„Wohnhausbrand in Ludwigshafen am Rhein“ – Versionsunterschied

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Zwei Mädchen, die einen Mann beim Zündeln beobachet haben wollen, werden noch vernommen. Eines der geretteten Kinder will nach Angaben eines Notarztes einen lauten Knall gehört haben.
Zwei Mädchen, die einen Mann beim Zündeln beobachet haben wollen, werden noch vernommen. Eines der geretteten Kinder will nach Angaben eines Notarztes einen lauten Knall gehört haben.


Erste Ergebnisse der Sachverständigen ergaben jedoch, dass der Brandherd nicht im Erdgeschoss, sondern im Keller war.
Erste Ergebnisse der Sachverständigen ergaben jedoch, dass der Brandherd nicht im Erdgeschoss, sondern im Keller war. <ref> http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,534553,00.html</ref>


== Reaktionen ==
== Reaktionen ==

Version vom 12. Februar 2008, 16:35 Uhr

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zwei Tage nach dem Brand

Der Brand von Ludwigshafen war ein Brand eines Ludwigshafener Wohnhauses am 3. Februar 2008, bei dem neun Menschen ums Leben kamen und 60 verletzt wurden; das rund 100 Jahre alte Gebäude wurde weitgehend zerstört.

Der Brand gilt als schwerwiegenstes Hausbrandereignis in Ludwigshafen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Ursache ist bislang ungeklärt. Besonderes Aufsehen erregte der Brand, weil türkische Familien betroffen waren und schnell die Vermutung aufkam, es könne sich um einen Brandanschlag aus ausländerfeindlichen Motiven handeln, vergleichbar denen von Mölln und Solingen.

Umstände

Der Brand wurde um 16.24 Uhr, unmittelbar nach Beenden des gemeinsamen Ludwigshafener und Mannheimer Fasnachtsumzuges, festgestellt. Dieser Umzug fand 2008 in Ludwigshafen statt und zog in der Nähe des Gebäudes vorbei. Dadurch konnte rasch nach Ausbruch des Brandes Hilfe durch Polizei und Feuerwehr geleistet werden. Die ersten Wagen der Feuerwehr waren um 16.27 Uhr - zwei Minuten nachdem der erste Notruf eingegangen war - am Brandort. [1] Die ersten Rettungsaktionen wurden von der Polizei durchgeführt, die den Fastnachtszug begleitet hatte.

Um 16.30 schlugen bereits Flammen aus dem Dach. Der Brand zerstörte sehr schnell das hölzerne Treppenhaus, sodass eine Flucht aus den oberen Stockwerken über die Treppe nicht möglich war. Im Hausflur abgestellte Gegenstände erschwerten die Rettungsarbeiten. Über Leitern und eine Drehleiter konnten 47 Menschen gerettet werden. Teilweise sprangen Bewohner aus Verzweiflung in die Tiefe. Die meisten Todesopfer hielten sich im dritten Obergeschoss auf. Von diesem Stockwerk gibt es ein Pressefoto, das um die Welt ging und zeigt, wie aus Verzweiflung ein Säugling aus dem Fenster geworfen wird. Der Säugling wurde von einem Polizisten aufgefangen und überlebte den Brand.

Nur drei bis vier Minuten lang konnte die Feuerwehr in das Gebäude eindringen, ehe es dort zu gefährlich wurde. Außerdem wurden die Löscharbeiten darurch behindert, dass der Wasserdampf die im Haus verbliebenen Personen zusätzlich gefährdet hätte.

In der Türkei erhielt das Ereignis besondere mediale Aufmerksamkeit, weil das Haus fast ausschließlich von türkischen Aleviten bewohnt wurde und es später Aussagen gab, die auf einen Anschlag hindeuten. Nachdem es am Tag der Katastrophe noch keine Hinweise auf Brandstiftung gab, wurden in der deutschen und türkischen Presse verschiedene Möglichkeiten als Brandursache genannt. Diese umfassen einen technischen Defekt, Fahrlässigkeit oder die Brandstiftung durch deutsche Rechtsextremisten. Genauso wenig kann aber ein Anschlag durch extremistische türkische Kreise oder ultraorthodoxe Sunniten gegen Aleviten ausgeschlossen werden. Im Erdgeschoss befand sich ein leer stehendes Lokal, auf das im August 2006 ein Anschlag mit Brandsätzen verübt worden war.

Am Haus fanden Ermittler nach der Tat SS-Runen (Hass), die jedoch bereits Jahre vor dem Brand angebracht wurden. In den 1990er Jahren befand sich in dem etwa 100 Jahre alten Backsteingebäude eine Zeit lang das Lokal Crazy Corner, das von Skinheads frequentiert wurde. Auch wohnt ein stadtbekannter Neonazi-Führer in unmittelbarer Nachbarschaft des Unglücksortes. Doch gegen einen Brandanschlag spricht die starke Polizeipräsenz während des Umzugs am hellen Tag um 16 Uhr. In Spiegel-Online wird eine Anwohnerin zitiert:

"Eine Polizeistreife stand die ganze Zeit vor dem Haus", so Marlchen Höltig, 75, zu Spiegel online. "Da konnte doch gar keiner rein, ohne gesehen zu werden." [2]

Zwei Mädchen, die einen Mann beim Zündeln beobachet haben wollen, werden noch vernommen. Eines der geretteten Kinder will nach Angaben eines Notarztes einen lauten Knall gehört haben.

Erste Ergebnisse der Sachverständigen ergaben jedoch, dass der Brandherd nicht im Erdgeschoss, sondern im Keller war. [3]

Reaktionen

kurz vor dem Besuch des türkischen Ministerpräsidenten

Zahlreiche deutsche und türkische Politiker wie der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck, die im Wahlkreis Ludwigshafen/Frankenthal in den Deutschen Bundestag gewählte Migrationsbeauftragte der Bundesregierung Maria Böhmer oder der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan besuchten den Brandort und sprachen den Trauernden ihr Beileid aus.

Türkische Medien lancierten schnell den Verdacht, es könne sich um einen Brandanschlag handeln und gaben Berichte wieder, nach denen die deutsche Polizei und Feuerwehr nicht schnell genug gehandelt hätten. Türkische Medien behaupten, dass die Rettungskräfte 20 Minuten gebraucht hätten, bis sie am Unfallort eintrafen. [4] Dies sorgte für Unruhe in der türkischen Gemeinde Ludwigshafens und führte dazu, dass ein Feuerwehrmann an seinem Wohnort Limburgerhof von einem 37-jährigen Türken in einer Gaststätte geschlagen wurde [5]und Mitarbeiter des Technischen Hilfsdienstes beim Aufräumen bespuckt wurden. Der Ludwigshafener Polizeipräsident Wolfgang Fromm regte daraufhin an, womöglich Personenschutz für die Feuerwehrleute bereitzustellen und sagte:

"Es geht nicht an, dass diese Menschen beleidigt, bedroht und bespuckt werden." Hier würden "Retter zu Tätern gemacht". [6]

Die Stimmung beruhigte sich erst ein wenig als der türkische Ministerpräsident Erdogan vor Ort zur Mäßigung aufrief und die türkische Presse öffentlich rügte. Der Deutsche Feuerwehrverband kündigte angesichts der Vorwürfe, die Rettungsarbeiten wären rascher angelaufen, wenn das Haus von Deutschen bewohnt gewesen wäre, an „die Integration von Migrantinnen und Migranten in die Feuerwehr voranzutreiben“, um die „Kommunikation mit Betroffenen verbessern und die Brandschutzaufklärung stärken“.[7]

Der türkische Ministerpräsident Erdogan besuchte am 7. Februar gemeinsam mit Kurt Beck den Unfallort und stellte den deutschen Ermittlern ein Team von vier Experten bei, um die Ursache des Brandes aufzuklären und eine Situation wie z. B. nach dem Lübecker Brandanschlag 1996 zu vermeiden. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble begrüßte dies.[8]

Die ARD verschob aus Respekt vor den Opfern einen für den Sonntag nach der Katastrophe angesetzten Tatort, der in der türkischen Gemeinde Ludwighafens spielen sollte.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Angaben aus der Lokalzeitung Die Rheinpfalz vom 5. Februar 2008
  2. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,533644,00.html
  3. http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,534553,00.html
  4. Angabe aus der Lokalzeitung Die Rheinpfalz vom 7. Februar 2008
  5. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,533644,00.html
  6. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,533644,00.html
  7. http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?sid=95bc3510ceb30004d1639c3ea16f91c0&em_cnt=1284571
  8. http://www.ad-hoc-news.de/Politik-News/de/15382593/Sch&aumlueuble+hofft+auf+Zusammenruecken+von+Tuerken