der Ermittlungen informieren. Dieser zeigt sich wenig begeistert von der vielen Arbeit, Schröder hingegen beginnt, akribisch und mit Feuereifer zu ermitteln.

Noch am selben Tag wird eine zweite Tote gemeldet: eine Selbstmörderin, die ihren Mann und eine Tochter hinterlässt. Der Mann, Henning Mahler, erzählt Zorn von den schweren Depressionen seiner Frau, die sie seit dem Fahrradunfall der Tochter durchlitt. Diese ist von einem unbekannten Autofahrer überfahren worden, liegt seither im Krankenhaus und wird vielleicht nie wieder laufen können.

Schließlich wird die Leiche des ersten Opfers auf einer Bank nahe dem Gimritzer Wehr an der Saale gefunden. Sie kann jedoch zunächst nicht identifiziert werden. Zorn studiert die Akte der bisherigen Ermittlungsergebnisse, die er von Sauer erhalten hat. Dabei stellt er fest, dass einige Seiten fehlen. Dies erregt Zorns Misstrauen gegenüber Sauer. Er trifft sich mit Sauers Sekretärin Hannah Saborowski, die ihm bereits deutliche Avancen gemacht hat, und weiht sie in seinen Verdacht ein, Sauer könnte die Ermittlungsunterlagen manipuliert haben. Sie verspricht, ihm zu helfen, da sie weiß, wo Sauer seinen Tresorschlüssel aufbewahrt. Im Gegenzug verlangt sie, dass Zorn sich auf sie einlässt, doch der begründet seine mangelnde Libido mit übermäßiger Sensibilität.

Anderntags findet Hannah in Sauers Abwesenheit die vermissten Unterlagen in seinem Tresor und übergibt sie an Zorn. Daraus geht hervor, dass die Tote vor kurzem eine Abtreibung durchführen ließ und einen Herzschrittmacher mit einer Registriernummer trug, anhand derer sie sofort hätte identifiziert werden können. Da unklar ist, welches Interesse Sauer am Zurückhalten von Informationen haben könnte, fühlt Zorn sich herausgefordert und beschattet ihn. Sauer hingegen hat bei seiner Rückkehr ins Büro entdeckt, dass er von Hannah hintergangen wurde. Abends verlässt er seine Wohnung und kann Zorn abschütteln, als er in eine benachbarte Bar geht und dort spurlos verschwindet. Unterdessen war Schröder in der Wohnung von Sigrun Bosch, der ersten toten Frau. Auf ihrem Anrufbeantworter findet er die Nachricht eines unbekannten Mannes, der sie darin wegen der erfolgten Abtreibung bedroht.

Als Hannah abends auf dem Nachhauseweg ist, fühlt sie sich verfolgt und ruft Zorn an, doch der hat gerade seine Nachbarin Malina zu Besuch, die in derselben Bar arbeitet, in der Sauer untertauchen konnte. So wird Hannah auf die gleiche Weise wie das erste Opfer von hinten niedergeschlagen, gefesselt und ausgeblutet. Zorn wird anderntags durch eine fingierte SMS zum Wehr gelockt und findet dort zu seinem Entsetzen ihre Leiche auf der Bank. Kurze Zeit später taucht auch die Leiche von Sauer auf. Dieser wurde erstochen, kopfüber an der Turmbrücke der Marienkirche aufgehängt und auf den Marktplatz hinuntergestürzt.

Staatsanwältin Borck, welche die Nachfolge des ermordeten Sauer antritt, überlässt Zorn widerwillig die weiteren Ermittlungen. Schröder findet heraus, dass zwischen Staatsanwalt Sauer, Henning Mahler und dem Barbesitzer Robert Stapic, der auch der Onkel von Malina ist, eine Verbindung besteht: Sie haben zusammen beim Militär gedient. Trotz Schröders Warnung will Zorn sich in der Bar umsehen. Deren Besitzer ist polizeibekannt, da er mit dem ersten Opfer, Sigrun Bosch, liiert war und von ihr wegen Misshandlung angezeigt worden ist. Er konfrontiert Stapic damit und will ihn ins Präsidium mitnehmen. Als Stapic sein unweit geparktes Fahrzeug mit der Fernbedienung öffnet, fliegt es in die Luft, und die Explosion setzt Zorn außer Gefecht. Stapic setzt sich ab.

Wieder bei Bewusstsein, wird Zorn von Mahler angerufen, der inzwischen ebenfalls untergetaucht ist und sich nun mit ihm treffen will. Inzwischen erfährt Schröder, dass Stapic Mahlers Tochter aus dem Krankenhaus entführt hat. Da Zorn telefonisch nicht erreichbar ist, durchsucht Schröder auf eigene Faust Stapics Bar und findet dort Mahlers Tochter im Rollstuhl. Dabei wird er von Stapic überrascht, überwältigt und niedergestochen. Mittlerweile trifft Zorn sich mit Mahler. Auf der Fahrt zu einem abgelegenen Industriegebiet bringt der Licht ins Dunkel: Er, Sauer und Stapic dienten in der NVA und trafen sich nach Ende ihrer Dienstzeit hin und wieder, um zu feiern. Bei der letzten Feier vor fünf Jahren fuhren sie im betrunkenen Zustand nach Hause durch eben jenes abgelegene Industriegebiet und überfuhren dabei eine Frau, die den Unfall nicht überlebte. Da es außer ihnen keine Zeugen gab, beschlossen sie, die Leiche verschwinden zu lassen und Mahler als den Fahrer zu decken, auch um Sauers beginnende Karriere als Staatsanwalt nicht zu gefährden. Als nun Sigrun Bosch kürzlich Stapic anzeigte und sein Kind abtreiben ließ, nahm Stapic aus Rache Kontakt zu Mahler auf, der sie als Gegenleistung für sein Schweigen umbringen sollte, während er selbst sich ein Alibi verschaffte. Da Mahler sich zunächst weigerte, fuhr Stapic dessen Tochter an, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, sodass Mahler die Tat schließlich ausführte. Stapic war es auch, der danach Hannah und Sauer umbrachte, als er sich in Gefahr wähnte, entdeckt zu werden. Nun ist Stapic mit Mahlers Tochter auf dem Weg zu ihm, ohne zu wissen, dass dieser den Hauptkommissar mitgebracht hat.

Kurze Zeit später trifft Stapic tatsächlich ein. Es stellt sich heraus, dass Mahler die Bombe in Stapics Wagen platzierte. Als beide sich auf der Straße anschreien, schleicht Zorn sich von hinten an, Stapic bemerkt dies jedoch und schlägt ihn nieder. Im folgenden Handgemenge wird er von Mahler erschossen. Dieser bittet Zorn anschließend, sich um seine Tochter zu kümmern, geht von dannen und erschießt sich selbst.

Abschließend trifft Zorn gerade noch rechtzeitig im Krankenhaus ein, um zu sehen, wie Schröder, schwer verletzt, doch bei Bewusstsein und zuversichtlich wie immer, zum OP transportiert wird.

Rezeption

Einschaltquoten

Die Erstausstrahlung von Zorn – Tod und Regen am Donnerstag, 8. Mai 2014 wurde in Deutschland von 5,45 Millionen Zuschauern gesehen und erreichte einen Marktanteil von 17,6 % für Das Erste.[3]

Kritiken

„[…] dieser Film akzentuiert jede ins Krimineske übersetzte dunkeldeutsche Realität auf eigene, auf überzeugende Weise. Was für eine Überraschung, und das bei einer Produktion, die im Auftrag des ARD-Süßstofffabrikanten Degeto entstanden ist.“

Joachim Huber: Der Tagesspiegel[4]

„Misel Matičević, seit 'Hotte im Paradies' eher abonniert auf taffe Prollhelden, verkörpert den Loser mit großer Spielfreude, auch wenn die Figur filmisch zuweilen auf schmalem Grat wandelt. Stellenweise nehmen die Kraftausdrücke und Mittelfinger dann doch überhand.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zorn - Tod und Regen (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive) In: mdr.de vom 5. Mai 2014
  2. Zorn - Tod und Regen (Memento vom 12. Mai 2014 im Internet Archive) In: mdr.de online vom 8. Mai 2014
  3. Fabian Riedner: Primetime-Check: Donnerstag, 8. Mai 2014. Quotenmeter, 9. Mai 2014, abgerufen am 13. Mai 2014.
  4. Joachim Huber: Alle können ihn mal, alle. Weltschmerz goes Krimi. In: Medien. Der Tagesspiegel, 7. Mai 2014, abgerufen am 13. Mai 2014.
  5. Uwe Ebbinghaus: Macht euren Kleinkram alleine. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. Mai 2014, abgerufen am 13. Mai 2014.