Marinetransportformationen der Bundeswehr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 21. Juni 2021 um 18:47 Uhr durch Dr Lol (Diskussion | Beiträge).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Bundeswehr besaß bis 2002 Marinetransportformationen für Transportaufgaben der Bundesmarine an Land. Dabei sind Transportformationen der Amphibischen Gruppe, der Marineabschnittskommandos beziehungsweise Marinedivisionen und Kraftfahrzeugstaffeln der Marineflieger zu unterscheiden.

Amphibische Transportkräfte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Amphibienfahrzeug vom Typ DUKW, wie es in den Amphibischen Transport- und Umschlagbataillonen eingesetzt wurde

In der Amphibischen Gruppe, die zeitweise die Bezeichnung Amphibische Transportgruppe trug, bestanden neben schwimmenden Landungsverbänden zwei Amphibische Transport- und Umschlagbataillone.

Name aufgestellt aufgelöst Standort(e) Unterstellt unter Bemerkungen
- Amphibisches Transport- und Umschlagbataillon 2 1960 1975 Borkum, Emden Amphibische Gruppe[A 1] Bis 1963 Küstenumschlagbataillon 2
- Amphibisches Transport- und Umschlagbataillon 4 1962 1974 Emden, Großenbrode Amphibische Gruppe Bis 1963 Küstenumschlagbataillon 4, ab 1969 Geräteeinheit

Marinetransportbataillone und -kompanien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst wurden 1964 zwei Bataillone errichtet, zu denen nach der Wiedervereinigung 1991 ein drittes, aus den entsprechenden Truppenteilen der NVA errichtetes hinzu trat. 1998 löste man diese auf und errichtete aus deren Resten zwei Kompanien und einen Zug. Mit Errichtung der Streitkräftebasis konnte die Marine auf deren logistische Fähigkeiten zugreifen und somit die eigenen, verbliebenen Einheiten 2002 ganz auflösen bzw. abgeben.

Name aufgestellt aufgelöst Standort(e) Unterstellt unter Bemerkungen
- Marinetransportbataillon 1 1964 1998 Kiel, Eckernförde Marineabschnittskommando Ostsee[A 2] -
Marinetransportbataillon 2 1964 1998 Wilhelmshaven Marineabschnittskommando Nordsee[A 3] -
- Marinetransportbataillon 3 1991 1998 Bad Sülze Marineabschnittskommando Ost -
- Marinetransportkompanie Nord 1998 2002 Kiel Marineabschnittskommando Nord, ab 1. Juli 2001 Marineabschnittskommando West
- Marinetransportkompanie West 1998 2002 Wilhelmshaven Marineabschnittskommando West

Zum Auftrag der Marinetransportbataillone und -kompanien gehörten:

  • Versorgungs- und Mannschaftsgroßtransporte
  • Küstenumschlag
  • Instandsetzung
  • Kraftfahrausbildung
  • Lagerung und Wartung eines Betriebsvorrates an Ersatzteilen, Werk- und Verbrauchsmaterial.

Die Marinetransportformationen waren mit Fahrzeugen unterschiedlicher Pkw- und Lkw-Klassen ausgerüstet. Hinzu kamen verschiedene logistische Hilfsfahrzeuge, darunter Kräne und Feldumschlaggeräte.

Kraftfahrzeugstaffeln der Marinefliegergeschwader

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Marinefliegergeschwader verfügten über eine Kraftfahrzeugstaffel als Transportformation auf der Kompanieebene. Diese Kfz-Staffeln unterstanden der jeweiligen Marinefliegerhorstgruppe.[1] Die Kfz-Staffeln verfügten bis 1998 über eigene Fahrschulen.[2]

Personal, Ausbildung und Instandsetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laufbahnabzeichen der Angehörigen des Marinekraftfahrdiensts

Die Unteroffiziere und Mannschaften der Transportverbände gehörten mehrheitlich den Verwendungsreihen 72 (Küstenumschlagdienst), 73 (Kraftfahrbetrieb) und 74 (Kfz-Instandsetzung) an. Sie wurden anfangs in einem Marineausbildungsbataillon, später an der Marineküstendienstschule und schließlich in den den Transportformationen angegliederten Fahrschulen ausgebildet. Ab 1998 wurden zwei Ausbildungszentren für den Kraftfahrdienst in Wilhelmshaven und im Marineausbildungsbataillon in Glückstadt aufgestellt. Für die Instandsetzung wurden nach Auflösung der Bataillone mit ihren Instandsetzungskompanien 1998 regionale Servicezentren in Wilhelmshaven, Seeth und Rostock gebildet.[2]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Soweit kein Einzelnachweis angegeben ist, stammen die Informationen aus dem unter Weblinks angegebenen Bestand des Bundesarchivs)

  1. Deutsches Marine Institut (Hg.), Redaktion Jörg Duppler. Marineflieger - Von der Marineluftschiffabteilung zur Marinefliegerdivision. Herford, Bonn 1988. ISBN 3-8132-0295-X
  2. a b Umgliederung im Marinetransportwesen. In: Marineforum 11-1998, S. 27
  1. Mehrfach umbenannt, anfangs Kommando der Amphibischen Streitkräfte, später abwechselnd Amphibische Gruppe und Amphibische Transportgruppe
  2. Mehrfach umbenannt, zeitweise Marinedivision Ostsee, später Marineabschnittskommando Nord
  3. Mehrfach umbenannt, zeitweise Marinedivision Nordsee, später Marineabschnittskommando West