„Carl Philipp Hentze“ – Versionsunterschied

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* ''Carl Hentze: das Werk des Gelehrten und Künstlers.'' [[Kunsthalle Darmstadt]] am Steubenplatz, Ausstellungskatalog (3. Februar bis 10. März 1968), Darmstadt 1968.
* ''Carl Hentze: das Werk des Gelehrten und Künstlers.'' [[Kunsthalle Darmstadt]] am Steubenplatz, Ausstellungskatalog (3. Februar bis 10. März 1968), Darmstadt 1968.
* Manfred Porkert: ''Carl Hentze zum 80. Geburtstag.'' In: ''Sinologica.'' Band 7. 1962/1963, S. 153–155.
* Manfred Porkert: ''Carl Hentze zum 80. Geburtstag.'' In: ''Sinologica.'' Band 7. 1962/1963, S. 153–155.
* [[Hans Gerhard Evers]]: Carl Hentze, Das Werk des Gelehrten und Künstlers. Kunsthalle Darmstadt. Katalog der Ausstellung 03.02. bis 10.03.1968. Einführung. [https://archiv.evers.frydrych.org/download.php?file=schriften/evers-schriften_S275_carl-hentze.pdf (Nachdruck in H.G. Evers "Schriften", Darmstadt, 1975.)]


== Weblinks ==
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Version vom 7. Juni 2021, 10:17 Uhr

Carl Philipp Hentze (* 22. Juni 1883 in Antwerpen; † 20. März 1975 in Darmstadt[1]) war ein deutscher Sinologe und Maler.

Leben

Hentze stammte aus einer deutschen Kaufmannsfamilie. Er besuchte in seiner Geburtsstadt Antwerpen die Allgemeine Deutsche Schule und das staatliche belgische Gymnasium, danach das Gymnasium in Mannheim und das Atheneum in Antwerpen, wo er das Abitur erlangte. Anschließend widmete er sich zunächst ca. ein Jahrzehnt lang der Malerei, die er in Karlsruhe und Antwerpen studierte. Zu seinen Lehrern gehörten die Maler Friedrich Fehr, Ernst Schurth, Eugène Joors, Jacob Smits sowie Adolf von Oechelhäuser, bei dem er Kunstgeschichte hörte. Hentzes Werke zeigen Einflüsse des deutschen Expressionismus und niederländischer Maltradition.[2]

Um 1910 kam Hentze im Berliner Völkerkundemuseum erstmals in Kontakt mit chinesischer Kunst, was ihn letztlich zu seinem späteren Sinologiestudium motivierte. 1912 zog er nach Berlin. Er hatte erste Erfolge als Künstler und stellte unter anderem im Münchner Glaspalast (1913) und auf der Großen Berliner Kunstausstellung (1915) aus. Bei letzterer Ausstellung zeigte er das Ölgemälde Mädchen mit Stillleben (heute Sammlung Nationalgalerie), welches neben dem Kind ein Arrangement mit Globus und ostasiatischer Vase zeigt und mit diesem Motiv auf Hentzes zukünftige wissenschaftliche Tätigkeit hindeutet.[3]

Nach seinem Umzug nach Berlin begann sich Hentze Wissen über Sprache, Geschichte und Kultur Chinas anzueignen, während die Malerei zunehmend in den Hintergrund geriet.[2] Er blieb jedoch den Künsten verbunden, so gründete er 1925 zusammen mit dem Kunsthistoriker Alfred Salmony die bis heute renommierte Fachzeitschrift Artibus Asiae.[4]

Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte Hentze nach Antwerpen zurück. Mangels einer Möglichkeit, in Belgien Sinologie zu studieren, begann er ein Studium bei der Jesuitenmission in Gent, wo er ein Schüler von Louis van Hée war, einem ehemaligen Mitarbeiter von Séraphin Couvreur. Er wurde nicht den Regeln entsprechend promoviert und habilitierte sich nicht, sondern legitimierte sich durch wissenschaftliche Aufsätze und Vorträge für die Lehrtätigkeit. 1926 berief ihn Minister Camille Huysmans zum Dozenten für chinesische Schriftsprache, Kulturgeschichte, Archäologie und Kunstgeschichte Chinas an der Universität Gent. 1930 wurde Hentze außerordentlicher Professor an der Universität Gent, 1932 Professor für chinesische Sprache und Kultur an der Universität Gent und 1942 ordentlicher Professor für Sinologie an der Universität Frankfurt am Main. Ende 1942 übernahm er auch die Leitung des dortigen China-Instituts, die er bis zu dessen Bombardierung 1944 innehatte. 1951 wurde er emeritiert. Er lebte danach in Darmstadt, wo er 1975 starb.

Hentze beschäftigte sich als Sinologe vorwiegend mit dem alten China (z. B. Shang-Zeit).

Schriften (Auswahl)

  • Mythes et symboles lunaires. (Chine ancienne, civilisations anciennes de l'Asie, peuples limitrophes du pacifique). Antwerpen 1932, OCLC 470572174.
  • Die Sakralbronzen und ihre Bedeutung in den frühchinesischen Kulturen. Antwerpen 1941, OCLC 25722854.
  • Das Haus als Weltort der Seele. Ein Beitrag zur Seelensymbolik in China, Großasien, Altamerika. Stuttgart 1961, OCLC 186395313.
  • Funde in Alt-China. Das Welterleben im ältesten China. Göttingen 1967, OCLC 777981504.

Literatur

  • Greta Beckmann: Carl Philipp Hentze (1883–1975). Sinologe und Künstler – eine Wiederbesinnung. Gossenberg 2012, ISBN 978-3-940527-63-9.
  • Manfred Porkert: Carl Hentze (1883–1975). In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Band 128. Deutsche Morgenländische Gesellschaft, Kommissionsverlag F. Steiner, 1978, S. 5–11.
  • Carl Hentze: das Werk des Gelehrten und Künstlers. Kunsthalle Darmstadt am Steubenplatz, Ausstellungskatalog (3. Februar bis 10. März 1968), Darmstadt 1968.
  • Manfred Porkert: Carl Hentze zum 80. Geburtstag. In: Sinologica. Band 7. 1962/1963, S. 153–155.
  • Hans Gerhard Evers: Carl Hentze, Das Werk des Gelehrten und Künstlers. Kunsthalle Darmstadt. Katalog der Ausstellung 03.02. bis 10.03.1968. Einführung. (Nachdruck in H.G. Evers "Schriften", Darmstadt, 1975.)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Herbert Kühn: Ipek. Jahrbuch für prähistorische und ethnographische Kunst. Band 24, Jahrgänge 1974/1977, Gruyter, S. 165.
  2. a b Manfred Porkert: Carl Hentze (1883–1975). In: Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Band 128. Deutsche Morgenländische Gesellschaft, Kommissionsverlag F. Steiner, 1978, S. 5.
  3. Mädchen mit Stilleben In: Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 21. August 2020.
  4. Hartmut Walravens: Salmony, Alfred. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 386 f. (Digitalisat).