Erik Frey

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Erik Frey, auch Eric Frey (* 1. März 1908 in Wien als Erik Viktor Laurenz Emil Frey; † 2. September 1988 ebenda), war ein österreichischer Schauspieler.

Leben und Wirken

Frey studierte nach der Matura am Schottengymnasium Germanistik und nahm privaten Schauspielunterricht bei Albert Heine. 1927 gab er sein Bühnendebüt und hatte Auftritte am Volkstheater in Wien sowie in Bremen, Hamburg (Deutsches Schauspielhaus und Thalia-Theater), am Deutschen Theater in Prag und am Staatstheater in Berlin.

Von 1935 bis zu seinem Tod gehörte er zum Ensemble des Theaters in der Josefstadt. 1948 und ab 1962 betätigte er sich dort auch als Regisseur. Bei den Salzburger Festspielen gab er mehrmals Gastspiele. Der Kammerschauspieler Erik Frey verkörperte vom jugendlichen Liebhaber bis zum tragischen Helden unterschiedlichste Bühnenfiguren, meist aber hochrangige Persönlichkeiten.

Ähnliche Aufgaben erhielt er auch beim Film, wo er seit 1936 in zahlreichen Rollen zu sehen war. Oft stellte er eher negative Charaktere dar wie verständnislose Vorgesetzte oder kühl kalkulierende Rivalen des eigentlichen Helden. Häufig trat er als hoher Offizier in Erscheinung wie als General Friedrich Olbricht in Es geschah am 20. Juli (1955). Sowohl in Ludwig II. – Glanz und Elend eines Königs als auch in Kronprinz Rudolfs letzte Liebe verkörperte er den Kaiser Franz Joseph. In dem amerikanischen Spielfilm Der Kardinal (1963) mimte er den Reichsstatthalter Arthur Seyß-Inquart.

Zeit des Nationalsozialismus

Grabstätte von Erik Frey

Frey war bereits vor dem Anschluss Österreichs ab 1934 Mitglied der illegalen NSDAP, er beantragte am 23. Mai 1938 die reguläre Aufnahme in die Partei und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.260.246).[1] In seinem Entnazifizierungsverfahren behauptete er, dass er von einem Großdeutschen Reich geträumt, aber von den begangenen Grausamkeiten keine Ahnung gehabt hätte.[2] Dass er nicht nur Ahnung hatte, sondern in den Tagen des Anschlusses sehr aktiv war, ist aber erwiesen.[3] Frey und der Schauspieler Robert Horky wurden 1934/35 von der NSDAP beauftragt, das Theaterpersonal des Theaters in der Josefstadt nationalsozialistisch zu „unterwandern“. Am 23. April 1938 wurde der frühere Direktor des Deutschen Volkstheaters, Rudolf Beer – neben Max Reinhardt der bedeutendste Theatermann seiner Zeit in Wien – während der Vorstellung von Calderons „Der Richter von Zalamea“, mit der das Berliner Schillertheater im Theater in der Josefstadt gastierte, von Erik Frey und dem kommissarischen Leiter des Theaters, Robert Valberg, aus seiner Loge nach draußen gebeten. Er sollte zu einer Einvernahme in die Josefstädter Straße 39 kommen. Von dort wurde Beer auf die Höhenstraße gefahren. Im Wienerwald warfen die Nazi-Schläger den schwer misshandelten Mann aus dem Auto. Am 9. Mai drehte Rudolf Beer in seiner Wohnung am Lerchenfelder Gürtel den Gashahn auf.[4] Der Schauspieler Nikolaus Paryla berichtet, Erik Frey, „der sogar eine SA-Uniform anhatte“, habe seinem Vater, Karl Paryla, kurz nach dem Anschluss Österreichs geholfen, das Land zu verlassen und habe ihm damit das Leben gerettet: „Dieser Mann hat diese Uniform jedenfalls benutzt, um Menschen zu retten. Ohne diesen Mann wäre mein Vater nicht gerettet worden.“[5]

Erik Frey, der in erster Ehe mit der Schauspielerin Jane Tilden und später mit der Schauspielerin Susi Witt verheiratet war, liegt auf dem Döblinger Friedhof (29-104) in Wien begraben.

Filmografie (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/9590898
  2. Georg Markus: Die Hörbigers (2006), S. 133
  3. Gwendolyn von Ambesser: Die Ratten betreten das sinkende Schiff (2005), S. 135f, 138f.
  4. Paulus Manker: „Der Theatermann Gustav Manker. Spurensuche.“ Brandstätter, Wien 2010 ISBN 978-3-85033-335-1 siehe auch https://orf.at/v2/stories/2429786/2429785
  5. Nikolaus Paryla im Gespräch mit Wolfgang Binder, Bayerischer Rundfunk, Sendung vom 12. Februar 2001 www.br-online.de/download/pdf/alpha/p/paryla.pdf