„Saul Friedländer“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Graxel (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 36: Zeile 36:
* [http://www.faz.net/s/RubA5D2D6FBDDF441DC904B6BAD9133F933/Doc~E457AB3C6F94E4EC28B94EEA94283857F~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Was ist das eigentlich: jüdisch?''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung#Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.)|F.A.S.]]-Gespräch vom 14. Oktober 2007
* [http://www.faz.net/s/RubA5D2D6FBDDF441DC904B6BAD9133F933/Doc~E457AB3C6F94E4EC28B94EEA94283857F~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Was ist das eigentlich: jüdisch?''] [[Frankfurter Allgemeine Zeitung#Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (F.A.S.)|F.A.S.]]-Gespräch vom 14. Oktober 2007
* [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,511388,00.html ''Der Schrei aus der Asche''] [[Spiegel Online]] vom 14. Oktober 2007 – im 2. Teil mit Auszügen aus Friedländers ''Friedenspreis''-Rede
* [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,511388,00.html ''Der Schrei aus der Asche''] [[Spiegel Online]] vom 14. Oktober 2007 – im 2. Teil mit Auszügen aus Friedländers ''Friedenspreis''-Rede
* [http://www.freitag.de/2007/41/07410901.php ''Ein Chronist, der sehen, hören und fühlen kann ''] Artikel im [[Freitag (Zeitung)|Freitag]] (Nr. 41/2007 vom 12. Oktober 2007) anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels


== Fußnoten ==
== Fußnoten ==

Version vom 20. Oktober 2007, 20:31 Uhr

Saul Friedländer (hebräisch שאול פרידלנדר; * 11. Oktober 1932 in Prag als Pavel Friedländer; auch geschrieben Saul P. Friedlander; Friedlaender) ist ein israelischer Historiker.

Leben und Tätigkeit

Friedländer wurde 1932 in Prag als Kind deutschsprachiger Juden geboren. Seine Eltern wurden 1942 von Deutschen aus Frankreich deportiert und in Auschwitz ermordet. Er überlebte die Shoa in Frankreich unter dem Namen Paul-Henri Ferland in einem katholischen Internat.

Nach dem Krieg wandte sich Friedländer dem Judentum zu, 1948 wanderte er nach Israel aus. Er studierte in Tel Aviv, Paris und Genf, wo er 1963 am Genfer Hochschulinstitut für internationale Studien promovierte und dann dort jeweils im Sommersemester bis 1988 lehrte.[1] Seit 1976 hat er eine Professur für Moderne Europäische Geschichte an der Universität Tel Aviv inne; 1987 nahm er außerdem einen Ruf an die University of California, Los Angeles an. Er lebt zumeist in Los Angeles und zählt zu den international bedeutendsten Holocaust-Forschern. Im Wintersemester 2006/07 war Friedländer Gastprofessor am Jena Center - Geschichte des 20. Jahrhunderts (FSU) in Jena.

Als Zusammenfassung seiner wissenschaftlichen Arbeit gilt sein Werk „Das Dritte Reich und die Juden“, das auf Deutsch 1998 und 2006 veröffentlicht wurde. Friedländer geht darin der Frage nach, wie in einem hoch entwickelten Volk eines der größten Verbrechen der Weltgeschichte geschehen konnte.

Auszeichnungen (Auswahl)

1980 erhielt Friedländer den Andreas-Gryphius-Preis, 1998 den Geschwister-Scholl-Preis. Im Jahr 2007 wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse sowie mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet; Friedenspreis-Laudator war Wolfgang Frühwald.

Zitate aus der Begründung für die Zuerkennung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels: „Der Börsenverein ehrt damit den epischen Erzähler der Geschichte der Shoah, der Verfolgung und der Vernichtung der Juden in der Zeit nationalsozialistischer Herrschaft in Europa“,... „Saul Friedländer hat den zu Asche verbrannten Menschen Klage und Schrei gestattet, Gedächtnis und Namen geschenkt. Er hat den Ermordeten die ihnen geraubte Würde zurückgegeben, deren Anerkennung die Grundlage des Friedens unter den Menschen ist.“ In einer sehr persönlichen Dankesrede am 14. Oktober in der Frankfurter Paulskirche zitierte Friedländer aus bisher unveröffentlichten letzten Briefen seiner Eltern und Verwandten, die fast alle in Vernichtungslagern umgebracht wurden.[2]

Werke (Auswahl)

  • Den Holocaust beschreiben. Auf dem Weg zu einer integrierten Geschichte. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0185-6
  • Das Dritte Reich und die Juden. 1. Die Jahre der Verfolgung 1933–1939. ISBN 3406448712; 2. Aufl. dtv, München 2000, ISBN 342330765X ... 2. Die Jahre der Vernichtung 1939 - 1945. Beck, München 2006, ISBN 3406549667. Beide Teile kompl. in einem Band als Sonderausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung (nur Schutzgebühr) 2006, ISBN 389331699X
  • Bertelsmann im Dritten Reich. Bericht von SF, Norbert Frei & Trutz Rendtorff. C. Bertelsmann, München 2002, ISBN 3570007138
  • Saul Friedländer und Jörn Rüsen (Hrsg.): Richard Wagner im Dritten Reich. Ein Schloss-Elmau-Symposion. C. H. Beck Verlag, München 2000, ISBN 3406421563
  • Wenn die Erinnerung kommt (Autobiographie). C. H. Beck, 1991 (Original Paris, 1978)
  • Kitsch und Tod. Der Widerschein des Nazismus. Hanser, München 1984, ISBN 3446138218 und dtv, 1986: ISBN 3423106212, erweiterte Aufl. 1999; Zwei Neuaufl. 2007: Hanser, Ppb; Fischer TB
  • Some aspects of the historical significance of the Holocaust. Hrsg. Institute of Contemporary Jewry, Hebrew University of Jerusalem 1977 (engl.)
  • History and Psychoanalysis: an Inquiry Into the Possibilities and Limits of Psychohistory. Holmes & Meier, New York 1978 (engl.)
  • Kurt Gerstein oder Die Zwiespältigkeit des Guten. Bertelsmann, 1968
  • Saul Friedländer & Rainer Specht & Eberhard Jäckel: Pius XII. und das Dritte Reich. Eine Dokumentation. Nachwort Alfred Grosser. Rowohlt, Reinbek 1965
  • Saul Friedländer & Harry Maor: Auftakt zum Untergang. Hitler und die Vereinigten Staaten von Amerika 1939 - 1941. Kohlhammer, Stuttgart 1965

Vorlage:PND

Artikel und Interviews

Fußnoten

  1. Das Magazin, 2007/41 Die ganze Geschichte
  2. Welt Online, Friedenspreis an Autor Saul Friedländer verliehen, 14. Okt. 2007