Marineabschnittskommando Nordsee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Admiral-Armin-Zimmermann-Kaserne in Sengwarden war Sitz des MAKdo Nordsee ab 1962.

Das Marineabschnittskommando Nordsee (MAKdo Nordsee) war ein Unterstützungsverband der Bundesmarine, der am 3. April 1956 aufgestellt und am 1. Januar 1967 in die Marinedivision Nordsee überführt wurde. Standort des MAKdo Nordsee war zunächst Wilhelmshaven, ab 1962 Sengwarden.

Auftrag und Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Marineabschnittskommando Nordsee unterstand zunächst dem Kommando der Flottenbasis und ab 1965 dem Flottenkommando. Es war für den Aufbau und die Führung von Einrichtungen der Flottenbasis mit Stützpunkten, Depots, Fernmelde- und Ortungsdienststellen im Bereich der Nordsee zuständig. Hinzu kamen zeitweise schwimmende Verbände mit Sicherungs- und logistischen Aufgaben. Teile dieser Verbände waren an der Ostsee stationiert. Die Organisation und Unterstellung dieser Dienststellen und Verbände unterlag in der Aufstellungszeit der Bundesmarine vielfältigen Veränderungen.

Dem MAKdo Nordsee unterstanden dauerhaft oder zeitweise folgende Dienststellen und Verbände:

Der größte deutsche Marinestützpunkt in Wilhelmshaven aus der Luft

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge eines Flottillenadmirals als Kommandozeichen des Kommandeurs des Marineabschnittskommandos Nordsee

Kommandeure des MAKdo Nordsee waren Flaggoffiziere im Dienstgrad eines Flottillenadmirals.

Dienstgrad Name Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit Bemerkungen
FlAdm Wolfgang Haack 10. 1966 02. 1967 ab 1. Januar 1967 Kommandeur Marinedivision Nordsee
Kpt zS Bernd Klug 10. 1964 09. 1966
FlAdm Albrecht Obermaier 01. 1964 09. 1964
FlAdm Kurt Freiwald 04. 1962 01. 1964
FlAdm Hans-Rudolf Rösing 11. 1957 03. 1962
Kpt zS Werner Schildt 09. 1957 11. 1957 Mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
FKpt Hans Eckermann 06. 1957 08. 1957 Mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
Kpt zS Kurt Thoma 02. 1957 06. 1957 Mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
FKpt Hans Eckermann 07. 1956 02. 1957 Mit der Aufstellung beauftragt
FKpt Werner Wiedrig 04. 1956 06. 1956 Mit der Aufstellung beauftragt

Geschichte unterstellter Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[A 1]

Marinetransportbataillon 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Kasernen­anlage des Marine­transport­bataillons 2 bzw. Marine­transport­kompanie West in Wilhelms­haven-Ebkeriege (unten links)

Zum 1. Oktober 1964 wurde in der Ebkeriege-Kaserne.[1][2] in Wilhelmshaven das Marinetransportbataillon 2 (MarTrspBtl 2) mit einer Stabs- und Versorgungskompanie, drei Transportkompanien, einer schweren Instandsetzungskompanie (stationiert in Elsfleth[3])[4] und einer Umschlagkompanie aufgestellt.

Das Bataillon unterstand zunächst dem Marineabschnittskommando Nordsee. Am 1. Januar 1967 wechselte die Unterstellung zur Marinedivision Nordsee und zum 1. April 1975 zum neu aufgestellten Marineabschnittskommando Nordsee, das am 1. April 1994 in Marineabschnittskommando West umbenannt wurde. Zum 30. September 1998 wurde das Bataillon aufgelöst.[5] An seiner Stelle wurde die Marinetransportkompanie West aufgestellt.

Marinematerialdepot 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bis 2010 als Depot benutzte U-Boot-Bunker Valentin

Das Marinematerialdepot II wurde am 15. Juli 1957 in Wilhelmshaven[A 2] eingerichtet. Am 1. April 1966 wurde die Außenstelle Valentin in Bremen-Farge gebildet, die am 1. Februar 1971 in ein Teildepot umgewandelt wurde. Am 1. April 1968 wurde die Bezeichnung in Marinematerialdepot 2 geändert und am 1. April 1994 wechselte die Unterstellung zum Marineabschnittskommando West.

Am 1. Juli 2002 wurden die Depots der Marine dem Organisationsbereich Streitkräftebasis (SKB) unterstellt und dort bis zur Einnahme der neuen Zielstruktur dem Luftwaffen-Versorgungsregiment 5 zugeordnet.[6]

Marinemunitionsdepots[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich des Marineabschnittskommandos Nordsee bestanden drei Marinemuntionsdepots:[7]

Am 1. Juli 2002 wurden die Depots der Marine dem Organisationsbereich Streitkräftebasis (SKB) unterstellt und dort bis zur Einnahme der neuen Zielstruktur dem Luftwaffen-Versorgungsregiment 5 zugeordnet.[6]

Marinemusikkorps Nordsee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Marinemusikkorps Nordsee entstand 1956 durch Teilung des seit 1. Juni 1956 in Eckernförde bestehenden Marinemusikkorps Ostsee. Es war anschließend in Wilhelmshaven stationiert.[8] Es wurde zum 31. März 2014 aufgelöst.[9] und am 1. Oktober 2019 durch das Marinemusikkorps Wilhelmshaven ersetzt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte unterstellter Dienststellen und Verbände, für die kein eigener Artikel besteht und die nicht an anderer Stelle beschrieben sind. Die Darstellung umfasst den gesamten Zeitraum des Bestehens dieser Formationen auch über die Unterstellung unter MAKdo Nordsee hinaus.
  2. Nach anderen Quellen zunächst in Mariensiel.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. books.google.de
  2. wilhelmshaven.de
  3. Bundesarchiv/Militärarchiv Bestand BM 1/6582
  4. Marinedivisionen an Nord- und Ostsee. In: Egbert Thomer, Jürgen Rhades: Jahrbuch der Marine, 5, 1970. Bremen o. J., S. 103 ff.
  5. Bundesarchiv/Militärarchiv Bestand BM 37 Amphibische Transport- und Umschlagbataillone sowie Marinetransportformationen
  6. a b Marineangehörige wechseln zur SKB. In: Marineforum 9-2002, S. 30
  7. Bundesarchiv/Militärarchiv Bestand BM 43 Dienststellen der Depotorganisation der Marine
  8. Bundesarchiv/Militärarchiv Bestand BH 38 Musikkorps
  9. Wilhelmshavener Zeitung, 21. März 2014, Sonderbeilage