„Robert Loddenkemper“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Geboren im schlesischen Kurort Bad Kudowa, wuchs Robert Loddenkemper ab 1945 in [[Düsseldorf-Oberkassel]] auf, wo er 1959 das Abitur ablegte. Im gleichen Jahr begann er das Medizinstudium an der [[Albert-Ludwigs-Universität]] in [[Freiburg im Breisgau|Freiburg/Br.]], das er 1964 mit einer Dissertation über den „Linksherzkatheterismus unter besonderer Berücksichtigung der interkostalen Linksventrikelpunktion“ abschloss.<ref>Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 744</ref> Loddenkemper wechselte als Medizinalassistent 1965 an die [[Freie Universität Berlin]] und bekam 1967/68 als Assistenzarzt an der [[Lungenklinik Heckeshorn]] einen ersten Kontakt zur [[Pneumologie]], die damals unter der Fachbezeichnung [[Lungenheilkunde]] firmierte. Als Research Fellow an der University of Illinois, [[Chicago]] (USA) – auch dort mit dem Schwerpunkt „Pulmonary Diseases“ - begegnete er Nikolaus Konietzko, dem späteren Leiter der Ruhrlandklinik in Essen, mit dem er in den folgenden Jahrzehnten, basierend auf einer persönlich-kollegialen Freundschaft, etliche publizistische sowie verbandspolitisch wegweisende Projekte realisierte.
Geboren im schlesischen Kurort Bad Kudowa, wuchs Robert Loddenkemper ab 1945 in [[Düsseldorf-Oberkassel]] auf, wo er 1959 das Abitur ablegte. Im gleichen Jahr begann er das Medizinstudium an der [[Albert-Ludwigs-Universität]] in [[Freiburg im Breisgau|Freiburg/Br.]], das er 1964 mit einer Dissertation über den „Linksherzkatheterismus unter besonderer Berücksichtigung der interkostalen Linksventrikelpunktion“ abschloss.<ref name="Konietzko, N. 2004">Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 744</ref> Loddenkemper wechselte als Medizinalassistent 1965 an die [[Freie Universität Berlin]] und bekam 1967/68 als Assistenzarzt an der [[Lungenklinik Heckeshorn]] einen ersten Kontakt zur [[Pneumologie]], die damals unter der Fachbezeichnung [[Lungenheilkunde]] firmierte. Als Research Fellow an der University of Illinois, [[Chicago]] (USA) – auch dort mit dem Schwerpunkt „Pulmonary Diseases“ - begegnete er Nikolaus Konietzko, dem späteren Leiter der Ruhrlandklinik in Essen, mit dem er in den folgenden Jahrzehnten, basierend auf einer persönlich-kollegialen Freundschaft, etliche publizistische sowie verbandspolitisch wegweisende Projekte realisierte.


Im Anschluss an den einjährigen USA-Aufenthalt war Loddenkemper von 1969 bis 1976 zunächst als wissenschaftlicher Assistent am FU-Klinikum [[Westend]] in [[Berlin]] tätig, um dann 1976 als Assistenzarzt an die Lungenklinik Heckeshorn zurückzukehren. Dort stieg er rasch zum Oberarzt in der Diagnostischen Abteilung (1978) unter Hans-Jürgen Brandt und 1983 zum Chefarzt der Inneren Abteilung auf (ab 1990 Pneumologische Abteilung II). Loddenkemper trat damit die Nachfolge von [[Karl Ludwig Radenbach]] an, der zusammen mit Brandt die Klinik geleitet hatte.<ref>In Berlin geht eine große Ära zu Ende. In: Der Pneumologe, 2006, Vol. 3, Nummer 1, S. 7</ref> Auf seine Habilitation 1983 zur funktionellen Operabilität beim [[Bronchialkarzinom]] folgte die apl. Professur an der Freien Universität Berlin (1994 [[Humboldt-Universität zu Berlin]], ab 2004 [[Charité]] - Universitätsmedizin Berlin).
Im Anschluss an den einjährigen USA-Aufenthalt war Loddenkemper von 1969 bis 1976 zunächst als wissenschaftlicher Assistent am FU-Klinikum [[Westend]] in [[Berlin]] tätig, um dann 1976 als Assistenzarzt an die Lungenklinik Heckeshorn zurückzukehren. Dort stieg er rasch zum Oberarzt in der Diagnostischen Abteilung (1978) unter Hans-Jürgen Brandt und 1983 zum Chefarzt der Inneren Abteilung auf (ab 1990 Pneumologische Abteilung II). Loddenkemper trat damit die Nachfolge von [[Karl Ludwig Radenbach]] an, der zusammen mit Brandt die Klinik geleitet hatte.<ref name="Ende 2006">In Berlin geht eine große Ära zu Ende. In: Der Pneumologe, 2006, Vol. 3, Nummer 1, S. 7</ref> Auf seine Habilitation 1983 zur funktionellen Operabilität beim [[Bronchialkarzinom]] folgte die apl. Professur an der Freien Universität Berlin (1994 [[Humboldt-Universität zu Berlin]], ab 2004 [[Charité]] - Universitätsmedizin Berlin).


Loddenkemper war ab 1983 stellvertretender Ärztlicher Leiter des Krankenhauses [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]] (und damit der Lungenklinik Heckeshorn), dann Ärztlicher Direktor der Zentralklinik [[Emil von Behring]], unter deren Dach die Lungenklinik Heckeshorn, das Behring-Krankenhaus und das [[Oskar-Helene-Heim|Oskar Helene Heim]] zusammengeführt wurden (seit Juni 2004: [[Helios Kliniken|HELIOS]] Klinikum Emil von Behring).<ref>In Berlin geht eine große Ära zu Ende. In: Der Pneumologe, 2006, Vol. 3, Nummer 1, S. 7</ref>
Loddenkemper war ab 1983 stellvertretender Ärztlicher Leiter des Krankenhauses [[Berlin-Zehlendorf|Zehlendorf]] (und damit der Lungenklinik Heckeshorn), dann Ärztlicher Direktor der Zentralklinik [[Emil von Behring]], unter deren Dach die Lungenklinik Heckeshorn, das Behring-Krankenhaus und das [[Oskar-Helene-Heim|Oskar Helene Heim]] zusammengeführt wurden (seit Juni 2004: [[Helios Kliniken|HELIOS]] Klinikum Emil von Behring).<ref name="Ende 2006"/>


2005 wurde er emeritiert, schied aus der Klinikleitung aus und wurde Kuratoriumsmitglied der Stiftung Oskar-Helene-Heim, die Mitgesellschafter des Klinikums Emil von Behring ist.
2005 wurde er emeritiert, schied aus der Klinikleitung aus und wurde Kuratoriumsmitglied der Stiftung Oskar-Helene-Heim, die Mitgesellschafter des Klinikums Emil von Behring ist.
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== Schwerpunkte ==
== Schwerpunkte ==
Die Schwerpunkte von Loddenkempers klinischen und wissenschaftlichen Betätigung lagen in der [[Onkologie]] (Bronchialkarzinom, [[Pleuramesotheliom]]) und der [[Endoskopie]], insbesondere der Thoraskoskopie, sowie den Pleuraerkrankungen und den [[Interstitielle Lungenerkrankung|interstitiellen Lungenkrankheiten]] wie [[Sarkoidose]], [[Histiocytosis X]] und [[Idiopathische_interstitielle_Pneumonie#Idiopathische_pulmonale_Fibrose_.28IPF.29|IPF]]. Ein weiteres, auch wissenschaftliches Verdienst liegt auf dem Gebiet der [[Tuberkulose|Tuberkulosebekämpfung]] weltweit, der sich Loddenkemper als Generalsekretär des [[DZK]] (1996–2011) widmete, sowie der [[Tabaksucht|Tabakprävention]] in Deutschland, an deren Förderung und Institutionalisierung z.B. in Form des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. er maßgeblich beteiligt war. Mehr als 90 auch international angelegte Studien in den genannten Fachgebieten wurden von ihm initiiert, begleitet und publiziert.
Die Schwerpunkte von Loddenkempers klinischen und wissenschaftlichen Betätigung lagen in der [[Onkologie]] (Bronchialkarzinom, [[Pleuramesotheliom]]) und der [[Endoskopie]], insbesondere der Thoraskoskopie, sowie den Pleuraerkrankungen und den [[Interstitielle Lungenerkrankung|interstitiellen Lungenkrankheiten]] wie [[Sarkoidose]], [[Histiocytosis X]] und [[Idiopathische interstitielle Pneumonie#Idiopathische pulmonale Fibrose .28IPF.29|IPF]]. Ein weiteres, auch wissenschaftliches Verdienst liegt auf dem Gebiet der [[Tuberkulose]]bekämpfung weltweit, der sich Loddenkemper als Generalsekretär des [[DZK]] (1996–2011) widmete, sowie der [[Tabaksucht|Tabakprävention]] in Deutschland, an deren Förderung und Institutionalisierung z.&nbsp;B. in Form des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. er maßgeblich beteiligt war. Mehr als 90 auch international angelegte Studien in den genannten Fachgebieten wurden von ihm initiiert, begleitet und publiziert.
Loddenkemper gilt als einer der führenden Lungenspezialisten Deutschlands ([[Focus]]: Die große Ärzteliste 2000) mit internationalem Bekanntheitsgrad, u.a. aufgrund diverser Ämter und Funktionen in in- und ausländischen Fachgesellschaften.<ref>WHO‘S WHO at ATS. For Robert Loddenkemper collaboration is key. In: ATS NEWS March, 2011, Vol 37, No. 3, 3 (http://www.thorac.org)</ref> Dadurch hat sich der frühere Hockeyspieler innerhalb dieser Organisationen den Ruf als "Teamplayer"<ref>Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 743</ref> erworben.
Loddenkemper gilt als einer der führenden Lungenspezialisten Deutschlands ([[Focus]]: Die große Ärzteliste 2000) mit internationalem Bekanntheitsgrad, u.a. aufgrund diverser Ämter und Funktionen in in- und ausländischen Fachgesellschaften.<ref name="thorac.org">WHO‘S WHO at ATS. For Robert Loddenkemper collaboration is key. In: ATS NEWS March, 2011, Vol 37, No. 3, 3 (http://www.thorac.org)</ref> Dadurch hat sich der frühere Hockeyspieler innerhalb dieser Organisationen den Ruf als "Teamplayer"<ref>Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 743</ref> erworben.


== Mitgliedschaften und Funktionen ==
== Mitgliedschaften und Funktionen ==
Robert Loddenkemper ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, in denen er häufig leitende Positionen einnahm<ref>Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 744</ref>:
Robert Loddenkemper ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, in denen er häufig leitende Positionen einnahm<ref name="Konietzko, N. 2004"/>:
* European Respiratory Society (Gründungsmitglied, 1998/99 Präsident)
* European Respiratory Society (Gründungsmitglied, 1998/99 Präsident)
* American Thoracic Society
* American Thoracic Society
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== Publikationen (Auswahl) ==
== Publikationen (Auswahl) ==
Das wissenschaftliche Werk Loddenkempers umfasst mehr als 400 Publikationen als Autor oder Co-Autor, u.a. 44 nationale (DGP, DZK) und 10 internationale (ERS, IUATLD) Empfehlungen und Leitlinien.<ref>WHO‘S WHO at ATS. For Robert Loddenkemper collaboration is key. In: ATS NEWS March, 2011, Vol 37, No. 3, 3 (http://www.thorac.org)</ref><ref>vgl. Verein der Freunde der Lungenklinik Heckeshorn e.V. (Hrsg.): 65 Jahre. Festschrift der Lungenklinik Heckeshorn, Berlin 2012. [http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Berlin-Zehlendorf/fachabteilungen/PlastischeChirurgie/Festschrift_65%20Jahre%20%20Lungenklinik%20Heckeshorn.pdf Festschrift] (PDF; 23,2&nbsp;MB) (abgerufen 6. Juni 2013)</ref> Als Mitglied der Schriftleitung bzw. Herausgeber war und ist er tätig für die Fachzeitschriften ''Respiration'', ''European Respiratory Journal'', ''Pneumologie'', ''Atemwegs- und Lungenkrankheiten'', ''International Journal of Tuberculosis and Lung Disease'', ''Der Pneumologe'' und ''Breathe''.
Das wissenschaftliche Werk Loddenkempers umfasst mehr als 400 Publikationen als Autor oder Co-Autor, u.a. 44 nationale (DGP, DZK) und 10 internationale (ERS, IUATLD) Empfehlungen und Leitlinien.<ref name="thorac.org"/><ref>vgl. Verein der Freunde der Lungenklinik Heckeshorn e.V. (Hrsg.): 65 Jahre. Festschrift der Lungenklinik Heckeshorn, Berlin 2012. [http://www.helios-kliniken.de/fileadmin/user_upload/Helios-Klinken.de/Berlin-Zehlendorf/fachabteilungen/PlastischeChirurgie/Festschrift_65%20Jahre%20%20Lungenklinik%20Heckeshorn.pdf Festschrift] (PDF; 23,2&nbsp;MB) (abgerufen 6. Juni 2013)</ref> Als Mitglied der Schriftleitung bzw. Herausgeber war und ist er tätig für die Fachzeitschriften ''Respiration'', ''European Respiratory Journal'', ''Pneumologie'', ''Atemwegs- und Lungenkrankheiten'', ''International Journal of Tuberculosis and Lung Disease'', ''Der Pneumologe'' und ''Breathe''.


'''(Mit-)Herausgeberschaft'''
'''(Mit-)Herausgeberschaft'''

Version vom 24. November 2016, 18:41 Uhr

Robert Loddenkemper (* 21. Oktober 1939 in Bad Kudowa, Provinz Niederschlesien) ist ein deutscher Mediziner und Pneumologe.

Leben

Geboren im schlesischen Kurort Bad Kudowa, wuchs Robert Loddenkemper ab 1945 in Düsseldorf-Oberkassel auf, wo er 1959 das Abitur ablegte. Im gleichen Jahr begann er das Medizinstudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg/Br., das er 1964 mit einer Dissertation über den „Linksherzkatheterismus unter besonderer Berücksichtigung der interkostalen Linksventrikelpunktion“ abschloss.[1] Loddenkemper wechselte als Medizinalassistent 1965 an die Freie Universität Berlin und bekam 1967/68 als Assistenzarzt an der Lungenklinik Heckeshorn einen ersten Kontakt zur Pneumologie, die damals unter der Fachbezeichnung Lungenheilkunde firmierte. Als Research Fellow an der University of Illinois, Chicago (USA) – auch dort mit dem Schwerpunkt „Pulmonary Diseases“ - begegnete er Nikolaus Konietzko, dem späteren Leiter der Ruhrlandklinik in Essen, mit dem er in den folgenden Jahrzehnten, basierend auf einer persönlich-kollegialen Freundschaft, etliche publizistische sowie verbandspolitisch wegweisende Projekte realisierte.

Im Anschluss an den einjährigen USA-Aufenthalt war Loddenkemper von 1969 bis 1976 zunächst als wissenschaftlicher Assistent am FU-Klinikum Westend in Berlin tätig, um dann 1976 als Assistenzarzt an die Lungenklinik Heckeshorn zurückzukehren. Dort stieg er rasch zum Oberarzt in der Diagnostischen Abteilung (1978) unter Hans-Jürgen Brandt und 1983 zum Chefarzt der Inneren Abteilung auf (ab 1990 Pneumologische Abteilung II). Loddenkemper trat damit die Nachfolge von Karl Ludwig Radenbach an, der zusammen mit Brandt die Klinik geleitet hatte.[2] Auf seine Habilitation 1983 zur funktionellen Operabilität beim Bronchialkarzinom folgte die apl. Professur an der Freien Universität Berlin (1994 Humboldt-Universität zu Berlin, ab 2004 Charité - Universitätsmedizin Berlin).

Loddenkemper war ab 1983 stellvertretender Ärztlicher Leiter des Krankenhauses Zehlendorf (und damit der Lungenklinik Heckeshorn), dann Ärztlicher Direktor der Zentralklinik Emil von Behring, unter deren Dach die Lungenklinik Heckeshorn, das Behring-Krankenhaus und das Oskar Helene Heim zusammengeführt wurden (seit Juni 2004: HELIOS Klinikum Emil von Behring).[2]

2005 wurde er emeritiert, schied aus der Klinikleitung aus und wurde Kuratoriumsmitglied der Stiftung Oskar-Helene-Heim, die Mitgesellschafter des Klinikums Emil von Behring ist.

Robert Loddenkemper stammt aus einer Ärztefamilie und ist verheiratet mit Dr. med. Beate Loddenkemper. Beide sind ebenso wie ihre Söhne und Enkel aktiv im Sportverein Zehlendorfer Wespen.

Schwerpunkte

Die Schwerpunkte von Loddenkempers klinischen und wissenschaftlichen Betätigung lagen in der Onkologie (Bronchialkarzinom, Pleuramesotheliom) und der Endoskopie, insbesondere der Thoraskoskopie, sowie den Pleuraerkrankungen und den interstitiellen Lungenkrankheiten wie Sarkoidose, Histiocytosis X und IPF. Ein weiteres, auch wissenschaftliches Verdienst liegt auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung weltweit, der sich Loddenkemper als Generalsekretär des DZK (1996–2011) widmete, sowie der Tabakprävention in Deutschland, an deren Förderung und Institutionalisierung z. B. in Form des Aktionsbündnisses Nichtrauchen e.V. er maßgeblich beteiligt war. Mehr als 90 auch international angelegte Studien in den genannten Fachgebieten wurden von ihm initiiert, begleitet und publiziert. Loddenkemper gilt als einer der führenden Lungenspezialisten Deutschlands (Focus: Die große Ärzteliste 2000) mit internationalem Bekanntheitsgrad, u.a. aufgrund diverser Ämter und Funktionen in in- und ausländischen Fachgesellschaften.[3] Dadurch hat sich der frühere Hockeyspieler innerhalb dieser Organisationen den Ruf als "Teamplayer"[4] erworben.

Mitgliedschaften und Funktionen

Robert Loddenkemper ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, in denen er häufig leitende Positionen einnahm[1]:

  • European Respiratory Society (Gründungsmitglied, 1998/99 Präsident)
  • American Thoracic Society
  • Fellow of the American College of Chest Physicians
  • International Union against Tuberculosis and Lung Disease (2004-08 Präsident der Europa-Region, 2007 Co-Chairman des IUATLD-Kongresses in Riga/Lettland)
  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie (1993/94 Präsident, 2009-12 Koordinator des Hauptstadtbüros)
  • Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (1996–2011 Generalsekretär)
  • Deutsche Lungenstiftung (Gründungs- und Kuratoriumsmitglied, 1996-2015)
  • Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für die Therapie von Lungenkrankheiten (1985–2004 im Vorstand)
  • Bundesverband der Pneumologen (1985-95 im Vorstand, Vertreter im UEMS-Komitee Pneumologie)
  • Landesverband Berlin und Brandenburg der Pneumologen (1985–2000 Vorsitzender)
  • Deutsche Sarkoidose Vereinigung (Beirat) und Mitglied des Kuratoriums der Sarkoidose Stiftung
  • Stiftung Oskar-Helene-Heim (Kuratoriumsmitglied seit 2006)
  • Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) e.V. (Mitglied seit 2007, Schatzmeister seit 2013)
  • Verein der Wannseeschule für Gesundheitsberufe e.V. (Vorstandsmitglied seit 2013)

Publikationen (Auswahl)

Das wissenschaftliche Werk Loddenkempers umfasst mehr als 400 Publikationen als Autor oder Co-Autor, u.a. 44 nationale (DGP, DZK) und 10 internationale (ERS, IUATLD) Empfehlungen und Leitlinien.[3][5] Als Mitglied der Schriftleitung bzw. Herausgeber war und ist er tätig für die Fachzeitschriften Respiration, European Respiratory Journal, Pneumologie, Atemwegs- und Lungenkrankheiten, International Journal of Tuberculosis and Lung Disease, Der Pneumologe und Breathe.

(Mit-)Herausgeberschaft

  • Atlas der diagnostischen Thorakosopie (1984)
  • Atlas of diagnostic thoracoscopy (2005)
  • 23.-34. Jahresbericht des DZK (1997–2011)
  • Das Bronchialkarzinom und andere bronchopulmonale Tumoren (1998)
  • Tuberkulose (1999)
  • Pleural Diseases: European Respiratory Monograph 22 (2002)
  • European Lung White Book: first comprehensive survey on respiratory health in Europe (2003)
  • Lung Health in Europe: Facts & Figures (2003)
  • Von der Phthisiologie zur Pneumologie und Thoraxchirurgie: 60 Jahre Lungenklinik Heckeshorn (2007)
  • 100 Jahre DGP - 100 Jahre deutsche Pneumologie (2010)
  • Medical Thoracoscopy/Pleuroscopy: Manual and Atlas (2011)
  • European Lung White Book: Respiratory Health and Disease in Europe (2013)
  • 50 Jahre WATL - Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für die Therapie von Lungenkrankheiten e.V. (2014)
  • 100 Jahre Oskar-Helene-Heim (2014)
  • The tobacco epidemic (2nd revised and extended edition) (2015)

Auszeichnungen

Loddenkemper ist Professor h.c. der Universität Skopje/Mazedonien und Ehrendoktor der Russian Academy of Medical Sciences. Ehrenmitgliedschaften wurden ihm von der DGP, dem DZK, der WATL, der ERS, der IUATLD und der All-Russian Society of Pneumology verliehen. Seit 2014 ist er auswärtiges Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften.[6] In die Reihe der Auszeichnungen gehören zudem der Presidential Citation Lecture Award des American College of Chest Physicians (1999), der Congress Chairman Award der European Respiratory Society 2001, der Award der European Lung Foundation 2004, die Ehrenmedaille des Robert Koch-Instituts 2007 sowie der Educational Award der European Respiratory Society (HERMES Chair) 2010.

Literatur

  • Nikolaus Konietzko: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 743-744
  • Publikationsliste DZK: http://www.pneumologie.de/dzk/publikationen.html
  • Schriftleitung: In Berlin geht eine große Ära zu Ende. In: Der Pneumologe, 2006, Vol. 3, Nummer 1, S. 7–9
  • Vera Seehausen, Torsten T. Bauer, Dirk Kaiser, Robert Loddenkemper (Hrsg.): Von der Phthisiologie zur Pneumologie und Thoraxchirurgie: 60 Jahre Lungenklinik Heckeshorn. Stuttgart/New York: Thieme 2007. ISBN 978-3-13-134651-3
  • WHO‘S WHO at ATS. For Robert Loddenkemper collaboration is key. In: ATS NEWS March, 2011, Vol 37, No. 3, 3 (http://www.thorac.org)
  • Verein der Freunde der Lungenklinik Heckeshorn e.V. (Hrsg.): 65 Jahre. Festschrift der Lungenklinik Heckeshorn, Berlin 2012. Festschrift (abgerufen 6. Juni 2013; PDF; 23,2 MB)

Einzelnachweise

  1. a b Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 744
  2. a b In Berlin geht eine große Ära zu Ende. In: Der Pneumologe, 2006, Vol. 3, Nummer 1, S. 7
  3. a b WHO‘S WHO at ATS. For Robert Loddenkemper collaboration is key. In: ATS NEWS March, 2011, Vol 37, No. 3, 3 (http://www.thorac.org)
  4. Konietzko, N.: Robert Loddenkemper zum 65. Geburtstag. In: Pneumologie, 2004, Vol. 58, Nummer 10, 743
  5. vgl. Verein der Freunde der Lungenklinik Heckeshorn e.V. (Hrsg.): 65 Jahre. Festschrift der Lungenklinik Heckeshorn, Berlin 2012. Festschrift (PDF; 23,2 MB) (abgerufen 6. Juni 2013)
  6. Ausländische Mitglieder der Russischen Akademie der Wissenschaften seit 1724. Robert Loddenkemper. Russische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 1. Oktober 2015 (russisch).