Avishai Cohen (Trompeter)

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Avishai Cohen auf dem 46. Deutschen Jazzfestival in Frankfurt 2015

Avishai Cohen (* 1978 in Tel Aviv) ist ein israelischer Jazztrompeter, Bandleader und Komponist.

Leben und Wirken

Avishai Cohen ist der Bruder von Yuval Cohen (Sopransaxophon) und Anat Cohen (Klarinette, Tenorsaxophon), mit denen er auch in der Familienband 3 Cohens spielt, in der er der Jüngste ist. Cohen erhielt ab dem achten Lebensjahr Unterricht an der Trompete, lernte u. a. an der Rimon School of Jazz and Contemporary Music in Ramot HaSharon und musizierte in der dortigen Big Band. Außerdem spielte er unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Kurt Masur oder Kent Nagano klassische Trompete im Young Israeli Philharmonic Orchestra. Er studierte am Berklee College of Music und wurde 1997 Dritter beim Thelonious-Monk-Wettbewerb, der in diesem Jahr für Trompete ausgetragen wurde. Danach ließ er sich in New York nieder, wo er in der Szene des Jazzclubs Smalls auf sich aufmerksam machte.

Nach eigener Aussage ist er stark von Miles Davis beeinflusst, aber auch von anderen Modern Jazz Einflüssen (er selbst nennt unter anderem Art Farmer, Don Cherry, Kenny Dorham, Chet Baker, Thad Jones, Clifford Brown und aus der älteren Jazz-Tradition Louis Armstrong)[1]. Sein Debüt-Album erschien 2002 (The Trumpet Player, Fresh Sounds New Talent), dem weitere bei Anzic Records folgten: After The Big Rain (2007, Anzic, mit Lionel Loueke), Flood (2008), Seven (2008), alle mit eigenen Kompositionen, und zwei Alben mit seinem Trio Triveni mit Bassist Omer Avital und Schlagzeuger Nasheet Waits (Introducing Triveni, Anzic 2010, Triveni II, 2012), mit dem er 2011 auf dem Newport Jazz Festival auftrat. Er tourte auch mit dem SFJazz Collective und dem Lemon Juice Quartet. Er spielte mit der Mingus Big Band, Mingus Dynasty und Third World Love, in der er Ko-Leiter mit Avital ist und sich den Rhythmen aus Afrika, dem Nahen Osten und Spanien widmet.[2]

Mit der Familienband 3 Cohens erschienen die Alben One (2004), Braid (2007), Family (2011) und Tightrope (Anzic Records 2013). 2014 gewannen sie den Kritiker-Poll von Down Beat in der Rising Star Kategorie Jazz Group. 2012 gewann er im Down Beat Kritiker-Poll in der Kategorie Rising Star für Trompete.

Von der Band Avishai Cohen’s Triveni erschien 2014 bei Anzic Records das Album Dark Nights.[3] Zu hören ist er auch auf Mark Turners ECM-Album Lathe of Heaven (2014).

Er ist nicht mit dem gleichnamigen Bassisten Avishai Cohen zu verwechseln.

Diskografische Anmerkungen

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[4]
Big Vicious
 DE7003.04.2020(1 Wo.)
 CH9919.04.2020(1 Wo.)
Avishai Cohen in München 2010 mit dem San Francisco Jazz Collective
  • Into The Silence (ECM, 2016) mit Avishai Cohen – Trompete, Bill McHenry – Tenorsaxophon, Yonathan Avishai – Piano, Eric Revis – Kontrabass, Nasheet Waits – Schlagzeug.
  • Cross My Palm With Silver (ECM, 2017)[5] mit Avishai Cohen – Trompete, Yonathan Avishai – Piano, Barak Mori – Bass, Nasheet Waits – Schlagzeug.
  • Avishai Cohen & Yonathan Avishai: Playing the Room (ECM, 2019)
  • Big Vicious (ECM, 2020) mit Avishai Cohen – Trompete, Effekte, Synthesizer; Uzi Ramirez – Gitarre; Yonatan Albalak – Gitarre, Bass; Aviv Cohen – Schlagzeug; Ziv Ravitz – Schlagzeug, Live-Sampling
  • Naked Truth (ECM, 2022)[6] mit Avishai Cohen – Trompete, Yonathan Avishai – Piano, Barak Mori – Bass, Ziv Ravitz – Schlagzeug
Commons: Avishai Cohen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Porträt von R. J. DeLuke, All about Jazz, 2011, siehe Weblinks
  2. Bradley Bambarger: Avishai Cohen; in International Music Network (Online auf www.imnworld.com)
  3. Rezension von Britt Robson, JazzTimes vom 31. Dezember 2014, abgerufen am 24. Januar 2015
  4. Chartquellen: Deutschland Schweiz
  5. Ursula Böhmer: Der Jazz-Trompeter Avishai Cohen "Cross My Palm With Silver" (Memento des Originals vom 16. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de, Album-Rezension im SWR2 vom 21. Juli 2017, abgerufen am 15. August 2017
  6. Sarah Seidel: Die reine Wahrheit (Jazzalbum der Woche). NDR, 18. Februar 2022, abgerufen am 1. März 2022.