„Maria Anna von Savoyen“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Johann Nepomuk Ender 002.jpg|thumb|Kaiserin Maria Anna von Österreich]]
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'''Maria Anna''', Prinzessin von Savoyen (vollständiger Name ''Maria Anna Ricciarda Carolina Margherita Pia'' * [[19. September]] [[1803]] in [[Rom]]; † [[4. Mai]] [[1884]] in [[Prag]]) war Kaiserin von [[Österreich]].
'''Maria Anna''', Prinzessin von Savoyen (vollständiger Name ''Maria Anna Ricciarda Carolina Margherita Pia'' * [[19. September]] [[1803]] in [[Rom]]; † [[4. Mai]] [[1884]] in [[Prag]]) war als Gemahlin von [[Ferdinand I. (Österreich)|Ferdinand I.]] von 1835-48 Kaiserin von [[Österreich]].


== Leben ==
== Leben ==
Die am 19. September 1803 im [[Palazzo Colonna]] in Rom geborene Maria Anna war eine Tochter von König [[Viktor Emanuel I. (Sardinien-Piemont)|Viktor Emanuel I.]] von Sardinien-Piemont und der Erzherzogin [[Maria Theresia von Österreich-Este (1773–1832)|Maria Theresia von Österreich-Este]]. Sie hatte eine Zwillingsschwester, [[Maria Theresia von Savoyen (1803–1879)|Maria Theresia von Savoyen]], die spätere kurzzeitige Herzogin von Parma. Die beiden Prinzessinnen wurden von Papst [[Pius VII.]] am 20. September 1803 getauft. Ihre Paten waren ihre Großeltern mütterlicherseits, Erzherzog [[Ferdinand Karl von Österreich-Este (1754–1806)|Ferdinand Karl von Österreich-Este]] und [[Maria Beatrice d’Este (1750–1829)|Maria Beatrice Ricciarda d’Este]]. Im [[Palazzo Braschi|Museo di Roma]] ist die Taufe auf einem Gemälde dargestellt.<ref>Noel S. McFerran: [http://www.jacobite.ca/gazetteer/Rome/MuseodiRoma.htm ''A Jacobite Gazetteer – Rome, Museo di Roma]''</ref>
Sie war eine Tochter von [[Maria Theresia von Österreich-Este (1773–1832)|Maria Theresia von Österreich-Este]] und [[Viktor Emanuel I. (Sardinien-Piemont)|Viktor Emanuel I.]]


1831 heiratete sie (per [[Trauung per Stellvertreter|Prokuration]]) ihren Cousin 2. Grades [[Ferdinand I. (Österreich)|Erzherzog Ferdinand von Österreich]]. Maria Anna galt mit ihren 27 Jahren als „ältlich“ und daher als nicht besonders anspruchsvoll, außerdem als außerordentlich fromm und gottergeben. Es gelang ihr, ihr Schicksal mit bewundernswerter Haltung zu meistern, so bezeichnete sie sich als die Krankenschwester ihres Gatten. Sie wurde ihm eine verständnisvolle Gefährtin und Pflegerin.<ref>Anna Hartmann, Erinnerungen einer alten Wienerin, 1998 - Seite 414</ref> Dank ihres liebenswerten Wesens und karitativer Aktivitäten erlangte Maria Anna später große Popularität in der Bevölkerung. Die Ehe blieb kinderlos.<ref>http://www.habsburger.net/de/kapitel/ferdinand-ein-betriebsunfall-im-hause-habsburg</ref> Durch seine Thronbesteigung als Kaiser Ferdinand I. 1835 wurde sie Kaiserin von Österreich, ein Jahr später folgte in [[Prag]] die Krönung zur Königin von Böhmen. Obwohl sie nie deutsch lernte, war sie in ihrer neuen Heimat sehr beliebt. Jährlich am 26. Juli gab es anlässlich ihrer Namensfeier ein Fest. 1848 dankte Ferdinand I. ab, und das Ehepaar zog sich fortan von Wien nach Prag und nach Böhmen zurück.
Am 12. Februar 1831 heiratete Maria Anna per [[Trauung per Stellvertreter|Prokuration]] in [[Turin]] und am 27. Februar 1831 persönlich in der [[Kammerkapelle (Hofburg)|Kammerkapelle]] der [[Hofburg]] in [[Wien]] ihren Cousin 2. Grades [[Ferdinand I. (Österreich)|Erzherzog Ferdinand von Österreich]]. Die Trauung in Wien vollzog Erzherzog-Kardinal [[Rudolph von Österreich (Kardinal)|Rudolph]]. Maria Anna galt mit ihren 27 Jahren als „ältlich“ und daher als nicht besonders anspruchsvoll, außerdem als außerordentlich fromm und gottergeben. Es gelang ihr, ihr Schicksal mit bewundernswerter Haltung zu meistern, so bezeichnete sie sich als die Krankenschwester ihres Gatten. Sie wurde ihm eine verständnisvolle Gefährtin und Pflegerin.<ref>Anna Hartmann, Erinnerungen einer alten Wienerin, 1998 - Seite 414</ref> Dank ihres liebenswerten Wesens und karitativer Aktivitäten erlangte Maria Anna später große Popularität in der Bevölkerung. Die Ehe blieb kinderlos.<ref>http://www.habsburger.net/de/kapitel/ferdinand-ein-betriebsunfall-im-hause-habsburg</ref>
Durch die Thronbesteigung ihres Gatten als Kaiser Ferdinand I. im März 1835 wurde Maria Anna Kaiserin von Österreich, ein Jahr später folgte am 12. September 1836 in [[Prag]] die Krönung zur Königin von Böhmen. Obwohl sie nie deutsch lernte, sondern es vorzog, französisch zu sprechen, war sie in ihrer neuen Heimat sehr beliebt. Jährlich am 26. Juli gab es anlässlich ihrer Namensfeier ein Fest. Sie wirkte auf ihren Gemahl ein, dass er im Dezember 1848 abdankte, so dass der erst 18-jährige [[Franz Joseph I.|Franz Joseph]] den Kaiserthron besteigen konnte. Ferdinand I. zog sich nach seiner Abdankung mit seiner Gemahlin von Wien nach Prag und nach Böhmen zurück.


[[Joseph Lanner]] und [[Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß Vater]] und [[Johann Strauß (Sohn)|Sohn]] widmeten der Kaiserin eigene Stücke, am bekanntesten die Annen-Polka, welche am 24. Juli 1852 im [[Wiener Prater]] uraufgeführt wurde. Im Jahr 1862 wurde in Wien [[Alsergrund]] (9. Bezirk) die ''Mariannengasse'' nach ihr benannt. In Graz trägt die ''[[Annenstraße (Graz)|Annenstraße]]'' ihren Namen.
[[Joseph Lanner]] und [[Johann Strauß (Vater)|Johann Strauß Vater]] und [[Johann Strauß (Sohn)|Sohn]] widmeten der Kaiserin eigene Stücke, am bekanntesten die Annen-Polka, welche am 24. Juli 1852 im [[Wiener Prater]] uraufgeführt wurde. Im Jahr 1862 wurde in Wien [[Alsergrund]] (9. Bezirk) die ''Mariannengasse'' nach ihr benannt. In Graz trägt die ''[[Annenstraße (Graz)|Annenstraße]]'' ihren Namen.


Nach ihrem Tod 1884 wurde Maria Anna (wie schon ihr bereits 1875 verstorbener Ehemann) in der [[Kapuzinergruft]] in Wien beigesetzt.
Nach ihrem Tod im Mai 1884 wurde Maria Anna (wie schon ihr bereits 1875 verstorbener Ehemann) in der [[Kapuzinergruft]] in Wien beigesetzt


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BLKÖ|Habsburg, Maria Anna Karolina Pia|7|28|29}}
* {{BLKÖ|Habsburg, Maria Anna Karolina Pia|7|28|29}}
* ''Maria Anna'', in: [[Brigitte Hamann]] (Hrsg.): ''Die Habsburger'', 1988, S. 302 f.
* Friedrich Weissensteiner, Die österreichischen Kaiserinnen, Piper 2005
* Friedrich Weissensteiner, Die österreichischen Kaiserinnen, Piper 2005



Version vom 1. August 2017, 18:03 Uhr

Kaiserin Maria Anna von Österreich

Maria Anna, Prinzessin von Savoyen (vollständiger Name Maria Anna Ricciarda Carolina Margherita Pia * 19. September 1803 in Rom; † 4. Mai 1884 in Prag) war als Gemahlin von Ferdinand I. von 1835-48 Kaiserin von Österreich.

Leben

Die am 19. September 1803 im Palazzo Colonna in Rom geborene Maria Anna war eine Tochter von König Viktor Emanuel I. von Sardinien-Piemont und der Erzherzogin Maria Theresia von Österreich-Este. Sie hatte eine Zwillingsschwester, Maria Theresia von Savoyen, die spätere kurzzeitige Herzogin von Parma. Die beiden Prinzessinnen wurden von Papst Pius VII. am 20. September 1803 getauft. Ihre Paten waren ihre Großeltern mütterlicherseits, Erzherzog Ferdinand Karl von Österreich-Este und Maria Beatrice Ricciarda d’Este. Im Museo di Roma ist die Taufe auf einem Gemälde dargestellt.[1]

Am 12. Februar 1831 heiratete Maria Anna per Prokuration in Turin und am 27. Februar 1831 persönlich in der Kammerkapelle der Hofburg in Wien ihren Cousin 2. Grades Erzherzog Ferdinand von Österreich. Die Trauung in Wien vollzog Erzherzog-Kardinal Rudolph. Maria Anna galt mit ihren 27 Jahren als „ältlich“ und daher als nicht besonders anspruchsvoll, außerdem als außerordentlich fromm und gottergeben. Es gelang ihr, ihr Schicksal mit bewundernswerter Haltung zu meistern, so bezeichnete sie sich als die Krankenschwester ihres Gatten. Sie wurde ihm eine verständnisvolle Gefährtin und Pflegerin.[2] Dank ihres liebenswerten Wesens und karitativer Aktivitäten erlangte Maria Anna später große Popularität in der Bevölkerung. Die Ehe blieb kinderlos.[3]

Durch die Thronbesteigung ihres Gatten als Kaiser Ferdinand I. im März 1835 wurde Maria Anna Kaiserin von Österreich, ein Jahr später folgte am 12. September 1836 in Prag die Krönung zur Königin von Böhmen. Obwohl sie nie deutsch lernte, sondern es vorzog, französisch zu sprechen, war sie in ihrer neuen Heimat sehr beliebt. Jährlich am 26. Juli gab es anlässlich ihrer Namensfeier ein Fest. Sie wirkte auf ihren Gemahl ein, dass er im Dezember 1848 abdankte, so dass der erst 18-jährige Franz Joseph den Kaiserthron besteigen konnte. Ferdinand I. zog sich nach seiner Abdankung mit seiner Gemahlin von Wien nach Prag und nach Böhmen zurück.

Joseph Lanner und Johann Strauß Vater und Sohn widmeten der Kaiserin eigene Stücke, am bekanntesten die Annen-Polka, welche am 24. Juli 1852 im Wiener Prater uraufgeführt wurde. Im Jahr 1862 wurde in Wien Alsergrund (9. Bezirk) die Mariannengasse nach ihr benannt. In Graz trägt die Annenstraße ihren Namen.

Nach ihrem Tod im Mai 1884 wurde Maria Anna (wie schon ihr bereits 1875 verstorbener Ehemann) in der Kapuzinergruft in Wien beigesetzt

Literatur

Commons: Maria Anna von Savoyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Noel S. McFerran: A Jacobite Gazetteer – Rome, Museo di Roma
  2. Anna Hartmann, Erinnerungen einer alten Wienerin, 1998 - Seite 414
  3. http://www.habsburger.net/de/kapitel/ferdinand-ein-betriebsunfall-im-hause-habsburg
VorgängerinAmtNachfolgerin
Karoline Auguste von BayernKaiserin von Österreich
1835–1848
Elisabeth in Bayern