„Oskar-Heinrich Bär“ – Versionsunterschied

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'''Oskar-Heinrich Bär''', auch ''Heinrich'' oder ''Heinz'' genannt; (* [[25. Mai]] [[1913]] in [[Sommerfeld (Leipzig)|Sommerfeld]]; † [[28. April]] [[1957]] bei [[Braunschweig]]) war ein deutscher [[Offizier|Luftwaffenoffizier]] und [[Jagdflieger]].
'''Oskar-Heinrich Bär''', auch ''Heinrich'' oder ''Heinz'' genannt; (* [[25. Mai]] [[1913]] in [[Sommerfeld (Leipzig)|Sommerfeld]]; † [[28. April]] [[1957]] bei [[Braunschweig]]) war ein deutscher [[Offizier|Luftwaffenoffizier]] und [[Jagdflieger]]. Er gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].


== Leben ==
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=== Nachkriegszeit ===
=== Nachkriegszeit ===
Nach seiner Entlassung aus englischer [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenschaft]] ließ sich Bär in Braunschweig nieder, wo er weiter in der Luftfahrt tätig war. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommission im Deutschen Aero Club. Bei einer Flugvorführung mit einer [[LF1 Zaunkönig]] verunglückte Bär am 28. April 1957 über dem Flugplatz [[Flughafen Braunschweig-Wolfsburg|Braunschweig-Waggum]] tödlich, als seine Maschine aus 50 Metern Höhe durch Steiltrudeln abstürzte.
Nach seiner Entlassung aus englischer [[Kriegsgefangener|Kriegsgefangenschaft]] ließ sich Bär in Braunschweig nieder, wo er weiter in der Luftfahrt tätig war. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommission im Deutschen Aero Club. Bei einer Flugvorführung mit einer [[LF1 Zaunkönig]] verunglückte Bär am 28. April 1957 über dem Flugplatz [[Flughafen Braunschweig-Wolfsburg|Braunschweig-Waggum]] tödlich, als seine Maschine aus 50 Metern Höhe durch Steiltrudeln abstürzte.

== Rezeption ==
Die rechtsextreme ''[[National-Zeitung (München)|National-Zeitung]]'' porträtierte Bär im Mai 2000 in ihrer Serie „Große deutsche Soldaten – unsterbliche Helden“. Die ''National-Zeitung'' bescheinigte Bär „Zuverlässigkeit“ und „Draufgängertum“; er sei ein „‚Teufelskerl‘ in bestem Sinne“ gewesen. Im Jagdgeschwader 51 habe er sich „durch tollkühne Taten rasch Ruhm und Ehre“ erworben; nach seinen insgesamt 18 Abschüssen sei er, „kaum verarztet, sofort wieder zur Stelle“ gewesen.<ref>National-Zeitung 20/2000 (12. Mai 2000), S. 12. Zitiert bei: Fabian Virchow: ''Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten.'' VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-15007-9, S. 395.</ref> In der Serie wurden ausschließlich dem NS-Regime treu ergebene Soldaten gewürdigt, zum Teil unter Verwendung von sprachlichen Formeln der Wehrmachts- und [[NS-Propaganda]].<ref>Virchow, ''Zivilismus''. S. 347.</ref> Der Politikwissenschaftler [[Fabian Virchow]] ordnet die Serie in „die Vorstellung der extremen Rechten von den auf die Tat orientierten, den Lauf des Geschehens/der Geschichte im Interesse des ‚nationalen‘ oder ‚[[Völkische Bewegung|völkischen]]‘ Kollektivs gestaltenden Männern“ ein. Die Charakterisierungen verwiesen „zugleich auf eine Konzeptualisierung von [[Männlichkeit]], deren Profil – sehr vereinseitigt – durch Eigenschaften wie ‚Härte‘, ‚Opferbereitschaft‘, ‚Todesmut‘, ‚Tapferkeit‘, ‚Zähigkeit‘, ‚Schneid‘ oder ‚Steherqualitäten‘ zu markieren wäre“.<ref>Virchow, ''Zivilismus''. S. 394.</ref>


== Auszeichnungen ==
== Auszeichnungen ==

Version vom 23. Juli 2012, 22:23 Uhr

Major Heinz Bär (Bildmitte) vor einem abgeschossenen amerikanischen Bomber Boeing B-17F nahe der holländischen Grenze (1944)

Oskar-Heinrich Bär, auch Heinrich oder Heinz genannt; (* 25. Mai 1913 in Sommerfeld; † 28. April 1957 bei Braunschweig) war ein deutscher Luftwaffenoffizier und Jagdflieger. Er gehörte zu den erfolgreichsten deutschen Jagdpiloten des Zweiten Weltkriegs.

Leben

Militärische Ausbildung

1933 meldete sich Bär freiwillig zur Kraftfahrtruppe der Reichswehr. 1935 trat er in die neu gegründete Luftwaffe der deutschen Wehrmacht ein. Nach der Ausbildung zum Transporterpiloten wurde er zum Feldwebel befördert. Im Anschluss wurde er zum Jagdflieger ausgebildet.

Zweiter Weltkrieg

Nach Ende der Ausbildung wurde Bär dem Jagdgeschwader 51 zugeteilt. Er erreichte seinen ersten Luftsieg an der Westfront am 25. September 1939. Bär nahm an der Luftschlacht um England sowie am Russlandfeldzug teil. Er wurde zunächst zum Leutnant der Reserve und später zum Hauptmann der Reserve befördert und kommandierte verschiedene Einheiten. 1942 wurde Bär Kommandeur der I. Gruppe des Jagdgeschwaders 77, das von Sizilien im Afrikafeldzug eingesetzt wurde. Nach dem Rückzug seines Geschwaders aus Nordafrika im Mai 1943 widersprach Bär der Kritik des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Hermann Göring. Infolge dessen wurde er wegen „Feigheit vor dem Feind“ zum Staffelkapitän degradiert und zur Jagdflieger-Ergänzungsgruppe nach Südfrankreich strafversetzt, später aber rehabilitiert. 1944 wurde Bär Kommodore des Jagdgeschwaders 3 und 1945 Kommandeur der Ergänzungsgruppe Lechfeld bei Augsburg. Er wurde in den gerade aufgestellten Jagdverband 44 berufen, der die neuen Me 262-Düsenjäger einsetzte. Mit der Me 262 errang Bär 16 Luftsiege, damit wurde er nach Kurt Welter der zweiterfolgreichste Düsenjägerpilot des Krieges. Kurz vor Kriegsende wurde er zum Oberstleutnant befördert und am 22. April 1945 der letzte Kommandeur des Jagdverbands.

Bär war mit insgesamt 220 Luftsiegen bei mehr als 1.000 Einsätzen einer der erfolgreichsten Jagdpiloten des Zweiten Weltkriegs. Davon erzielte er 96 Abschüsse im Osten, 45 in Nordafrika; 21 der abgeschossenen Flugzeuge waren viermotorige Bomber. Seinen 100. Luftsieg errang er am 19. Mai 1942, seinen 200. am 22. April 1944. Er wurde mehrmals abgeschossen, zum Teil über gegnerischem Gebiet, überlebte dies jedoch stets.

Nachkriegszeit

Nach seiner Entlassung aus englischer Kriegsgefangenschaft ließ sich Bär in Braunschweig nieder, wo er weiter in der Luftfahrt tätig war. 1950 wurde er Vorsitzender der Motorflugkommission im Deutschen Aero Club. Bei einer Flugvorführung mit einer LF1 Zaunkönig verunglückte Bär am 28. April 1957 über dem Flugplatz Braunschweig-Waggum tödlich, als seine Maschine aus 50 Metern Höhe durch Steiltrudeln abstürzte.

Rezeption

Die rechtsextreme National-Zeitung porträtierte Bär im Mai 2000 in ihrer Serie „Große deutsche Soldaten – unsterbliche Helden“. Die National-Zeitung bescheinigte Bär „Zuverlässigkeit“ und „Draufgängertum“; er sei ein „‚Teufelskerl‘ in bestem Sinne“ gewesen. Im Jagdgeschwader 51 habe er sich „durch tollkühne Taten rasch Ruhm und Ehre“ erworben; nach seinen insgesamt 18 Abschüssen sei er, „kaum verarztet, sofort wieder zur Stelle“ gewesen.[1] In der Serie wurden ausschließlich dem NS-Regime treu ergebene Soldaten gewürdigt, zum Teil unter Verwendung von sprachlichen Formeln der Wehrmachts- und NS-Propaganda.[2] Der Politikwissenschaftler Fabian Virchow ordnet die Serie in „die Vorstellung der extremen Rechten von den auf die Tat orientierten, den Lauf des Geschehens/der Geschichte im Interesse des ‚nationalen‘ oder ‚völkischen‘ Kollektivs gestaltenden Männern“ ein. Die Charakterisierungen verwiesen „zugleich auf eine Konzeptualisierung von Männlichkeit, deren Profil – sehr vereinseitigt – durch Eigenschaften wie ‚Härte‘, ‚Opferbereitschaft‘, ‚Todesmut‘, ‚Tapferkeit‘, ‚Zähigkeit‘, ‚Schneid‘ oder ‚Steherqualitäten‘ zu markieren wäre“.[3]

Auszeichnungen

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. National-Zeitung 20/2000 (12. Mai 2000), S. 12. Zitiert bei: Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-531-15007-9, S. 395.
  2. Virchow, Zivilismus. S. 347.
  3. Virchow, Zivilismus. S. 394.
  4. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs , Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.199

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