2. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die 2. Infanterie-Brigade war ein Großverband der Preußischen Armee.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Großverband wurde am 5. September 1818 als Infanterie-Brigade der 4. Division errichtet und Torgau als Hauptquartier zugewiesen. Als sie am 3. April 1820 in 4. Infanterie-Brigade umbenannt wurde, wurde ihr Kommando nach Bromberg verlegt. Die Brigade war der 4. Division, ursprünglich Torgau und ab 1820 Stargard, des II. Armee-Korps, Berlin und ab 1837 Stettin, unterstellt. Ihr gehörten bis 1849 das 14. Infanterie-Regiment und das 21. Infanterie-Regiment an. 1850 wurde das 14. durch das 4. Infanterie-Regiment ersetzt. Am 29. April 1852 wurde die Brigade in 7. Infanterie-Brigade umbenannt.

Dienstgrad Name Datum[1]
Oberst Karl Friedrich Ludwig Georg von Uttenhoven 5. September 1818
Generalmajor Georg Wilhelm von Lettow 3. August 1820
Generalmajor Ludwig von Quadt von Hüchtenbruck 3. März 1832
Generalmajor Otto von Diericke 3. März 1833
Generalmajor Wilhelm von Pückler-Groditz 25. März 1841
Generalmajor Friedrich von Ehrhardt 24. April 1848

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brigade war der I. Armee-Korps in Königsberg unterstellt und Teil der 2. Division in Danzig ab 1890 in Königsberg.

seit 1899

  • Armee-Korps: I. Armee-Korps in Königsberg in Preußen

seit dem 1. August 1916 selbstständig

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1852–1859[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1860–1867[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1868–1869[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment Nr. 5
  • 8. Ostpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 45
  • 4. Ostpreußisches Landwehr-Regiment Nr. 5 in Graudenz und Thorn
  • 8. Ostpreußisches Landwehr-Regiment Nr. 45 in Danzig und Marienburg

1871–1881[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1881–1888[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment Nr. 5
  • Infanterie-Regiment Nr. 128 in Danzig
  • 4. Ostpreußisches Landwehr-Regiment Nr. 5
  • 8. Ostpreußisches Landwehr-Regiment Nr. 45

1889–1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grenadier-Regiment König Friedrich I. (4. Ostpreußisches) Nr. 5
  • Infanterie-Regiment Nr. 128

1890–1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegsgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2. August 1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm I.“ (2. Ostpreußisches) Nr. 3
  • Infanterie-Regiment „Herzog Karl von Mecklenburg-Strelitz“ (6. Ostpreußisches) Nr. 43

1916[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • I. Radfahr-Bataillon
  • II. Radfahr-Bataillon
  • IV. Radfahr-Bataillon
  • V. Radfahr-Bataillon
  • VI. Radfahr-Bataillon
  • 2 Radfahr-Kompanien
  • Sturm-Kompanie 10
  • Sturm-Kompanie 18

Bezirkskommando[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1889–1890[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1891–1908[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Köningsberg
  • Braunsberg

1909–1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • I. Königsberg
  • Braunsberg

1913[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • I. Königsberg
  • II. Königsberg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. April 1852 als 4. Infanterie-Brigade neu errichtet. Zum 1. April 1890 wurde ihr Kommando nach Königsberg in Preußen verlegt. Der dortige bisherige Inhaber, die 2. Infanterie-Brigade, wurde nach Gumbinnen verlegt.

Gemäß der Verordnung Nr. 241 der Ausgabe 25 vom 25. Dezember 1867 des Preußischen Armee-Verordnungs-Blattes (AVB) trat zum 1. Januar für den Norddeutschen Bund und das Großherzogtum Hessen die Landwehr-Bezirks-Einteilung in Kraft.[2] Dem 4. Ostpreußischen Landwehr-Regiment Nr. 5 wurden Landwehrbataillone in Graudenz und Thorn, dem 8. Ostpreußischen Landwehr-Regiment Nr. 45 in Danzig und Marienburg zugewiesen.

Beide Brigaden tauschten am 1. April 1902 ihre bisherigen Nummern.

Die 2. Infanterie-Brigade wurde am 1. August 1916 die selbstständige 2. Infanterie-Radfahr-Brigade. Als deutsche Polizeimacht war sie vom 1. Mai 1918 bis 24. Juni 1918 als Teil der 94. Infanterie-Division bei der Besetzung von Livland und Estland tätig. Während dieses Einsatzes war ihr das Infanterie-Regiment Nr. 365 untergeordnet.[3]

Garnison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kommando stand bis zum 1. April 1890 in Danzig und danach bis zu seiner Auflösung 1919 in Königsberg in Preußen.[4]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

4. Infanterie-Brigade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[1]
Generalmajor Friedrich von Stiehle 04. Mai 1852
Generalmajor Gustav von der Schulenburg 10. Mai 1855
Generalmajor Heinrich Fritze 25. September 1855
Generalmajor August Wilhelm von Horn 15. März 1859
Generalmajor Georg Friedrich von Großmann 06. Mai 1862
Generalmajor Gustav von Buddenbrock 05. Januar 1865
Generalmajor Kolmar von Debschitz 31. Dezember 1866
Generalmajor Theobald zu Dohna 13. Januar 1868
Generalmajor Karl von Zglinitzki 22. März 1868
Generalmajor Cyrus von Schmeling 28. Mai 1872
Generalmajor Louis Ferdinand von Michelmann 22. März 1873
Generalmajor Wilhelm von Voß 02. Mai 1874
Generalmajor Rudolf von Kroseck 03. Februar 1880
Generalmajor Paul Karl von Lettow-Vorbeck 15. April 1884
Generalmajor Eduard Michaelis 13. Dezember 1888
Generalmajor Rudolf Adler[5] 16. Januar 1890
Generalmajor Eduard von Treskow 22. März 1891
Generalmajor Egbert von Frankenberg und Proschlitz 18. Juni 1892
Generalmajor Paul Werckmeister 18. Juni 1896
Generalmajor Karl Lauprecht 24. Mai 1898
Generalmajor Friedrich Ferdinand von dem Hagen 15. Juni 1899

2. Infanterie-Brigade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[1]
Generalmajor Friedrich Ferdinand von dem Hagen 01. April 1902
Oberst Oskar Regenauer 28. Oktober 1902
Generalmajor Kurt von Medem 27. November 1902
Generalmajor Arnold von Amelunxen 21. Mai 1906
Generalmajor Hans von Winterfeld 25. Februar 1909
Generalmajor Julius Franz Wilhelm Ammon 02. April 1912
Generalmajor Ernst Mühlenbruch 19. Juli 1913
Oberst Conrado Paschen 03. August 1914
Generalmajor Ernst von Schönfeldt 03. April 1915
Generalmajor Alfred von Quadt-Hüchtenbruck 20. Juli 1916
Generalmajor Max Wohlgemuth 27. Januar 1919

Stellvertretende Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dienstgrad Name Datum[1]
Oberst Ernst Eduard Guttzeit 18. Juli 1870 – 08. Oktober 1871
Generalmajor Burkhard von Esebeck 02. August 1914
Generalmajor Alfred von Sydow 15. Januar 1916

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1.
  • B. Friedag: Führer durch Heer und Flotte. 11. Jahrgang 1914, Nachdruck Krefeld 1974.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815-1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815-1939. Biblio Verlag. Osnabrück 1990. ISBN 3-7648-1780-1.
  2. A.K.D. 25/12. 67 Betrifft die Landwehr-Bezirks-Eintheilung für den Norddeutschen Bund und das Großherzogthum Hessen.
  3. Jürgen Kraus: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914 bis 1918.
  4. Friedag, Führer durch Heer und Flotte, 1914
  5. Nach anderen Quellen (Regimentsgeschichte 3. Westpreussischen Infanterie-Regiments Nr. 129) wurde er am 27.01.1890 Kommandeur der 4. Infanterie-Brigade.