Frankenhöhe

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Frankenhöhe
Höchster Gipfel Hornberg (554 m ü. NHN)
Lage Bayern, Baden-Württemberg
Teil der Fränkischen Keuper-Lias-Landes/Keuperberglandes
Einteilung nach Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands
Frankenhöhe (Bayern)
Frankenhöhe (Bayern)
Koordinaten 49° 23′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 49° 23′ N, 10° 25′ O
Gestein Keuper
Fläche 653,3 km²
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Die Frankenhöhe ist ein bis 554 m ü. NHN hoher Bergrücken in Bayern und Baden-Württemberg in Süddeutschland.

Lage und Grenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frankenhöhe liegt im Westen der Region Franken beiderseits der Grenze von Bayern im Osten (Landkreise Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim und Ansbach) zu Baden-Württemberg im Westen (Schwäbisch Hall, Schnipsel im Ostalbkreis).

Der größere Teil liegt in Bayern, der deutlich kleinere baden-württembergische Anteil im Südwesten. Er umfasst den Südteil der sogenannten Crailsheimer Hardt, der sich in einem ostwärts sich ausbeulenden Bogen um die Stadt Crailsheim vom Traufanstieg der A 6 nordöstlich von Satteldorf im Norden bis zur Jagst bei Stimpfach im Süden legt, wo er in den Virngrund übergeht. Dazu kommt südöstlich davon das kleine Becken der oberen Zwergwörnitz bei Kreßberg.

Die Frankenhöhe, deren Hochfläche teilweise den Charakter eines Hügellands aufweist, liegt südlich des um einiges niedrigeren Steigerwalds, östlich der Hohenloher Ebene und nordöstlich der Ellwanger Berge und nicht ganz auf halber Strecke von Nürnberg nach Stuttgart östlich von Rothenburg.

Der Naturpark Frankenhöhe umfasst den Großteil der Frankenhöhe, jedoch nicht deren Süden; umgekehrt reicht er bei Rothenburg nach Westen und an der Sulzach nördlich Feuchtwangens weit über den Höhenzug hinaus.[1]

Naturräumliche Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frankenhöhe stellt naturräumlich eine Haupteinheit (dreistellig) dar[2] und gliedert sich wie folgt in Untereinheiten (Nachkommastellen);[3][4][5] die nachgestellten Buchstaben nebst Namen in Anführungsstrichen bei den eigentlichen Höhenzügen entstammen nicht der naturräumlichen Gliederung und dienen der besseren Orientierung:

Die Kernhöhenzüge des Nordostteils (114.2) sind, von Nord nach Süd, die von etwa Neustadt an der Aisch bis zur Talung der Zenn reichenden Hohenecker Höhen (114.20), die Petersberg-Virnsberg-Höhen (114.21) zwischen Zenn und Fränkischer Rezat und die Colmberghöhen (114.22) an der Wasserscheide zwischen der Rezat oberhalb Ansbachs und der Altmühl oberhalb Leutershausens und somit an der Europäischen Hauptwasserscheide.

Die Wasserscheide verläuft von hier in Richtung Nordwesten, wo sie den äußersten Norden der Rothenburger Hardt im weiteren Sinne (114.10), Kernhöhenzug des Mittelteils (114.1) trifft. Dieser Höhenzug verläuft nebst Wasserscheide jedoch nur kurz nach Nordwesten und ändert dann seine Richtung in Südsüdost, wo er den namensgebenden Ort Rothenburg ob der Tauber östlich flankiert. Zwischen den Süden der Colmberghöhen und die Rothenburger Hardt schiebt sich, beiderseits der Altmühl, die Bucher Höhe (114.14), die zu den Colmberghöhen hin allmählich abflacht, jedoch im Westen unmittelbar östlich der Rothenburger Hardt an einer steilen Flanke abbricht. Geologisch ist die Grenze zu den Colmberghöhen eine hercynisch, das heißt nach Südosten verlaufende Störung.[6]

Bei Schillingsfürst wird die Rothenburger Hardt an der Hauptwasserscheide von der Crailsheimer Hardt im weiteren Sinne (114.00) abgelöst. Diese ist gegenüber der Rothenburger etwas nach Südosten versetzt und hat im Nordteil in etwa die Struktur eines Kammes, der immer wieder seine Richtung rechtwinkelig von Südwest nach Südost ändert. Einige Nebenkämme zweigen vom der Wasserscheide folgenden Hauptkamm aus nach Südosten ab; deren längstem folgt die Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg („Kesselberg-Kreßberg-Rücken“). Im südlicheren Teil (Crailsheimer Hardt im engeren Sinne) wird schließlich die Stadt Crailsheim östlich und südöstlich einrahmt, bis der Rücken schließlich zur Jagst hin abflacht. Östlich fast parallel zur Crailsheimer Hardt, jedoch recht regelmäßig nach Süden gerichtet, verlaufen zwischen der Wörnitz im Westen und der Sulzach im Osten die Sulzachrandhöhen (114.03), die bis südwestlich Feuchtwangens reichen.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geologisch gesehen gehört die Frankenhöhe zum Keuperbergland, welches sich sowohl durch das Fränkische Keuper-Lias-Land als auch durch das südwestlich angrenzende Schwäbische Keuper-Lias-Land zieht und von den Liasländern umsäumt wird. Seine nördliche Fortsetzung stellt der bis 499 m hohe Steigerwald dar, der sich jenseits des Mains in den Haßbergen (bis 512 m) fortsetzt. Seine südliche Fortsetzung, die Schwäbisch-Fränkischen Waldberge, ziehen sich von der Nahtstelle ausgehend in der Hauptsache nach Westen und erreichen mit bis zu 586 Metern noch etwas mehr an absoluter Höhe.

An der Westseite weist die Frankenhöhe einen markanten Steilabfall (auch Trauf genannt) auf und läuft nach Osten hin flach aus. Die dominierende Gesteinsart ist (Keuper-)Sandstein, die Böden sind vergleichsweise sandig.[2] Ehemalige Steinbrüche wie der in Obergailnau bei Wettringen zeugen von der früheren Bedeutung dieses Gesteins für den Hausbau in der Region.

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Westen ist die Frankenhöhe von Mischwäldern mit Eichen, Buchen und Tannen geprägt. Gegen Osten hin nehmen reine Fichten- und Kiefernbestände zu. Daneben finden sich auch noch urtümliche Bewirtschaftungsformen wie z. B. die einst mit Vieh beweideten Hutewälder, Streuobstwiesen und Wacholderheiden. Letztere weisen den aufgrund seiner Artenvielfalt bedeutsamen Magerrasen auf, wie etwa im Naturschutzgebiet Wacholderberg-Geigerswasen östlich von Crailsheim. Am Trauf der nördlichen Frankenhöhe wird Weinbau betrieben.

Berge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Gipfel und Berge gehören zur Haupteinheit Frankenhöhe (Nummern auf 114)[3][4] oder stehen in Bezug zu ihr (Höhen über NHN)[9]:

Name Höhe Lage zu Ort Ort Lage zu Naturraum Naturraum Nr. Flussgebiete
Hornberg 554,0 nördlich ASS Schnelldorf Westtrauf „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b
Birkenberg 547,2 westlich ASS Schnelldorf Westtrauf „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Ampfrach
Grüber Ranken 545,8 südwestlich Wettringen-Grüb Westtrauf „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Waldhausener Mühlbach
Wölfleinsberg 544,8 nordöstlich Wettringen-Obergailnau Westtrauf „Schillingsfürst-Wettringer Hardt“ 114.00a
Gailnauer Berg 543,0 südlich Wettringen-Obergailnau Westtrauf „Schillingsfürst-Wettringer Hardt“ 114.00a
Anhöhe nordöstlich des Galgenbergs 542,4 südlich Schillingsfürst äußerster Norden Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz/Sulzach
Anhöhe südlich der A 7 539,9 nordwestlich Schnelldorf Westtrauf „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Ampfrach
Kesselberg 538 südlich Schnelldorf Westtrauf „Kesselberg-Kreßberg-Rücken“ 114.00c
Klosterberg 537 nordöstlich Dombühl-Kloster Sulz Südosten Sulzachrandhöhen (nordöstliche) 114.03a Sulzach
Roter Berg 535,3 südöstlich Satteldorf-Ellrichshausen Westtrauf Crailsheimer Hardt i. e. S. 114.00d Zwergwörnitz
Simonsberg 534,7 westlich Schnelldorf Westtrauf „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Ampfrach
Kellerberg 534,1 östlich Wörnitz Norden Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz/Sulzach
Sandberg 533,8 östlich Colmberg-Poppenbach Südwesten Colmberghöhen (nördliche) 114.22a Altmühl/Fränkische Rezat
Schloßberg 533,5 nordöstlich Schnelldorf-Oberampfrach „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Wörnitz/Ampfrach
Pechberg/Beegberg 532,2 nordöstlich Satteldorf-Beeghof Westtrauf „Kesselberg-Kreßberg-Rücken“ 114.00c
Wühlberg 530,7 südöstlich Diebach-Oberoestheim Westtrauf „Schillingsfürst-Wettringer Hardt“ 114.00a
Eichelberg 530,1 südwestlich Schillingsfürst Westtrauf „Schillingsfürst-Wettringer Hardt“ 114.00a
Bergmann 530,1 östlich Schnelldorf-Oberampfrach „Schnelldorfer Hardt“ 114.00b Wörnitz/Ampfrach
Büttelberg 530 südlich Marktbergel äußerster südlicher Osten „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Vetschenberg 529,2 südlich Schillingsfürst Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz
Ruhe 528,4 nördlich von Kreßberg Crailsheimer Hardt i. e. S. 114.00d Zwergwörnitz
Ulrichshausener Berg 528,3 südöstlich Wörnitz-Ulrichshausen Westrand Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz
Schulzenhöhe 528,0 östlich Colmberg Südwestrand Colmberghöhen (mittlere) 114.22b Altmühl/Fränkische Rezat
Kreßberg 528 nordöstlich Burg Hohenkressberg „Kesselberg-Kreßberg-Rücken“ 114.00c Zwergwörnitz/Wörnitz
Mühlberg 526,9 östlich Feuchtwangen-Ungetsheim Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz/Sulzach
Deutscher Bühl 526,5 nördlich Lehrberg-Obersulzbach Süden Colmberghöhen (nördliche) 114.22a Altmühl/Fränkische Rezat
Namenlose Anhöhe auf der Kohlplatte 525 nördlich Schillingsfürst-Faulenberg östlicher Süden Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Schäfersberg[10] 523 südlich Geslau-Aidenau Osten, gegenüber dem Ameisberg Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Horn 522,8 nordöstlich Leutershausen-Oberramstadt Nordwesten Colmberghöhen (südliche) 114.22c Altmühl/Fränkische Rezat
Straubenberg 522,2 südwestlich Dombühl Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Wörnitz/Sulzach
Steinberg 521,3 südwestlich Feuchtwangen-Oberransbach Süden Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b
Burghartsleite 521,2 südlich Marktbergel Nordtrauf „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Thierschingberg 520,5 westlich Dombühl-Binsenweiler Osthang Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b Sulzach
Schloßberg 519,7 südöstlich Feuchtwangen-Zischendorf Westrand Sulzachrandhöhen 114.03b Wörnitz
Klosterberg 518,3 nördlich Aurach-Vehlberg äußerster Südosten Sulzachrandhöhen (nordöstliche) 114.03a Sulzach
Laubersberg 517 nördlich Diebach-Wolfsau Westtrauf, Süden Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Heuberg 516,6 südöstlich Leutershausen-Oberramstadt Westen Colmberghöhen (südliche) 114.22c Altmühl
Hohe Leite 515,3 nordöstlich Steinsfeld-Urphershofen Nordwesttrauf „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Rehbügel 514,3 nördlich Windelsbach-Nordenberg Westtrauf, äißerster Südwesten „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Oberer First 513,6 südlich Traisdorf Westen (Nahtstelle) Sulzachrandhöhen (nordöstliche) 114.03a Erlbach/Hagenbach
Roter Berg 513,2 südöstlich zwischen Leutershausen (W) und Ansbach (O) äußerster Süden Colmberghöhen (südliche) 114.22c Altmühl/Fränkische Rezat
Namenlose Anhöhe auf der Straße Diebach–Faulenberg 512 westlich Schillingsfürst-Faulenberg Westtrauf; äußerster Süden Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Ameisberg 510 nördlich Buch am Wald-Morlitzwinden äußerster Nordwesten Bucher Höhe (Westteil) 114.14 Altmühl
Felberg 508,2 südwestlich Virnsberg Petersberg-Virnsberg-Höhen 114.21 Fränkische Rezat (l)/Bibert
Namenlose Anhöhe im Birkach 507,7 westlich Virnsberg Petersberg-Virnsberg-Höhen 114.21 Fränkische Rezat (l)
Unterer First 507 nördlich Schillingsfürst-Neureuth Nordosten Sulzachrandhöhen (nordöstliche) 114.03a Erlbach/Hagenbach
Namenlose Anhöhe im südlichen Vogelbachwald 504,8 westlich Windelsbach-Linden Westtrauf; Norden Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Sandbuck 504,3 östlich Feuchtwangen-Heiligenkreuz Süden Sulzachrandhöhen (westliche) 114.03b
Petersberg 504 südöstlich Marktbergel Nordwesttrauf Petersberg-Virnsberg-Höhen 114.21
Fichtenleiten 503,8 nordwestlich Lehrberg Südosten Colmberghöhen (mittlere) 114.22b Fränkische Rezat
Schwander Berg 503,6 westlich Leutershausen-Schwand Ostgrat Sulzachrandhöhen (nordöstliche) 114.03a Altmühl
Lerchenberg 503,2 östlich Oberdachstetten Petersberg-Virnsberg-Höhen 114.21 Fränkische Rezat (l)
Eichbuck 502,9 östlich Marktbergel Nordwesttrauf Petersberg-Virnsberg-Höhen 114.21
Ramholz 501,6 nördlich Wettringen nordwestlicher Zeugenberg Rothberg-Ramholz-Rücken,
Hohenloher Ebene
127.90
Namenlose Anhöhe am Südtrauf 501,3 südlich Schillingsfürst-Faulenberg Südtrauf; äußerster Süden Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Breithart 499,8 südlich Burgbernheim Nordtrauf „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Steinberg 499,5 nördlich Leutershausen-Steinberg Zeugenberg im Norden Erlbacher Becken 114.11 Erlbach
Rothberg 499,3 westlich Wettringen nordwestlicher Zeugenberg Rothberg-Ramholz-Rücken,
Hohenloher Ebene
127.90
Schloßberg 498 südöstlich Neusitz Westtrauf Rothenburger Hardt i. e. S. 114.10b
Pfannenberg 496,2 nordwestlich Weipertshofen Südwestsporn Crailsheimer Hardt i. e. S. 114.00d
Schloßberg 495 südwestlich Burgbernheim Nordtrauf „Burgbernheimer Hardt“ 114.10a
Büchelberg 491,9 südwestlich Leutershausen-Steinberg Zeugenberg am Ostrand Erlbacher Becken 114.11 Erlbach
Spielberg 488,3 nördlich Colmberg-Auerbach (Colmberg) Nordosten Bucher Höhe (Ostteil) 114.14 Altmühl
Hinterhöfer Holz 487,8 westlich Schopfloch „Kesselberg-Kreßberg-Rücken“ 114.00c Zwergwörnitz/Wörnitz
Endseer Berg 471,2 südlich Steinsfeld-Endsee nordwestlicher Zeugenberg Hohenloher Ebene 127.72
Namenlose Anhöhe im Birkenschlag 464,9 nördlich Obernzenn-Rappenau Hohenecker Höhen 114.20 Zenn (l)
Schloßberg 462,7 südöstlich Bad Windsheim-Ickelheim Hohenecker Höhen 114.20 Zenn (l)/Aisch

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frankenhöhe umfasst einen großen Teil der spornartig nach Nordwesten ragenden Restausbuchtung des zur Donau orientierten Entwässerungssystems, die beim Vordringen der rheinischen Erosion vor allem durch Flussumkehr und -anzapfung im Fränkischen dem Schwarzmeerzufluss verblieben ist. In der alten ungefähr südöstlichen Abflussrichtung laufen im südlichen Westteil des Naturraums die Wörnitz, parallel zu dieser im nächsten Tal dann deren großer Zufluss Sulzach, beide entspringen bei Schillingsfürst und ziehen im Naturraum zunächst südlich. Der größte und längste Fluss im donauwärts entwässerndem Teil von diesem ist die noch ein Tal weiter östlicher ab dessen Nordwestspitze bei Burgbernheim strikt südöstlich laufende Altmühl. Der Altmühl münden noch aus dem Naturraum von Westen her der Kreuthbach, der Hagenbach und der Erlbacher Mühlbach zu, ehe sie ihn über die Linie zwischen Leutershausen und Ansbach verlässt.

Alle übrigen bedeutenderen Gewässer der Frankenhöhe und ihres Vorlandes laufen dem Rhein zu, entweder in vergleichsweise kurzem Lauf über Nebenflüsse des Neckars im Westen, wo deshalb die durch tiefe und nahe Basis stärkere Erosion im Bereich des Stufenrands vom Keuperbergland zur davor liegenden Muschelkalklandschaft der Hohenloher Ebene einen scharfen Trauf geschaffen hat, oder an der Ostseite in fortschreitend längerem Bogen nach Nordosten, Osten und sogar Südosten über Regnitz und den danach westwärts laufenden Main.

An ihrer Westseite fließt im Süden die Jagst dicht vor der Naturraumgrenze nach Norden und wendet sich dann bald, nachdem die Grenze am Rande der Crailsheimer Bucht zum Trauf geworden ist, nach Nordwesten ab. Ihr laufen danach von diesem her nur kurze und kleine Nebenflüsse zu, größtenteils durch das Vorland. Etwas weiter nördlich entsteht nämlich am Fuß des Stufenrands schon die in sehr direktem Lauf meist nordwärts zum Main fließende Tauber, die erst ein Stück weit unterhalb von Rothenburg ob der Tauber, wo sie von dem inzwischen nordnordöstlich ziehende Trauf einen Abstand von noch immer unter 10 Kilometern erreicht hat, sich für eine gewisse Strecke nach Nordwesten abwendet; auch auf dem Abschnitt bis hierher gibt es deshalb nur unbedeutende Gewässer am tauberseitigen Trauf.

Bei Burgbernheim springt die Stufenkante der Frankenhöhe etwa zehn Kilometer weit nach Osten ein und zieht danach nach Nordosten. Nördlich vor der hier anfangs noch stark ausgeprägten Stufenkante liegt die Windsheimer Bucht. In ihr entsteht die Aisch, die sich auch aus der dicht an der Altmühlquelle entstehenden Ens und einigen anderen kleinen Zuflüsse von der Frankenhöhe her speist, nordöstlich zur unteren Regnitz läuft und dabei die Frankenhöhe auf ihrer Rechten vom Steigerwald auf ihrer Linken scheidet. Die Mittlere Aurach entsteht im Hohenecker Forst östlich von Bad Windsheim auf hier schon deutlich niedrigerer Höhe und fließt in ungefähr östlichem Lauf bald aus dem Naturraum aus und der Regnitz auf deren Mittellauf zu. Die längere Zenn entspringt südlich von Bad Windsheim auf der Frankenhöhe und läuft aurachparallel zur oberen Regnitz. Die Bibert läuft ihr etwas südlich parallel zur Rednitz, sie entsteht östlich vor der Naturraumgrenze und entwässert nur unbedeutende Anteile von ihr.

Die Fränkische Rezat entspringt bei Marktbergel im Hohen Steig zwischen Altmühl- und Zennquelle auf der hier noch markanten Stufenkante zur Windsheimer Bucht hinab. Sie ist – hydrologisch gesehen – der Quellfluss der Rednitz/Regnitz und damit streng genommen auch des Mains und fließt fast auf ihrem ganzen Lauf in alter Richtung bis zu ihrem Anzapfungsknie weit außerhalb des Naturraums im Südosten. Sie verlässt etwa bei Ansbach die Frankenhöhe und hat nur kurze rechte Zuflüsse vom niedrigen Bergrücken zwischen ihrem und dem nahen Tal der Altmühl zu ihrer Rechten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit Karls des Großen zählte das Gebiet zum Virngrund bzw. vircunnia. Der Name Virngrund leitet sich vermutlich vom althochdeutschen fergunna her, was so viel wie „Gebirge“ bedeutet. Im frühen Mittelalter wurde die Bezeichnung Virngrund auch für einen großen Teil des Gebiets im Bereich der Flusstäler von Jagst, Wörnitz, Altmühl und Fränkischer Rezat verwendet. Ein Diplom Karls des Großen für Ansbach vom 29. März 768 bezeichnet dieses Gebiet als Vircunnia (infra Ualdo, qui vocatur Vircunnia).[11] Eine nördlich von Ansbach gelegene Burg trägt den Namen Virnsberg.

In der Urkunde zur Festlegung der Grenzen des Wildbannes durch Kaiser Otto III. vom 1. Mai 1000 wird ein Großteil der Fläche der Frankenhöhe in dieser Grenzbeschreibung umrissen. Der Kaiser verleiht Bischof Heinrich von Würzburg den Wildbann über den zum castellum Bernheim und Villa Liuthereshusun gehörenden Forst.
Von Burgbernheim ausgehend, läuft die etwa 90 km lange Grenze über Galemaresgarden, Alberichsdale (in der Gemarkung Einigenouua), in die Gemarkung Cnonoldespah, von da nach Haginouua, Draitesdorph in ganz gerader Richtung zum Breitenbrunnen (?) hin, dem Alt-Weg, der oben auf dem Xillingesfirst verläuft folgend zur Perenuuarda (?), weiter bis Bortenberg, über den Echinenberg (Eichelberg), von da über einen bestimmten Abstieg (Heusteige?) zu dem Bach Uracha (kleine Aurach) bis zur Altmuna, nach Ramesgarten, Urbruch, von hier über den Berg Eichineberg zum Dorf Ueldun, wieder zur Altmuna und dann nach Brungeresfeldun, Uuilere (Weiler), Nenthereshusun (abgegangen), von da auf direktem Weg zum Berg Hirzperg (Irsberg), von hier nach Perenwigshouun, von da wiederum nach Galemaresgarden.
Dieses Jagdgebiet wurde von Würzburg beansprucht und wird in alten Landkarten würzburgischer Provenienz als Pernheimer Wald bezeichnet.[12] "Bernheimer Wald" kann als Ursprungsbezeichnung für die, erst später so benannte, Frankenhöhe angesehen werden.[13][14]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frankenhöhe wird von den Autobahnen A 6 und A 7 durchzogen, die sich am Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim in der Talmulde der Wörnitz treffen. Die bekannte Steigenstrecke der A 6 nach der Anschlussstelle Crailsheim noch in der vorgelagerten Hohenloher Ebene hinauf zum Westtrauf zeigt deutlich die morphologische Grenze. Ein Rasthof an der A 6 etwa 10 km östlich des Kreuzes ist nach der Landschaft benannt.

Durch die Frankenhöhe führt die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim mit Bahnhöfen in Dombühl, Schnelldorf und Crailsheim. Von Dombühl führt die Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl nach Süden, die inzwischen stillgelegt wurde. Es gibt Pläne für eine Reaktivierung des Personenverkehrs. Mit Vehlberg, Dorfgütingen und Feuchtwangen kämen weitere Haltestellen in der Frankenhöhe hinzu. Bis 1971 zweigte in Dombühl die Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Dombühl nach Norden ab. Diese ist zwischen Dombühl und Rothenburg ob der Tauber stillgelegt, die Gleise sind abgebaut. Die Strecke wird teilweise für einen Radweg genutzt.

Der noch aktive Streckenabschnitt ab Rothenburg ob der Tauber verläuft unterhalb der Frankenhöhe nach Nordosten bis nach Steinach. Dort trifft er auf die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg, die an der Nordseite der Frankenhöhe entlang führt. In Richtung Treuchtlingen erklimmt die Bahn ab Steinach mit Halt in Burgbernheim-Wildbad die Nordtrauf bis zum Halt Oberdachstetten und fährt das Rezat-Tal entlang wieder hinab bis Ansbach.

Ebenfalls in Steinach zweigt die Nebenbahn nach Bad Windsheim ab. Die Strecke verläuft im Aisch-Tal unterhalb der Frankenhöhe in östliche Richtung.

Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fernwanderweg Europäische Wasserscheide verläuft von Ansbach nach Schnelldorf in großem Bogen durch die Frankenhöhe. Der Frankenhöhe-Weg durchquert sie von Nord (Steinach) nach Süd (Feuchtwangen).

Weitere Fernwanderwege in der Frankenhöhe sind der Fränkische Jakobsweg von Prag nach Rothenburg ob der Tauber, die Magnificat-Route des Fränkischen Marienweg, der Wanderweg Romantische Straße und der Jean-Haagen- sowie der Zollernweg.

Zusätzlich gibt es weitere regionale und lokale Wanderwege.

Ortschaften der Frankenhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Südliche Frankenhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittlere Frankenhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nördliche Frankenhöhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953–1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960).
  3. a b Wolf-Dieter Sick: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 162 Rothenburg o. d. Tauber. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1962. → Online-Karte (PDF; 4,7 MB)
  4. a b Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  5. Karl Albert Habbe: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 153 Bamberg – Ein Problembündel und ein Gliederungsvorschlag. In: Mitteilungen der Fränkischen Geographischen Gesellschaft 2003/2004. S. 55–102 (nur Randanteile, Norden von 114.20 und möglicherweise weitere; noch nicht eingeflossen!)
  6. a b GeoViewer der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hinweise)
  7. Auf Blatt Nürnberg umfasst 114.11 neben dem eigentlichen Becken südwestlich Leutershausens nach Südosten auch einen Altmühltalabschnitt im Fränkischen Becken (113), der landläufig nicht der Frankenhöhe zugerechnet wird.
  8. auf Blatt Rothenburg mit, auf Blatt Nürnberg ohne geklammerte Buchstaben
  9. Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
  10. Der Name Schäfersberg ist am nördlichen Sporn, westlich Aidenaus, eingezeichnet; die 523er Höhenlinie wird merklich überschritten.
  11. Viktor Burr: Vita Hariolfi. In Ellwangen 764–1964. Schwabenverlag Ellwangen, 1964, S. 41.
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.historisches-franken.de Karte mit dem Pernheimer Wald
  13. http://www.regesta-imperii.de/regesten/2-3-0-otto-iii/nr/1000-05-01_1_0_2_3_0_1111_1360.html (MGD O III. Nr. 358)
  14. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichte.burgbernheim.de Urkunde vom 1. Mai 1000 Bild mit Übersetzung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landschaftssteckbriefe des BfN
    • Frankenhöhe (angezeigte Begrenzung umfasst nicht ganz die gesamte Frankenhöhe, da das obere Altmühltal herausgerechnet ist)
    • Oberes Altmühltal (nur im Nordwesten in der Frankenhöhe gelegen)