Friedenskirche (Hemmingen-Arnum)

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Friedenskirche

Die evangelisch-lutherische Friedenskirche in Hemmingen-Arnum wurde 1990/91 nach Plänen von Helmut E. Simon erbaut. Sie gehört damit zu den jüngsten Kirchenneubauten Deutschlands.

Geschichte und Beschreibung

Das Dorf Arnum hatte kirchlich jahrhundertelang zu Wilkenburg gehört und nahm erst nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem „SpeckgürtelHannovers einen rapiden Aufschwung. Mit dem Bau der Friedenskirche kamen jahrzehntelange Provisorien und Planungen ans Ziel.

Die Kirche ist der gelungene Versuch, mit begrenzten Finanzmitteln einen hinreichend großen und spirituell ansprechenden Raum zu schaffen. Auf dem Rechteck der weiß verputzten Backsteinwände erhebt sich ein gläsernes Obergeschoss, das mit einem leichten, flügelartig gebogenen Dach überwölbt ist. Über die Höhe der Wölbung zieht sich in Längsrichtung ein schmales, zum Kirchenraum offenes Dachgeschoss, das mit Satteldach und Obergadenfenstern an das erhöhte Mittelschiff einer klassischen Basilika erinnert. Auf der Altarseite biegt die Außenwand apsisartig aus. Der gegenüberliegende Eingang ist in den weißen, rechteckigen Turm integriert, der in einer Laterne das Geläut enthält. Diese Laterne nimmt die Form des Dachreiters der alten Arnumer Wehrkapelle auf, gibt dem Turm aber auch das Gepräge eines Leuchtturms.

Im Inneren fällt vor allem die expressive Figur des gekreuzigten Christus ins Auge, ein Werk von Jürgen Weber. Davor steht der mit dem Taufstein verbundene Altar. Die Lampen lassen mit ihrer Flügelform an Friedenstauben denken.

Orgel

Die Orgel der Firma Elmar Krawinkel konnte 2007 eingeweiht werden. Das Schleifladen-Instrument hat 13 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Angesichts der Akustik der Kirche ist das Instrument grundtönig disponiert, nach dem Vorbild frühromantischer Orgeln der Region. Eine Besonderheit ist die Doppelflöte mit zwei Labein. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

I Hauptwerk C–g3
1. Principal 8′
2. Rohrflöte 8′
3. Octave 4′
4. Quinta 3′
5. Octave 2′
6. Terz 135
7. Quinte 113
II Nebenwerk C–g3
8. Gedact 8′
9. Salicional 8′
10. Doppelflöte 4′
11. Flageolet 2′
Pedalwerk C–f1
12. Subbaß 16′
13. Principalbaß 8′

Literatur

  • Erika Habben, Karl-Martin Harms, Ch.-Fritz Prüßner, Renate Stäblein (Red.): Festschrift zur Einweihung der Friedenskirche. Arnum, 31. August 1991, hrsg. vom Kirchenvorstand der evangelisch-lutherischen Friedenskirchengemeinde, Hemmingen: Druckerei Voskuhl (Druck), [1991]

Einzelnachweise

  1. Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma
Commons: Friedenskirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 18′ 5,4″ N, 9° 44′ 2,3″ O