Schloss Dahlwitz
Schloss Dahlwitz | ||
---|---|---|
Daten | ||
Ort | Dahlwitz-Hoppegarten | |
Architekt | Friedrich Hitzig | |
Baujahr | 1855/56 | |
Grundfläche | 1.300 m² | |
Koordinaten | 52° 30′ 12,5″ N, 13° 39′ 0,5″ O | |
Das Schloss Dahlwitz oder Schloss Dahlwitz-Hoppegarten ist ein spätklassizistisches Schloss im Ortsteil Dahlwitz-Hoppegarten der Gemeinde Hoppegarten im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.
Geschichte
Der Berliner Architekt Friedrich Hitzig hat das Schloss nach seinen Entwürfen in den Jahren 1855/1856 gebaut für den Gutsbesitzer Carl Heinrich von Treskows-Friedrichsfelde (1823–1886),[1] verheiratet mit Marianne von Knoblauch-Pessin II.[2] Zu dieser Zeit bestand schon ein Landschaftsgarten, den Peter Joseph Lenné 1821 hatte anlegen lassen.[3] Der Turm wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgestockt. Außerdem wurde das Schloss um einen Anbau mit einem als Atelier genutzten Saal und Küche an der nördlichen Seite erweitert. Zum Haus Dahlwitz gehörte ein klassisches landtagsfähiges Rittergut in einer Gesamtgröße von 1524 ha, davon waren zu jener Zeit 758 ha Waldbestand.[4] Bauherr Carl (Karl) Heinrich von Treskow war Gründer der Rennbahn Hoppegarten.[5]
Kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 gehörten den Erben von Treskows noch 805 ha Land. Verwaltet wurde Gut Dahlwitz von Administrator A. Peyer. Administratoren waren damals häufig von den Ritterschaftsbanken als zentrale Kreditunternehmen der Landwirtschaft eingesetzt. Es ist also davon auszugehen, dass die briefadelige Familie von Treskow, 1797 nobilitiert, Dahlwitz damals nur noch mit Auflagen halten konnte.[6]
Zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss zu einem Kindergarten umgebaut, dabei kam es an der Fassade zu einer erheblichen Reduzierung der Schmuckelemente, es wurden die Innentüren und die restlichen Ausstattungen entfernt. Der Turm bekam an den Öffnungen im Aussichtsgeschoss Fenster. Bis zum Jahr 1997 diente das ehemalige Gutshaus als Kindergarten und Schulhort für die benachbarte Schule. Nachdem eine geplante Privatisierung des Schlosses gescheitert war, übernahm 2004 die Brandenburgische Schlösser GmbH das Gebäude und saniert es seither mit großem Aufwand. Im Jahr 2007 erhielt das Schloss seine ursprüngliche rote Färbung und seinen Außenstuck zurück. Ein Förderverein für die Finanzierungsmaßnahmen wurde gegründet. Nach einem Bieterverfahren im Jahr 2019 gelangte das Schloss in den Besitz eines privaten Eigentümers, der Wohnungen und einen Raum für kleinere Veranstaltungen errichten lassen will. Jährlich im Sommer wird hier das Dahlwitzer Schlossfest veranstaltet.[7][8]
Literatur
- Oliver Hermann und, Nicola Riedel-Bröcker: Dahlwitz. In: Peter Michael Hahn, Hellmut Lorenz: Herrenhäuser in Brandenburg und der Niederlausitz. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 2000, ISBN 3-87584-024-0, S. 88–92; gesamt 2 Bände: Einführung und Katalog. Kommentierte Neuausgabe des Ansichtenwerks von Alexander Duncker (1857–1883), 856 S., 275 farbige, 825 SW-Abb.
- Dahlwitz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 14. Duncker, Berlin 1875, Blatt 840 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09180406 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Einzelnachweise
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1908. In: „Der Gotha“, erschienen bis 1942, Vorgänger des GHdA, des GGH. Zweiter Jahrgang Auflage. Briefadelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, T. Justus Perthes, Gotha November 1907, S. 908–909 (uni-duesseldorf.de).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Wilhelm v. Blaschek, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel, nach 1400 nobilitiert) 1959. In: Ausschuss f. adelsrechtl. Fragen d. Dt. Adelsverbände in Gemeinschaft m. d. Dt. Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band 4, Nr. 20. C. A. Starke, 1959, ISSN 0435-2408, DNB 456719644, S. 512–517.
- ↑ Hier haben wir den Stab weitergegeben. In: Monumente, Ausgabe 1/2020, S. 13
- ↑ P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-BuchhandlungR. Stricker, Berlin 1879, S. 242–243, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de).
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705–1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, von Treskow, Heinrich Karl-Zögling-RA-No. 977. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig / Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 202 (staatsbibliothek-berlin.de).
- ↑ Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher. Band VII. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg 1929. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts. In: Mit Unterstützung von Staats-und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. 4. Auflage. Letzte Ausgabe-Niekammer-Reihe Provinz Brandenburg. Verlag Niekammer’s Adreßbücher, Leipzig 1929, S. 32 (martin-opitz-bibliothek.de).
- ↑ Schloss in Dahlwitz-Hoppegarten. Brandenburgische Schlösser GmbH, Gemeinnützige Betriebsgesellschaft.
- ↑ Dahlwitz (1850–1945). Familienverband der Familie v. Treskow.
- Klassizistisches Bauwerk in Brandenburg
- Bauwerk von Friedrich Hitzig
- Erbaut in den 1850er Jahren
- Herrenhaus in Brandenburg
- Rittergut in Brandenburg
- Schloss im Landkreis Märkisch-Oderland
- Baudenkmal in Hoppegarten
- Treskow (Adelsgeschlecht)
- Bauwerk in Hoppegarten
- Unternehmen (Landkreis Märkisch-Oderland)
- Schloss in Europa