Werner Gröning

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 5. Oktober 2022 um 15:34 Uhr durch Dmicha (Diskussion | Beiträge) (Leben: genauer).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Werner Gröning (* 29. März 1926 in Berlin; † 8. März 2009) war ein deutscher Offizier der Deutschen Volkspolizei (DVP) und von 1975 bis 1986 Polizeipräsident von Ost-Berlin.

Der Sohn eines Tischlers besuchte die Volksschule und das Gymnasium mit Kriegsabitur. Während des Krieges wurde er zunächst Luftwaffenhelfer, dann als Soldat zur Wehrmacht eingezogen.

Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er nach Berlin zurück, trat 1946 in die Deutsche Volkspolizei (DVP) und in die KPD/SED ein. Er begann seinen Dienst in der DVP als Wachtmeister der VP im Streifendienst in Berlin-Mitte. Nach dem Besuch der höheren Polizeischule in Berlin-Kaulsdorf war er als Abteilungsleiter im Polizeipräsidium Berlin (PdVP) tätig. 1962 wurde er 1. Stellvertreter des Kommandeurs der 1. Grenzbrigade, die die Staatsgrenze in Berlin bewachte und im selben Jahr in die Nationale Volksarmee eingegliedert wurde. Von 1965 bis 1969 war er als Oberst Kommandeur dieser Grenzbrigade, die den Namen Grenzbrigade „13. August“ erhielt. Gröning studierte an der Militärakademie Friedrich Engels.[1] Dann wechselte er wieder zur Deutschen Volkspolizei und wurde Leiter der Hauptabteilung Bereitschaften im Ministerium des Innern (MdI). Am 26. Juni 1973 wurde er von Erich Honecker zum Generalmajor ernannt[2] und stellvertretender Leiter der Hauptinspektion im Ministerium des Innern. Vom 22. Mai 1975[3] bis 6. Januar 1986 war er als Nachfolger von Horst Ende Präsident der Volkspolizei von Ost-Berlin und zugleich Mitglied der SED-Bezirksleitung Berlin. Von 1976 bis 1986 war er auch Abgeordneter der Stadtverordnetenversammlung von Berlin.[4] Am 29. Juni 1979 wurde er zum Generalleutnant befördert[5] und war von 1986 bis 1989 Leiter der Verwaltung Ausbildung im MdI.

Er lebte zuletzt als Rentner in Zeuthen und war Mitglied des Vereins Gesellschaft zur Rechtlichen und Humanitären Unterstützung e.V. Gröning starb drei Wochen vor Vollendung seines 83. Lebensjahres.[6]

  • Günther Buch: Namen und Daten wichtiger Personen der DDR. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dietz, Berlin (West)/Bonn 1979, ISBN 3-8012-0034-5, S. 96.
  • Andreas Herbst (Hrsg.), Winfried Ranke, Jürgen Winkler: So funktionierte die DDR. Band 3: Lexikon der Funktionäre (= rororo-Handbuch. Bd. 6350). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1994, ISBN 3-499-16350-0, S. 112.
  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig (Hrsg.): Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 1: Abendroth – Lyr. K. G. Saur, München 1996, ISBN 3-598-11176-2, S. 247 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Wolfgang Demmer, Eberhard Haueis: Militärakademie „Friedrich Engels“ 1959 bis 1990. Eine Dokumentation. Dresden 2008, S. 139.
  2. Neues Deutschland vom 27. Juni 1973
  3. Neues Deutschland vom 23. Mai 1975
  4. Berliner Zeitung vom 20. Oktober 1976 und 17. Juni 1981
  5. Neues Deutschland vom 30. Juni 1979
  6. Ehre ihrem Andenken. In: grh-Mitteilungen Nr. 4/2009.
  7. Neues Deutschland vom 30. April 1986