Blonder Tango

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Film
Titel Blonder Tango
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 120 Minuten
Stab
Regie Lothar Warneke
Drehbuch Lothar Warneke,
Omar Saavedra Santis,
Jorge Ramos,
Norma Torrado
Produktion Volkmar Leweck
Musik Gerhard Rosenfeld,
Roberto Rivera
Kamera Thomas Plenert
Schnitt Erika Lehmphul
Besetzung

Blonder Tango ist ein auf dem 1982 erschienenen gleichnamigen Roman von Omar Saavedra Santis basierender DEFA-Spielfilm. Regie führte Lothar Warneke. Die Inszenierung wurde am 10. April 1986 uraufgeführt.

Der Chilene Rogelio musste nach dem Putsch in Chile 1973 seine Heimat verlassen. Er hat in der DDR Asyl gefunden und arbeitet als Beleuchter eines kleinen Theaters. Er leidet unter sozialer Isolation. Um seinen in Chile gebliebenen Angehörigen eine Freude zu machen, erfindet er eine Braut und schließlich sogar ein gemeinsames Kind und schickt Fotos fremder Kinder nach Hause. Aus den Briefen seiner Mutter erfährt er, dass alle Angehörigen sich über sein Wohlbefinden und den Familienzuwachs freuen. Doch mit der Zeit wird es immer schwieriger, das Lügengebäude aufrechtzuerhalten. Am Ende erfährt Rogelio, dass seine Mutter schon vor Jahren gestorben ist und die Briefe unter ihrem Namen von den Verwandten geschrieben wurden, die ihn mit dieser schrecklichen Tatsache nicht belasten wollten.

„[Dem Regisseur] gelang trotz Beibehaltung der schwierigen Erzählstruktur – mehrere Zeitebenen, Rückblenden und Traumsequenzen – ein wunderbar einfacher, zutiefst anrührender und spannender Film, der nicht nur die Begrenztheit unseres gewöhnlichen Alltagslebens durchbricht, sondern auch die Grenze zwischen Tragik und Komik fließend werden läßt. Lachend und weinend lernt man vor allem begreifen, daß sich Solidarität nicht in verbalem Verständnis und materieller Hilfe erschöpft.“

Renate Holland-Moritz 1986[1]

„Lothar Warnekes besondere Stärke, seine ganze Sensibilität und seine ungebrochene Moral offenbaren sich im liebevoll erfaßten, sorgfältig und genau gearbeiteten Detail. Dort zeigen sich auch die großen Schönheiten und tiefen Wahrheiten dieses Films, der seine Zugänge anfangs nur zögernd öffnet, am deutlichsten.“

Heinz Hoffmann 1986[2]

Eine DVD-Edition liegt bis heute (2018) nicht vor.

Einzelnachweise

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  1. Renate Holland-Moritz in: Eulenspiegel, Nr. 19, 1986.
  2. Heinz Hoffmann in: Nationalzeitung, 16. April 1986.