Mengjiagang

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Mengjiagang (chinesisch 孟家岗镇, Pinyin Mèngjiāgǎng Zhèn) ist eine Großgemeinde im Norden des Kreises Huanan der bezirksfreien Stadt Jiamusi in der nordostchinesischen Provinz Heilongjiang. Sie hat eine Fläche von 615,84 km² und hatte Ende 2018 genau 33.594 registrierte Einwohner.[1]

Das Dorf Yongfeng, der heutige Regierungssitz der Großgemeinde, wird erstmals 1910, dem vorletzten Jahr der Qing-Dynastie, erwähnt, damals als „Gebiet Yongfeng“ (永丰区) des Kreises Huachuan. 1930 wurde Yongfeng zur Großgemeinde erhoben, dann aber 1941 zum Dorf herabgestuft und von den japanischen Wehrsiedlern, die sich dort niederließen, in „Yasaka“ (弥荣) umbenannt.[2] Diese Bezeichnung wurde – in der chinesischen Aussprache „Mirong“ – nach der Kapitulation Japans und der Machtübernahme der Kommunistischen Partei Chinas in der Mandschurei zunächst beibehalten. Im März 1956 wurde schließlich die Gemeinde Mengjiagang (孟家岗乡) gegründet, die zweieinhalb Jahre später, im September 1958, in eine Volkskommune umgewandelt wurde. Im April 1984 wurde die Volkskommune im Zuge der Reform- und Öffnungspolitik aufgelöst und die heutige Großgemeinde Mengjiagang gegründet. Die 72 Arbeitsgruppen (村民小组) der Volkskommune sind heute natürliche Dörfer, die in 24 Verwaltungsdörfern zusammengefasst sind.[3]

Administrative Gliederung

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Mengjiagang setzt sich aus 24 Verwaltungsdörfern zusammen.[4] Diese sind:

Dorf Bahuli (八虎力村)
Dorf Baofeng (保丰村)
Dorf Chang’an (长安村)
Dorf Dongsheng (东胜村)
Dorf Gongxing (功兴村)
Dorf Hongri (红日村)
Dorf Jianguo (建国村)
Dorf Jianhua (建华村)
Dorf Liming (黎明村)
Dorf Loushan (楼山村)
Dorf Ping’an (平安村)
Dorf Qiufeng (秋丰村)
Dorf Qunying (群英村)
Dorf Tai’an (太安村)
Dorf Tieling (铁岭村)
Dorf Xiping (西平村)
Dorf Xianjin (先进村)
Dorf Xinglong (兴隆村)
Dorf Yaolishu (腰梨树村)
Dorf Yong’an (永安村)
Dorf Yongfeng (永丰村), Regierungssitz der Großgemeinde
Dorf Zhongping (中平村)
Dorf Zhongxin (中心村)
Dorf Zhujia (朱家村).

Wirtschaftswald Mengjiagang

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Im Februar 1956 begann das Forstministerium der Provinz Heilongjiang (黑龙江省林业厅), im Nordosten des Gemeindegebietes den Wirtschaftswald Mengjiagang (孟家岗人工林) anzulegen. Der Wald liegt in den westlichen Ausläufern des Wanda-Gebirges (完达山), das zum Changbai-Gebirge an der Grenze zu Nordkorea gehört. Die höchste Erhebung im Norden des Waldgebiets liegt 575 m über dem Meeresspiegel, die niedrigste Stelle 168 m. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 2,7° C.[5] 1956 wurden in dem bereits teilweise bewaldeten Gebiet zunächst Dahurische Lärchen mit einer Dichte von 3300 Setzlingen pro Hektar gepflanzt. 1974 begann man neben kontinuierlichen Neuanpflanzungen mit der Holzernte nach dem Prinzip der Ausdünnung.[6] Stand 2022 umfasst das mittlerweile für den Tourismus erschlossene Gebiet 15.370 ha, wovon 13.374 ha bewaldet sind. Dies entspricht etwa 1,76 Millionen Festmeter Holz, im Durchschnitt stehen pro Hektar 132 Festmeter Nutzholz. 8991 ha der gesamten Waldfläche sind künstlich angepflanzt, heute neben Dahurischen Lärchen hauptsächlich mit Korea-Kiefern, Picea koraiensis und Mongolischen Waldkiefern.[7]

Tiefraumstation Giyamusi

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Das Satellitenkontrollzentrum Xi’an der Volksbefreiungsarmee verfügt seit 1970 über ein seitdem ständig erweitertes und verbessertes Netz von Bodenstationen, über das die chinesischen Satelliten in der Erdumlaufbahn gesteuert werden. Die im Chinesischen VLBI-Netzwerk zusammengefassten Großteleskope der Akademie der Wissenschaften, die im regulären Forschungsbetrieb Radioquellen in entfernten Galaxien beobachten, können auch Funksignale von Tiefraumsonden empfangen. Aber zur aktiven Steuerung besagter Sonden war China Anfang der 2000er Jahre noch nicht in der Lage.[8] Bei Chinas erster Mondmission Chang’e 1 im Jahr 2007 war während der kritischen Phase bis zum Eintritt in den Mondorbit nur dank der Unterstützung der ESA mit ihren weltweit verteilten ESTRACK-Stationen eine ununterbrochene Überwachung und Steuerung der Sonde möglich.[9]

Nach dem Ende der Chang’e-1-Mission 2009 und noch bevor die Nachfolgesonde Chang’e 2 am 1. Oktober 2010 ins All abgehoben hatte, waren sich die Verantwortlichen einig, dass ein eigenes Chinesisches Tiefraumnetzwerk notwendig war. Nach Definierung der Kriterien (abseits von Hochspannungsleitungen, Mobilfunkmasten etc.) einigte man sich auf einen Standort in der Wüste 130 km südlich von Kashgar in Xinjiang (38° 25′ 15,7″ N, 76° 42′ 52,6″ O) und einen weiteren im Wirtschaftswald Mengjiagang (46° 29′ 37,1″ N, 130° 46′ 15,7″ O).[10] Anfang Juni 2011 fand die Grundsteinlegung für die Tiefraumstation Giyamusi (佳木斯深空测控站) statt, im Frühjahr 2012 war die Antennenschüssel installiert, ab Mai 2012 trafen die elektronischen Geräte ein,[8] und im Sommer 2012 begann im Zusammenwirken mit den anderen Einrichtungen der Probebetrieb,[11] wobei die Sonde Chang’e 2 als Testobjekt fungierte. Chang’e 2 hatte nach Erfüllung ihrer Primärmission am 9. Juni 2011 den Mondorbit verlassen und zunächst den Lagrange-Punkt L2 des Sonne-Erde-Systems erkundet. Im April 2012 war sie dann zu dem erdnahen Asteroiden (4179) Toutatis aufgebrochen. Am 13. Dezember 2012 fand ein Vorbeiflug an dem Asteroiden statt. Hierbei leistete die Tiefraumstation Giyamusi bereits wertvolle Dienste.[8]

Die Tiefraumstation Giyamusi besitzt eine Parabolantenne von 66 m Durchmesser mit einem Hohlleiter-gespeisten Transceiver, der zum einen auf dem S-Band mit 18 kW und auf dem X-Band mit 15 kW senden, zum anderen die Telemetriesignale von Raumsonden etc. empfangen kann (die im All und auf fremden Himmelskörpern ermittelten wissenschaftlichen Daten werden von den Nationalen Astronomischen Observatorien mit ihren eigenen Antennen empfangen).[10] Außerdem ist die Tiefraumstation Giyamusi mit Geräten für Langbasisinterferometrie ausgerüstet, um im Zusammenwirken mit der Tiefraumstation Kashgar – in kritischen Phasen unterstützt von den Nationalen Astronomischen Observatorien – die genaue Position von Raumflugkörpern im All zu bestimmen.[12] Da die Station mitten im Wald liegt, lautet ihr Funkname „Linhai“ (林海 bzw. „Waldmeer“).[8]

Einzelnachweise

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  1. 国家统计局农村社会经济调查司: 中国县域统计年鉴·2019(乡镇卷 ). 中国统计出版社,北京 2020, S. 153.
  2. 桦南县. In: ehome5.net. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2022; abgerufen am 15. Februar 2022 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ehome5.net
  3. 黑龙江佳木斯市桦南县孟家岗镇. In: tcmap.com.cn. Abgerufen am 13. Februar 2022 (chinesisch).
  4. 2021年统计用区划代码和城乡划分代码:孟家岗镇. In: stats.gov.cn. 30. Dezember 2021, abgerufen am 12. Februar 2022 (chinesisch).
  5. 孟家岗人工林. In: bytravel.cn. Abgerufen am 13. Februar 2022 (chinesisch).
  6. 孙晓梅: 长白落叶松人工林间伐林分的生长模拟. (PDF; 212 kB) In: lykxyj.xml-journal.net. 17. Juli 1999, abgerufen am 13. Februar 2022 (chinesisch).
  7. 三江第一林—孟家岗人工林. In: huanan.gov.cn. 29. November 2018, abgerufen am 13. Februar 2022 (chinesisch).
  8. a b c d 《我们的征途》第一集 17年探月工程 航天人经历了怎样的起伏与悲欢?Journey to the Moon EP1【CCTV纪录】 (ab 0:22:36) auf YouTube, 27. Dezember 2021, abgerufen am 14. Februar 2022.
  9. ESA tracking support essential to Chinese mission. In: esa.int. 26. Oktober 2007, abgerufen am 14. Februar 2022 (englisch).
  10. a b 董光亮 et al.: 中国深空测控系统建设与技术发展. In: jdse.bit.edu.cn. 5. März 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2019; abgerufen am 14. Februar 2022 (chinesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jdse.bit.edu.cn
  11. 陈玉明: 嫦娥二号飞离月球 奔向距地球150万公里的深空. In: gov.cn. 9. Juni 2011, abgerufen am 14. Februar 2022 (chinesisch).
  12. 李国利、吕炳宏: 我国首个海外深空测控站为“天问”探火提供测控支持. In: mod.gov.cn. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. Februar 2022 (chinesisch).

Koordinaten: 46° 25′ N, 130° 40′ O