Pedro Iturralde
Pedro Iturralde Ochoa (* 13. Juli 1929 in Falces, Navarra; † 1. November 2020[1]) war ein spanischer Saxophonist, Komponist und Musikpädagoge baskischer Abstammung.
Leben und Wirken
Pedro Iturralde stammte aus einer musikalischen Familie und spielte schon als Kind Klarinette und Saxophon in der lokalen Banda Municipal de Falces. Später absolvierte er ein Musikstudium am Konservatorium von Madrid, das er mit einem Diplom als klassischer Saxofonist abschloss. Bereits 1949 entstand seine Komposition „La pequeña Czarda“ für Saxophon und Klavier.
In den frühen 1960er Jahren spielte Iturralde im Whisky Jazz Club in Madrid mit amerikanischen Gastsolisten wie Don Byas, Lee Konitz, Gerry Mulligan oder Donald Byrd. 1968 nahm er für das amerikanische Label Blue Note Records die LP Pedro Iturralde Quartet featuring Hampton Hawes auf.
Pionierarbeit leistete Iturralde mit eigenen Formationen, mit denen er versuchte, Jazz und Flamenco zum Flamenco Jazz zu fusionieren und in denen auch der Gitarrist Paco de Lucía, der Bassist Erich Peter und der Schlagzeuger Peer Wyboris mitwirkten. Nach einem von der BBC übertragenen Mitschnitt eines Konzerts in London lud Joachim-Ernst Berendt die Gruppe 1967 zu den Berliner Jazztagen ein und produzierte mit ihr die LP Jazz Flamenco in der Serie Jazz Meets the World für die Schwarzwälder Plattenfirma Saba (später MPS).[2] Als Folge dieser Veröffentlichung erhielt Iturralde vom Magazin Down Beat ein Stipendium, mit dem er am Berklee College of Music in Boston einen Arrangierkurs bei Herb Pomeroy belegen konnte.
Im Bereich der klassischen Musik beherrschte Iturralde praktisch das gesamte Repertoire der Werke, die für Orchester und Saxophon komponiert worden sind. Er trat mit vielen klassischen Orchestern auf und schrieb selber zahlreiche Werke, vorwiegend für Saxophonensembles.
Von 1978 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1994 unterrichtete er als Saxophonlehrer am Real Conservatorio Superior de Música de Madrid. Für sein Lebenswerk wurde ihm 2007 der Premio Principe Viana de la Cultura zugesprochen. Auch wurde er 2009 mit der Goldmedaille des Mérito de las Bellas Artes ausgezeichnet.
Werke
- Jazz Flamenco Vol. 1, HISPAVOX, S.S., 1967
- Flamenco Jazz, Saba, 1967
- Jazz Flamenco Vol. 2, HISPAVOX, S.S., 1968
Literatur
- Wolfram Knauer Jazz Meets Europe (Liner Notes zur gleichnamigen CD)
- Jose Maria Garcia Martinez Del Fox-Trot al Jazz Flamenco. El jazz en Espana, 1916–1995. Madrid 1996
- Gerhard Putschögl Flamenco Jazz Jazz Podium 7/2011:3–8
Weblinks
- Pedro Iturralde bei AllMusic (englisch)
- Pedro Iturralde bei Discogs
- Kurzporträt und Teildiskographie bei Naxos
Einzelnachweise
- ↑ „Muere Pedro Iturralde, pionero y maestro del jazz en España, a los 91 años“ auf elpais.com vom 1. November 2020 (spanisch)
- ↑ Andrew Wright Hurley The Return of Jazz: Joachim-Ernst Berendt and West German Cultural Change New York: Berghahn 2009, S. 93f.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Iturralde, Pedro |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Saxofonist, Komponist und Musikpädagoge |
GEBURTSDATUM | 13. Juli 1929 |
GEBURTSORT | Falces, Spanien |
STERBEDATUM | 1. November 2020 |