Wolfgangshof
Wolfgangshof Stadt Zirndorf
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 10° 56′ O |
Höhe: | 360 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 (2007) |
Postleitzahl: | 90513 |
Vorwahl: | 0911 |
Wolfgangshof bei Anwanden
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Wolfgangshof (fränkisch: Wolfgangs-huhf[1]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Zirndorf im Landkreis Fürth (Mittelfranken, Bayern).[2]
Lage
Das Gut liegt an der Kreisstraße FÜ 22, die nach Weitersdorf (1,2 km südwestlich) bzw. nach Anwanden (0,4 km nordöstlich) führt. Das Anwesen ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Westen befindet sich die Anhöhe Krähenleite, im Süden der Gaukelesberg (386 m ü. NHN).[3]
Geschichte
Nach dem Ankauf mehrerer Güter bei Anwanden ab den Jahren 1883/1884 durch Lothar von Faber wurde schließlich nach weiteren Zukäufen ein Gutshof errichtet, welcher am 27. August 1902 eingeweiht und auf den Namen "Wolfgangshof", nach dem im Juli 1902 geborenen ältesten Sohn von Graf Alexander und Gräfin Ottilie von Faber-Castell, benannt wurde (welcher bereits im März 1903 verstarb).
Die damals fortschrittliche Gutsanlage (mit Windmotor, Motorbetrieb und elektrischen Licht) wurde in den Folgejahren weiter ausgebaut und produzierte dabei, neben landwirtschaftlichen Produkten, auch Deputate für die Arbeiter der Bleistiftfabrik A. W. Faber (heute Faber-Castell) im nahen Stein. Ab 1967 wurde die Milchviehhaltung aufgegeben und mit einer Pferdezucht des Bayerischen Warmblutes, welche bis in das Jahr 1993 erfolgte, die Arbeit im Gut fortgesetzt.
Am 1. Januar 1976 wurde Wolfgangshof im Zuge der Gebietsreform in Bayern von Leichendorf nach Zirndorf eingemeindet.
Schließlich wurden seit 1994 die landwirtschaftlichen Flächen um den Gutshof verpachtet und die Ställe, Hallen und Einrichtungen für verschiedene Nachnutzungen herangezogen.
Seit 2002 findet hier jährlich die Grüne Lust statt, ein dreitägiger Markt für grüne Produkte und Ideen.
Der früher auf Schloss Hexenagger durchgeführte Weihnachtsmarkt findet ebenfalls seit einigen Jahren auf Gut Wolfgangshof statt.[4]
Baudenkmal
- Weitersdorfer Straße 22: Gutshof
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 |
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Einwohner | 11 | 15 | 17 | 10 | 6 | 0 |
Häuser[5] | 1 | 2 | 3 | 1 | 1 | |
Quelle | [6] | [7] | [8] | [9] | [10] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Rochus (Zirndorf) gepfarrt,[8] die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Josef (Zirndorf) gepfarrt.[11]
Literatur
- Festschrift „75 Jahre Stadt Zirndorf“. 1987.
- Hanns Hubert Hofmann: Nürnberg-Fürth (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1954, DNB 452071224, S. 230–231 (Digitalisat).
- Wolfgang Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1963, DNB 455524629, S. 105.
Weblinks
- Gut Wolfgangshof. Graf von Faber-Castell’sche Vermögensverwaltung, abgerufen am 7. Dezember 2013.
- Wolfgangshof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Wolfgangshof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 21. September 2019.
- Wolfgangshof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 105. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „wolfgangshūf“.
- ↑ Gemeinde Zirndorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Romantische Weihnachtsmarkt auf dem Gut Wolfgangshof. Schloss Hexenagger Veranstaltungs GmbH, abgerufen am 7. Dezember 2013.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben.
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 338 (Digitalisat).
- ↑ Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.