„Ahmed Huber“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.trend.infopartisan.net/trd1102/t161102.html Artikel von Kevin Coogan, 2002]
* [http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/537696/ Artikel von Kevin Coogan, 2002]
* [http://cnnstudentnews.cnn.com/TRANSCRIPTS/0203/05/i_ins.01.html ''Links Between American, European Terrorist Groups''], Transkript eines [[CNN]]-Berichts und Interviews mit Huber v. 5. März 2002 (englisch)
* [http://cnnstudentnews.cnn.com/TRANSCRIPTS/0203/05/i_ins.01.html ''Links Between American, European Terrorist Groups''], Transkript eines [[CNN]]-Berichts und Interviews mit Huber v. 5. März 2002 (englisch)



Version vom 6. Februar 2008, 15:40 Uhr

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Begründung:

Begründung:Ehrenrührige Spekulationen über eine lebende Person ohne validen Quellenangaben für die Behauptungen. Und das Ding wurde auch noch ohne richtige Quellenangabe und Autorennennunge etc. aus der en übernommen. --Weissbier 10:54, 3. Feb. 2008 (CET)

Habe den Artikel geprüft: Bis auf 1 Aussage lässt sich alles quellenmäßig belegen. „Ehrenrührige Spekulationen“ ist also falsch. Allerdings ist der Text teilweise sehr unglücklich formuliert und schöpft m.E. zu sehr aus Coogan 2002 (URV?). Ich hab deshalb den Text komplett neu verfasst, Literatur und Einzelnachweise zugefügt, -Q. Ich bitte daher Weissbier, den LA zurückzuziehen, da die LA-Gründe beseitigt worden sind. Grüße. --Tvwatch 11:42, 5. Feb. 2008 (CET)


Ahmed Huber (* 1927 im Kanton Freiburg) ist ein zum Islam konvertierter Schweizer Bankier und ehemaliger Journalist. Deutsche, schweizer und amerikanische Behörden bezeichnen ihn als Rechtsextremisten sowie als „Bindeglied zwischen der weltweiten Revisionistenszene und islamistisch motivierten Antisemiten“.[1]

Leben

Geboren wurde Ahmed Huber als Albert Friedrich Armand Huber in einem protestantischen Elternhaus. In den später 1950er Jahren war er in der Sozialdemokratische Partei der Schweiz aktiv und kam durch seine Unterstützung der algerischen Unabhängigkeitsbewegung erstmals mit dem Islam in Kontakt.[2] Nachdem er in Genf in einem Zentrum der Muslimbrüder die islamischen Lehren studiert hatte, reiste er auf Anraten des damaligen ägyptischen Botschafter in der Schweiz Fathi al-Dhib nach Ägypten und trat dort 1962 offiziell zum Islam über.[3]

In Ägypten machte er die Bekanntschaft von Mohammed Amin al-Husseini, Großmufti von Jerusalem und ehemaliger Nazi-Kollaborateur, über den Huber sich 1965 in einem Interview positiv äußerte, und Johann von Leers, einem der radikalsten antisemitischen Publizisten des Dritten Reiches, der unter dem Namen Omar Amin von Leers zum Islam übergetreten war und eine führende Rolle als Propagandist für Gamal Abdel Nasser spielte.[4] Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er Vertrauter des Anwalts und Bankiers François Genoud, einem NS-Sympatisanten. In den 1970er und 1980er Jahren intensivierte Huber seine Kontakt zu Rechtsradikalen und Islamisten, insbesondere dem Khomeini-Regime. Aus der Sozialdemokratischen Partei wurde er 1994 ausgeschlossen.[5]

Zeitgleich war Huber am Aufbau der Al Taqwa Bank (Gottesfurcht) im schweizerischen Lugano beteiligt und wurde eines von fünf Mitgliedern ihres Leitungsausschusses.[6] Investoren der Bank waren u.a. Mitglieder der kuwaitischen Königsfamilie, der Familie Bin Laden und der in Qatar ansässige Geistliche Yusuf al-Qaradawi. Im November 2001 wurden die Vermögenswerte der Finanzgruppe auf Weisung von Präsident George W. Bush eingefroren, da amerikanische Behörden Al Taqwa beschuldigten, Osama bin Laden und Al Qaida finanziell zu unterstützen.[7] Huber bestritt das, musste aber einräumen, sich mehrmals mit Bin-Laden-Anhängern in Beirut getroffen zu haben.[8] Rechtsnachfolgerin der Al Taqwa wurde die Schweizer Firma Nada Management Corporation, in deren Verwaltungsrat Huber sitzt. 2006 ließ die Schweizer Bundesanwaltschaft alle Bankkonten des Unternehmens sperren und deren Büros durchsuchen.[9]

Seit 1989 arbeitet Huber daneben an einer engeren Zusammenarbeit von Rechtsextremen und Islamisten gegen Israel und die USA (Huber: „Jew-nited States of America“[10]). In den USA trat er beispielsweise als Vortragsredner bei der Nation of Islam auf, beim Europakongress 2000 der Jungen Nationaldemokraten sprach er zum Thema „Islam und Neue Rechte“. Eine für den März 2001 geplante Konferenz in Beirut unter dem Titel „Revisionismus und Zionismus“ wurde von der libanesischen Regierung verboten.[11]

Huber ist außerdem seit Jahren als Geschichtsrevisionist aktiv. In England nahm er an von David Irving organisierten Veranstaltungen teil, 1996 sprach er in einem Interview mit dem südafrikanischen muslimischen Sender Radio 786 vom „Holocaust-Schwindel“. Und im Oktober 2002 war er Redner auf einer von Neonazis organisierten Demonstration gegen die Wehrmachtsausstellung in München. Motto: „Gegen die Geschichtslügen politischer Ideologen - Für die Ehre unserer Wehrmacht“.[12]

Huber steht seit dem 7. November 2001 auf der amerikanischen Liste der terrorverdächtigen Organisationen und Personen und hat noch heute Einreiseverbot in die USA. In den Terrorismus-Listen des UN-Sicherheitsrats wird er ebenfalls seit 2001 geführt. Seit Mai 2002 unterliegt Huber auch in der Europäischen Gemeinschaft restriktiven Maßnahmen.[13]

Einzelnachweise

  1. Zitat: Verfassungsschutz Brandenburg (Hrsg.): Das Feindbild verbindet: Rechtsextremisten und Islamisten. Bericht v. 14. März 2006, S. 3; s.a. Bundesministerium des Innern (Hrsg.) 2003: Verfassungsschutzbericht 2002. Berlin, S. 102; Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.) 2002: Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus. Köln, S. 24
  2. Coogan 2002
  3. Weizmann, Mark 2006: Antisemitismus und Holocaust-Leugnung: Permanente Elemente des globalen Rechtsextremismus, in: Greven/Grumke 2006, S. 52-69, hier: S. 60f.; Coogan 2002
  4. Weizmann 2006, S. 61; Michael 2006, S. 115; Coogan 2002
  5. Jay Bushinsky: Swiss probe anti-U.S. neo-Nazi, in: San Francisco Chronicle v. 12. März 2002, S. A-12; Michael 2006, S. 151; Coogan 2002
  6. Weizmann 2006, S. 61; Whine, Michael 2006: Eine unheilige Allianz. Internationale Verbindungen zwischen Rechtsextremismus und Islamismus, in: Greven/Grumke 2006, S. 181-202, hier: S. 181
  7. Verfassungsschutz Brandenburg 2006, S. 3; Michael 2006, S. 149f.; Bin-Laden-Millionen: Neuer Schlag gegen das Netzwerk, in: SPIEGEL-online v. 9. November 2001
  8. Eschenhagen, Paul 2003: Antisemitismus als verbindendes Element zwischen Rechtsextremisten und radikalen Moslems. Mainz: Johannes-Gutenberg Universität, S. 11; Bushinsky 2002; Coogan 2002
  9. Verfassungsschutz Brandenburg 2006, S. 3
  10. CNN-Interview 2002
  11. Whine 2006, S. 181; Bundesamt für Verfassungsschutz 2002, S. 24; Eschenhagen 2003, S. 15; Kaufmann, Tobias: Koalition des Bösen, in KStA v. 23. August 2007; Verfassungsschutz Brandenburg 2006, S. 4
  12. Whine 2006, S. 181; Shain, Milton 2002: Vom Opfer zum Nutznießer? Die südafrikanischen Juden und die Rassepolitik, in: Wojak, Irmtrud/Meinl, Susanne (Hrsg.): Grenzenlose Vorurteile. Frankfurt/New York 2002, S. 164 A39; Bundesministerium des Innern 2003, S. 102;
  13. U.S. Department of the Treasury. Office of Foreign Assets Control: Terror. What You Need to Know about U.S. Sanctions. Washington, 10. Januar 2008, S. 7, 103; The Consolidated List of The United Nations Security Council's Al-Qaida and Taliban Sanctions Comittee, Stand: 16 Januar 2008; Dick Martys neuster Fall spielt in New York. Untersuchung zu Terrorismus-Listen des Uno-Sicherheitsrats, in: NZZ v. 22. August 2007, S. 13; Verordnung (EG) Nr. 881/2002 v. 27. Mai 2002, zuletzt geändert durch die Verordnung (EG) Nr. 59/2008 v. 24. Januar 2008, S. 50, 63

Literatur

  • Coogan Kevin 2002: The Mysterious Achmed Huber: Friend to Hitler, Allah ... and Ibn Laden?, in: Hit List Vol. 3 (April/May), S. 120-125.
  • Greven, Thomas/Grumke, Thomas (Hrsg.) 2006: Globalisierter Rechtsextremismus? Die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften. ISBN 978-3-531-14514-3
  • Michael, George 2006: The Enemy of My Enemy: The Alarming Convergence of Militant Islam and the Extreme Right. Lawrence: University Press of Kansas. ISBN 0-7006-1444-3
  • Stern, Ulrich 2003: Die Rolle des Antisemitismus im transatlantischen Netzwerk des neuen Rechtsextremismus und seine Verbindungen zu islamistischen Extremisten. Berlin: Diplomarbeit Freie Universität.