Gumpenweiler (Schnelldorf)

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Gumpenweiler
Gemeinde Schnelldorf
Koordinaten: 49° 10′ N, 10° 12′ OKoordinaten: 49° 9′ 31″ N, 10° 12′ 13″ O
Höhe: 465 m ü. NHN
Einwohner: 22 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 74594
Vorwahl: 07957
Gumpenweiler
Gumpenweiler

Gumpenweiler ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schnelldorf im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Abweichend von der Gemeindezugehörigkeit hat der Ort die Postleitzahl von Kreßberg.

Geografie

Der Weiler liegt am Schönbach, der ein rechter Zufluss der Zwergwörnitz ist. 1 km südwestlich befindet sich die Ruhe (528 m ü. NHN), die eine Erhebung der Crailsheimer Hardt ist, die Teil der Frankenhöhe ist. 0,5 km nordöstlich liegt das Haundorfer Holz. Die Landes- bzw. Staatsstraße 1010 führt nach Leukershausen (1,2 km nordwestlich) bzw. nach Bergertshofen (0,9 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Haundorf zur Kreisstraße AN 38 (2 km nordöstlich).[3]

Geschichte

Im Jahre 1346 wurde Gumpenweiler erstmals urkundlich erwähnt.[4] Der Ort lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahre 1732 gab es 4 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (2 Anwesen) und das Kastenamt Crailsheim, das die Ansprüche der Pfarrei Leukershausen (1 Anwesen) und der Gotteshauspflege Bergertshofen (1 Anwesen) verwaltete.[5] Bis zum Ende des Alten Reiches änderte sich an den Verhältnissen nichts.[6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Im Jahre 1806 wurde Gumpenweiler als links des Schönbachs gelegener Ort willkürlich dem Königreich Bayern zugeschlagen, während Leukershausen, zu dem der Ort bis dahin politisch gehörte, als rechts des Schönbachs gelegener Ort dem Königreich Württemberg zugeschlagen wurde. Im Anschluss erfolgte auch die kirchliche Loslösung von der Heimatgemeinde Leukershausen und Zuordnung zu der auf bayerischem Gebiet liegenden Pfarrei Unterampfrach.[4] Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Gumpenweiler dem Steuerdistrikt Unterampfrach und der Ruralgemeinde Haundorf zugeordnet.

In den Jahren 1919 und 1955 gab es Anträge auf Eingliederung in die Gemeinde Leukershausen, um die von oben verordnete Trennung wieder aufzuheben, die jedoch beide von der bayerischen Regierung abgelehnt wurden.[4]

Im Zuge der Gebietsreform wurde Gumpenweiler am 1. Januar 1972 nach Schnelldorf umgegliedert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 35 38 41 35 36 29 40 40 30 28 22
Häuser[8] 7 6 6 6 6 6 6 6
Quelle [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Sebastian und St. Veit (Unterampfrach) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ulrich und Afra (Feuchtwangen) gepfarrt.[17]

Literatur

Commons: Gumpenweiler (Schnelldorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 331 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Schnelldorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 2. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. a b c Heinz Meyer: Zwischen den Ländern, S. 17.
  5. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Gumpenweiler (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  6. Johann Bernhard Fischer: Gumpenweiler. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 186 (Digitalisat).
  7. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 434.
  8. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 33 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 110 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1021, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1116 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1184 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1221 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1055 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 775 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).