„Benediktinerabtei Stift Neuburg“ – Versionsunterschied

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Ein separates Gästehaus steht ausschließlich Männern zu Verfügung. Einmal im Jahr steht die Abtei Neuburg im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ allen Besuchern zur Besichtigung frei.
Ein separates Gästehaus steht ausschließlich Männern zu Verfügung. Einmal im Jahr steht die Abtei Neuburg im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ allen Besuchern zur Besichtigung frei.

Eine kleine Korrektur: Im Jahre 2011 leben 17 Mönche im Kloster, Die Klösterlichen Betriebe, die Fischzucht und der Klosterladen sind verpachtet. Ja und im Gästehaus sind seit diesem Jahr auch Frauen willkommen.


== Efeusammlung ==
== Efeusammlung ==

Version vom 31. Juli 2011, 21:18 Uhr

Abtei Neuburg
Ansicht nach Merian

Die Abtei Neuburg (Abtei vom heiligen Bartholomäus) bei Heidelberg, auch als Stift Neuburg und Kloster Neuburg bekannt, ist ein Benediktinerkloster und gehört der Beuroner Kongregation an.

Lage

Die Abtei Neuburg liegt am nördlichen Neckarufer zwischen den Heidelberger Stadtteilen Neuenheim und Ziegelhausen am Südhang des Berges Köpfl.

Geschichte

Abtei Neuburg um 1840,
Blick von der Schlierbacher Landstraße aus

Um 1130 wurde Niwenburg als Filialgründung des Klosters Lorsch zunächst als Männerkloster des Benediktinerordens errichtet.

1195 erfolgte auf Initiative Konrad von Staufens, des ersten Pfalzgrafen bei Rhein, die Umwandlung in ein Kloster der Benediktinerinnen. Mit der Auflösung des Lorscher Mutterklosters 1232 gingen dessen Rechte zunächst auf das Bistum Mainz und später auf das Bistum Worms über. Da man dort den Reformbestrebungen aus Cîteaux anhing, erfolgte unter Mitarbeit des nahegelegenen Klosters von Schönau die Umwandlung in eine Zisterzienserinnenabtei, welche erstmalig für das Jahr 1303 urkundlich belegt ist.

Um 1460 kehrte das Kloster unter dem Einfluss des Kurfürsten Friedrich I. zur benediktinischen Observanz zurück. Im 16. Jahrhundert schlossen sich die Nonnen der Reformation an und verließen das Kloster, welches schließlich 1562 nach dem Tod der Äbtissin Brigitta von Pfalz-Simmern offiziell aufgelöst und in ein adeliges Fräuleinstift umgewandelt wurde.

1706 wurde das Kloster vom Kurfürsten Johann Wilhelm den Jesuiten übertragen, in deren Händen es bis zum Verbot des Ordens durch den Papst im Jahre 1773 verblieb. Es wurde daraufhin erneut säkularisiert und ging 1804 in Privatbesitz über.

Im Jahre 1825 erwarb der Kaiserliche Rat Johann Friedrich Heinrich Schlosser (1780–1851) mit seiner Ehefrau Sophie Charlotte du Fay, beide aus angesehenen Frankfurter Familien, das Anwesen als Sommersitz. Der Onkel des Käufers war Johann Georg Schlosser (1739–1799, der Ehemann von Johann Wolfgang Goethes Schwester Cornelia Schlosser geb. Goethe (1750–1777). Der Käufer selbst war Schriftsteller und sog. Privatgelehrter und Freund Goethes. Daher entstand in der ehemaligen Klosteranlage ein regelrechter Goethe-Kult. Hier sammelte man Briefe, Manuskripte, Erstausgaben und alles, was sonst noch mit Goethes Leben zusammenhing. Marianne von Willemer war z.B. oft und lange hier Gast. So wurde das ehemalige Kloster zum Zentrum der Heidelberger Romantik. Nur Goethe selbst war nie hier. Nach dem Tod Johann Friedrich Heinrich Schlossers 1851 bzw. nach dem Tod seiner Ehefrau Sophie Charlotte erbte die verwandte Familie von Bernus die Anlage, zunächst Friedrich Alexander von Bernus (1838–1908) und dann sein Adoptivsohn Alexander von Bernus (1880–1965). Alle führten die Tradition fort und bewahrten und mehrten u.a. den Bestand der Sammlungen. Bis 1926 blieb die Anlage im Besitz der Familie von Bernus. Namhafte Persönlichkeiten waren in den bürgerlichen Salons der jeweiligen Besitzer zu Gast, darunter Carl Maria von Weber, Joseph Görres, der Freiherr vom Stein, Johannes Brahms, Joseph von Eichendorff, Clemens Brentano, Rudolf Steiner, Hermann Hesse, Stefan George, Rainer Maria Rilke und Klaus Mann.

1926 wurde Neuburg von Alexander von Bernus an die Benediktiner der Erzabtei Beuron verkauft, deren Orden es anfangs besessen hatte, und wieder klösterlichen Zwecken zugeführt. Erster Abt von 1929 bis 1934 war Adalbert von Neipperg, der 1948 in Werschetz (Jugoslawien, heute Serbien) zu Tode gefoltert wurde, nachdem er sich dort im Lager um zum Teil verwundete Kriegsgefangene gekümmert hatte.

Bischof Dr. Ludwig Sebastian von Speyer feierte am 15. August 1937 hier sein goldenes Priesterjubiläum, da die NSDAP ca. 40.000 SA-Männer mobilisiert hatte, um in Speyer einen krawallartigen Protest-Aufmarsch zu inszenieren. Bischof Sebastian war jedoch in aller Stille heimlich abgereist und feierte seinen Ehrentag beschaulich im Stift Neuburg. Die SA-Männer waren umsonst erschienen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine umfassende Renovierung der Anlage.

Am 14. Juli 2011 wurde die Neugestaltung der Klosterkirche nach den Plänen des Architekten Christian Taufenbach mit der Hugo-Häring-Auszeichnung 2011 des Landesverbandes Baden-Württemberg im Bund Deutscher Architekten prämiert.[1] Der Architekt konzipierte die Kirche als "zurückhaltende(n) Träger" für das Geschehen, als ein Haus, das erst "mit dem Geschehen vollständig" sei.[2]

Klosterleben heute

im Jahre 2011 leben 15 Mönche im Kloster Neuburg, welches seit 1988 von Abt Franziskus Heereman geleitet wird. Neben ihren liturgischen und seelsorgerischen Aufgaben arbeiten sie in den klösterlichen Betrieben. Außer der Fischzucht widmen sich die Mönche dem Gartenbau. Über einen Hofladen werden die eigenen Produkte sowie die Erzeugnisse anderer Klöster direkt vertrieben.

Ein separates Gästehaus steht ausschließlich Männern zu Verfügung. Einmal im Jahr steht die Abtei Neuburg im Rahmen eines „Tages der offenen Tür“ allen Besuchern zur Besichtigung frei.

Eine kleine Korrektur: Im Jahre 2011 leben 17 Mönche im Kloster, Die Klösterlichen Betriebe, die Fischzucht und der Klosterladen sind verpachtet. Ja und im Gästehaus sind seit diesem Jahr auch Frauen willkommen.

Efeusammlung

Bekannt wurde das Kloster für seine Efeusammlung, die in dem 2010 umgebauten Schaugewächshaus gezeigt wird.

Literatur

  • Norbert Bosslet: Benediktinerabtei Stift Neuburg. Schnell & Steiner, Regensburg 2000. ISBN 3-7954-6247-9
  • Benedikt Pahl: Abt Adalbert Graf von Neipperg (1890–1948) und die Gründungs- und Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Neuburg bei Heidelberg bis 1949. Aschendorff, Münster 1997. ISBN 3-402-03980-X
  • Otmar A. Geiger: Stift Neuburg. In: Romantisches Neckartal. S. 68f. Schimper, Schwetzingen 1998. ISBN 3-87742-133-4

Weblinks

Commons: Stift Neuburg (Heidelberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Architekturpreis für Christian Taufenbach. Website der Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen. Abgerufen am 16. Juli 2011.
  2. Konzeption und Bilder zur Neugestaltung. Website der competitionline Verlagsgesellschaft mbH. Abgerufen am 16. Juli 2011.

Koordinaten: 49° 25′ 8″ N, 8° 44′ 27″ O