Peter Dierich
Peter Dierich (* 2. Juni 1942 in Schluckenau) ist ein deutscher Mathematiker, Hochschullehrer und Politiker (DDR-CDU, ab 1990 CDU). Von 1990 bis 1994 war er Abgeordneter des Sächsischen Landtags.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Peter Dierich besuchte 1948 bis 1960 die Grundschule und EOS in Großschönau und studierte 1962 bis 1968 Mathematik und Berufspädagogik an der TU Dresden. Ab 1968 war er an der TH Zittau im Fachbereich Mathematik tätig und dort seit 1972 wissenschaftlicher Oberassistent. 1976 erfolgte die Promotion zum Dr. oec. und 1988 die Habilitation. Dierich ist Professor für Mathematik und war zwischen 1997 und 2003 Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz.
Er ist verheiratet und hat 2 Kinder.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Peter Dierich trat 1969 der Blockpartei CDU bei. Von 1977 bis 1990 war er Kreistagsabgeordneter. Nach der Wende wurde er im Februar 1990 Mitglied des Kreisvorstands der CDU in Zittau. Bei den ersten freien Volkskammerwahl im März 1990 wurde er in die Volkskammer gewählt. Bei den Landtagswahlen in Sachsen im Oktober 1990 wurde er für den Wahlkreis 31 (Zittau 1) mit 53,1 % der Stimmen in den Landtag gewählt. Im Landtag war Peter Dierich Mitglied im Präsidium, im Geschäftsordnungsausschuss, Umweltausschuss und Ausschuss für Wissenschaft und Hochschulen. Nach der ersten Legislaturperiode schied er 1994 aus dem Landesparlament aus.
Kontroversen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 14. Mai 2020 veröffentlichte sächsische.de – das Onlineformat der Sächsischen Zeitung – ein Interview mit Dierich[1], in welcher er öffentlich Stellung zu den vorangegangenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bezog. „Der Shutdown [in der ersten Jahreshälfte 2020] war ein nicht entschuldbarer Fehler“ resümiert Dierich im Rahmen des Interviews. Seinen Standpunkt leitete er aus einer statistischen Analyse ab. Zu diesem Interview publizierte Prof. Dr. Neukamm, Prof. Dr. Thom und Prof. Dr. Voigt am 7. Juni 2020 im Namen der Fakultät Mathematik der Technischen Universität Dresden eine Replik[2], in der sie fälschliche Annahmen und methodische Verfehlungen Dierichs identifizieren und nicht wissenschaftliche Standards kritisieren.
Im Sommer 2022 gab es eine Demo, in der Studierende einen Dialog zur Umbenennung des Peter-Dierich-Haus Z IV fordern[3].
Dierich hat seine Auffassungen zur "Corona-Politik" in inzwischen 100 Fakten-Sammlungen dargelegt und dabei umfangreiche Statistiken aufgearbeitet und kommentiert.[4]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 13. Oktober 2009 erhielt er aus Anlass „20 Jahre Friedliche Revolution“ den Sächsischen Verdienstorden verliehen.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klaus-Jürgen Holzapfel (Hrsg.): Sächsischer Landtag: 1. Wahlperiode, 1990–1994; Volkshandbuch. NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt, Rheinbreitbach 1991, ISBN 3-87576-265-7, Seite 25 (Stand Mai 1991)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Peter Dierich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie von Peter Dierich. In: Wilhelm H. Schröder: Die Abgeordneten der 10. Volkskammer der DDR (Volkparl)
- Website Peter Dierich
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Falsche Panik vor Corona In: Sächsische Zeitung, 14. Mai 2020, abgerufen am 12. Dezember 2022.
- ↑ Eine Replik auf Professor Peter Dierichs Beitrag “Falsche Panik vor Corona” In: TU Dresden Fakultät Mathematik, 7. Juni 2020, abgerufen am 12. Dezember 2022.
- ↑ Studenten fordern Dialog zu Umbenennung von Dierich-Hörsaalgebäude In: Sächsische Zeitung, 19. Juli 2022, abgerufen am 12. Dezember 2022.
- ↑ Corona Informationsblätter, auf peterdierich.info
- ↑ Sächsische Staatskanzlei: 13. Oktober 2009 – Verleihung des Sächsischen Verdienstordens ( vom 26. März 2012 im Internet Archive)
Personendaten | |
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NAME | Dierich, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mathematiker und Politiker (CDU), MdV, MdL |
GEBURTSDATUM | 2. Juni 1942 |
GEBURTSORT | Schluckenau |