„Bodo Zeuner“ – Versionsunterschied

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* http://www.polwiss.fu-berlin.de/Forschung/dozenten/zeuner.html
* [http://www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/grundwerte.html Politische Perspektiven der Gewerkschaften zwischen Opposition und Kooperation]
*http://www.polwiss.fu-berlin.de/Forschung/dozenten/zeuner.html
*[http://www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/grundwerte.html Politische Perspektiven der Gewerkschaften zwischen Opposition und Kooperation]
* [http://www.nachdenkseiten.de/?p=2497#more-2497 Abschiedsvorlesung vom 11. Juli 2007: "Die Freie Universität Berlin vor dem Börsengang? Bemerkungen zur Ökonomisierung der Wissenschaft"]
*[http://www.nachdenkseiten.de/?p=2497#more-2497 Abschiedsvorlesung vom 11. Juli 2007: "Die Freie Universität Berlin vor dem Börsengang? Bemerkungen zur Ökonomisierung der Wissenschaft"]
* [http://www.freitag.de/2007/29/07290401.php "Bodo, der Rote" Würdigung Bodo Zeuners zum Anlass der Abschiedvorlesung, verfasst von Tilman Vogt, in: Der Freitag 29 vom 20.7.2007]
*[http://www.freitag.de/2007/29/07290401.php "Bodo, der Rote" Würdigung Bodo Zeuners zum Anlass der Abschiedvorlesung, verfasst von Tilman Vogt, in: Der Freitag 29 vom 20.7.2007]


[[Kategorie:Politologe|Zeuner, Bodo]]
[[Kategorie:Politologe|Zeuner, Bodo]]

Version vom 4. September 2007, 00:34 Uhr

Bodo Zeuner (* 1942) ist ein deutscher Politologe und war bis 2006 Professor an der FU Berlin am dort angesiedelten Otto-Suhr-Institut (OSI) für Politikwissenschaft.

Zeuner ist seit 1978 Hochschullehrer an der FU Berlin, wo er für den Berufsfeldbereich Politische Erwachsenenbildung zuständig ist. Des Weiteren lehrt er in den Gebieten Regulierung der Arbeitsbeziehung/Gewerkschaft und Grundlagen der Politikwissenschaft. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu diesen Themen und zur Parteienforschung.

Schwerpunkte seiner Tätigkeit

Forschungsgruppe Rechtsextremismus

Bodo Zeuner war Sprecher einer Forschungsgruppe, die sich mit Rechtsextremismus in den Gewerkschaften befasste. Hier arbeitete er mit den Professoren Richard Stöss und Michael Fichter zusammen.

Diese Forschungsarbeit war mit 200.000 Euro von der Hans-Böckler-Stiftung und der Otto-Brenner-Stiftung gefördert worden und die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Diskussionsveranstaltung im DGB-Haus des Bezirks Berlin-Brandenburg am 1. Juni 2005 vorgestellt.

Diese empirische Untersuchung war mit der Befragung von über 4.000 Personen das bisher größte Forschungsvorhaben zu rechtsextremen Einstellungen in der Bundesrepublik.[1] Das Ergebnis dieser Prüfung wurde von den Auftraggebern als schockierend eingestuft, da sich herausstellte, das gerade ausgebildete Facharbeiter (rund ein Viertel der Gewerkschaftsmitglieder) überproportional zu rechtsextremen Überzeugungen tendieren.

Insgesamt wurde festgestellt, dass 20 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder eine rechtsextreme Einstellung besitzen, was prozentual den Schnitt der restlichen Gesellschaft widerspiegelt. Unter rechtsextremen Einstellungen subsumierten die Forscher in ihrer Untersuchung eine positive Haltung zu „extremem Nationalismus“, „Staatsautoritarismus“, „Verharmlosung des Nationalsozialismus“, „Sozialdarwinismus“, „Fremdenfeindlichkeit“ und „Antisemitismus“.[2]

Rot-Grün in den Kommunen

Im Jahr 1992 führte Bodo Zeuner zusammen mit Jörg Wischermann eine Erhebung zu dem Thema „Rot-Grün in den Kommunen“ durch, in denen er unter anderem auf die Schwankungen im Verhältnis der beiden Parteien einging. Die Ergebnisse dieser Erhebung wurden 1995 in dem Buch „Rot-Grün in den Kommunen: Konfliktpotentiale und Reformperspektiven; Ergebnisse einer Befragung von Kommunalpolitikern“ veröffentlicht.

In diesem Buch wird folgendes postuliert: Seit der Gründung der Grünen würden beide Parteien über einen gewissen Erfahrungsschatz im Umgang miteinander verfügen, der sich sowohl aus Ablehnung, wie auch aus Koalitionsverhandlungen speisen würde. Als Hauptziel der Erhebung wurde „Diesen Bestand auf der sich als Experimentier- und Beobachtungsfeld anbietenden kommunalen Ebenen zu sichten, die Vielfalt der Formen des Verhältnisses von SPD und Grünen, seiner Bedingungen und der von den Akteuren für ihr Handeln angegebenen Gründ systematisch zu beschreiben“ [3], formuliert. Hintergrund seien unter anderem die Probleme, die sich auf der kommunalen Ebene ergeben hätten, z. B. „fehlende politische Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten“.[4] Neu an dieser Untersuchung ist, dass sie die erste Totalerhebung bei sozialdemokratischen und grünen Kommunalpolitikern darstellt.

Politik an der Hochschule

Ende Juni 2005 wand sich Bodo Zeuner in einem offenen Brief an Prof. Dr. Bernd Rabehl, der zuvor ein Interview in der Deutschen Stimme, der Zeitung der NPD, gegeben hatte, in welchem er diesen für seine rechtspopulistischen Statements verurteilte und ihm verdeutlichte, dass er damit außerhalb des Konsenses und Selbstverständnisses des Fachbereichsrates des Otto-Suhl-Institutes stehe.

Gewerkschaftsarbeit und politische Tätigkeit

Unter anderem ist Bodo Zeuner im Bereich der Gewerkschaftsarbeit aktiv. So veröffentlichte er z. B. ein Referat mit dem Titel „Verteilungsgerechtigkeit gehört zur Demokratie“, welches er im März 2004 in Freiburg im Breisgau bei einer ver.di Konferenz hielt.

In dem Text „Ungleichheit ist geil“, den er in der blz, der Mitgliederzeitschrift der GEW, veröffentlichte, befasst sich Bodo Zeuner mit den Plänen der damaligen Rot-Grünen Bundesregierung einigen wenigen Universitäten den Status einer Elite-Universität zu geben und somit die Ausbildung eines geringen Teiles der Studentenschaft auf ein höheres Niveau zu bringen.

Für ihn seien die Elite-Pläne der Bundesregierung, die einen vollen PR-Erfolg darstellen würden, die Ausdehnung der „ideologischen Ungleichheitsoffensive- die Leute sollen glauben, dass mehr Gesellschaftsspaltung allen nützt“, auf das Bildungswesen. Dabei würde der Elite-Begriff als Selbstrechtfertigung für die Gewinner fungieren, ganz nach dem Motto „Die Besserverdienenden verdienen es auch besser“.[5]

Seit 1980, also dem Gründungsjahr der Partei, war Bodo Zeuner Mitglied der Grünen. „Aus Protest gegen den Jugoslawien-Krieg und die neoliberale Politik“ sei er aber nach 18-jähriger Mitgliedschaft ausgetreten und engagiert sich nun bei der WASG. Außerdem war er Mitunterzeichner des Aufrufs „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter wählen links!“.[6]

Andere Aktivitäten

Seine Tochter Katharina Zeuner war unter den Opfern des massiven Polizeieinsatzes auf die Armando Diaz Schule am 22. Juli 2001, während des G8-Gipfels in Genua. Er trat deshalb in regen Briefkontakt mit dem deutschen Innenministerium und gab auch diverse Zeitungsinterviews hierzu. Inhaltlich äußerte er dabei sein Unverständnis gegenüber der unverhältnismäßigen Polizeigewalt und der prekären faschistischen Vorkommnisse in den Gefängnissen, worin er ein „offenbar seit langem vorhandenen und nicht erst durch militante Gipfel-Gegner erzeugten antidemokratischen Gewaltpotenzial“ sah.[7]

Bibliografie

  • Arbeitsunrecht: Geschichten über Bürgerrechte im Betrieb, Hamburg 1991, Rasch und Röhring Verlag
  • Linke und Demokratie : Wohnungsbau ; Sozialgeschichte, Münster 1985, Westfälischen Dampfboot Verlag, ISBN 3891364253
  • Genossen, was nun? : Bilanz und Perspektiven sozialdemokratischer Politik / mit Beitr. von Volker Grans, Hamburg 1983, Konkret Literatur Verlag
  • Veto gegen Augstein : der Kampf in d. Spiegel-Redaktion um Mitbestimmung, Hamburg 1972, Hoffmann und Campe Verlag
  • Kandidatenaufstellung zur Bundestagswahl 1965 : Untersuchungen zur innerparteilichen Willensbildung und zur politischen Führungsauslese, Den Haag 1970, Nijhoff Verlag
  • Innerparteiliche Demokratie, Berlin 1970 (Neuauflage), Colloquium Verlag
  • Bodo Zeuner: Rot - Grün in den Kommunen, Vs Verlag; Auflage: 1 (Februar 1998), ISBN 3810013129
  • Bodo Zeuner / Günter Polach / Jörg Wischermann: Ein nachhaltig anderes Parteiensystem: Profile und Beziehungen von Parteien in ostdeutschen Kommunen; Ergebnisse einer Befragung von Kommunalpolitikern, Opladen 2000, Leske und Budrich Verlag, weitere Mitarbeit: Norbert Fröhler und Manfred Leiske, ISBN 3810027383

Quellen/Einzelnachweise

  1. Jungle World, Ausgabe 26 vom 29. Juni 2005
  2. Jungle World, Ausgabe 26 vom 29. Juni 2005
  3. „Rot-Grün in den Kommunen: Konfliktpotentiale und Reformperspektiven; Ergebnisse einer Befragung von Kommunalpolitikern“, 1ff
  4. „Rot-Grün in den Kommunen: Konfliktpotentiale und Reformperspektiven; Ergebnisse einer Befragung von Kommunalpolitikern“, 1ff
  5. blz GEW vom 13. Januar 2006, 15:39
  6. http://www.wir-waehlen-links.de/aufruf.php
  7. http://de.indymedia.org/2001/08/6733.shtml