Adolf Kiepert (Ökonom)

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Adolf Kiepert im Alter von 50 Jahren

Carl Gotthilf Adolf Kiepert (* 23. August 1820 in Berlin; † 10. Januar 1892 in Marienfelde) war ein deutscher Ökonom und Politiker. Er erwarb 1844 das Rittergut Marienfelde und schuf dort einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Um 1850 ließ er den Gutspark Marienfelde anlegen.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf Kiepert wurde als zweiter Sohn vom Rittergutsbesitzer Samuel Gotthilf Kiepert und dessen Frau Christiane Henriette (geborene Beer) geboren und am 24. September in der Marienkirche in Berlin-Mitte protestantisch getauft.[1] Sein zwei Jahre älterer Bruder war der Geograph Johann Samuel Heinrich Kiepert (* 1818; † 1899).[2] Adolf Kiepert heiratete Emilie Beer und hatte mit ihr zwei Kinder, die früh starben. Der Sohn starb 1847 am Tag der Geburt, und die Tochter Henriette Klara (* 1848) wurde nur zwei Jahre alt. Ihr Sohn Otto lebte von 1850 bis 1899.

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kiepert, der Patron der Dorfkirche Marienfelde, engagierte sich in Politik und Gesellschaft, so als Amtsvorsteher, Stellvertreter des Landrates von Teltow, Vertreter der Nationalliberalen Partei im preußischen Landtag seit 1869 und Reichstagsabgeordneter von 1872 bis 1878. Er gründete gemeinsam mit dem Agrartechniker Max Eyth die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft DLG und war deren erster Vorstandsvorsitzender. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude werden heute vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als wissenschaftliches Versuchsgut genutzt.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berliner Gedenktafel für Kiepert in Alt-Marienfelde
Familiengrabstätte Kiepert an der Dorfkirche Marienfelde

Die 10. Gemeindeschule in Berlin-Marienfelde, Alt-Marienfelde, wurde 1961 in Kiepert-Schule umbenannt und nennt Adolf Kiepert und seinen Bruder Heinrich Kiepert als Namenspatrone. Der Neubau der 1965 eingeweihten Kiepert-Grundschule in Berlin-Marienfelde, Prechtlstraße 21+23, behielt den Namen. Am Wohnhaus des Gutes wird seiner mit einer Erinnerungstafel gedacht. Die nach ihm benannte Adolfstraße wurde aufgrund möglicher Namensverwechslung 1948 in Greulichstraße umbenannt. Im Jahr 1989 wurde der Adolf-Kiepert-Steg über eine inzwischen abgebaute Anschlussbahn in der Marienfelder Feldflur errichtet, der ihm ein Denkmal inmitten seines Wirkungsfeldes setzt. Außerdem ist bis heute seine Grabstelle im Familiengrab neben der Dorfkirche Marienfelde auf dem ehemaligen Kirchhof erhalten geblieben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Beiträge zur Parteigeschichte. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band 3)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adolf Kiepert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carl Gotthilf Kiepert - Deutschland Geburten und Taufen, 1558-1898, FamilySearch, abgerufen am 22. August 2020
  2. Johann Samuel Kiepert - Deutschland Geburten und Taufen, 1558-1898, FamilySearch, abgerufen am 22. August 2020