Adolph von Minutoli

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Adolph Hermann Emil Eugen Adalbert Menu von Minutoli (* 31. Mai 1802 in Berlin; † 6. April 1848 in Meiningen) war Hofmarschall in Sachsen-Meiningen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolph war der älteste Sohn des Majors Heinrich Menu von Minutoli und von Sophie Charlotte, geb. von Woldeck. Sein Vater war Erzieher des Prinzen Carl von Preußen, des dritten Sohnes von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, sowie Leiter der ersten preußischen Expedition nach Ägypten; seine Sammlung bildet den Grundstock des Ägyptischen Museums in Berlin. Nach dem Abitur am Friedrichwerderschen Gymnasium in Berlin studierte Adolph von Minutoli in Berlin und Göttingen Jura und Verwaltungswissenschaften. 1843 wurde Adoph Hofmarschall und Theaterintendant des Herzogs Bernhard II. von Sachsen-Meiningen. Fünf Jahre später starb er nach einem Gewehrschuss, den der Freund seines Lakaien aus dem Hinterhalt abgegeben hatte. Sie wollten seine Stiefel rauben.

Sein jüngster Bruder, Alexander von Minutoli, machte sich um die Entwicklung der Industrie in Schlesien verdient und wurde der Gründer des ersten Kunstgewerbemuseums der Welt in Liegnitz. Im „Institut Minutoli“, dem späteren „Museum Minutoli“, befanden sich 782 Objekte aus der Kunstsammlung von Adolph, u. a. antike Münzen, Millefiori, ein antiker Kopf aus parischem Marmor, Statuen und Statuetten, Objekte aus Elfenbein- und Bernstein, Majoliken, chinesisches Porzellan sowie eine Glassammlung.

Julius von Minutoli, Adolphs jüngerer Bruder, war im Jahr 1848 der zwischen dem Volk und dem König vermittelnde Berliner Polizeipräsident und 1860 der erste preußische Gesandte in Persien.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dorothea Minkels: 1848 gezeichnet. Der Berliner Polizeipräsident Julius von Minutoli, Norderstedt 2003, S. 2, S. 31f., S. 183 f. (ISBN 3-8334-0096-X)
  • J. C. Hitzig, W. Häring, (W. Alexis) (Hrsg.): Der neue Pitaval. Eine Sammlung der interessantesten Criminalgeschichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit. Neue Folge. 12. Theil., F. A. Brockhaus, Leipzig 1856, S. 121–234: Die Ermordung des Hofmarschalls von Minutoli.
  • Margret Dorothea Minkels: Alexander von Minutoli, der Gründer des 1. Kunstgewerbemuseums der Welt (1844), Norderstedt, 2018, S. 243f., S. 257f. (ISBN 978-3-7460-6982-1)
  • Harry Nehls: Promotion in absentia – Die drei „akademischen“ Söhne des Freiherrn Heinrich von Minutoli: Adolph, Julius und Alexander von Minutoli. In: Der Bär von Berlin, Jahrbuch des Vereins für die Geschichte Berlins 67, 2018, S. 29–56.
  • Joachim S. Karig, Dorothea Minkels: Heinrich Menu von Minutoli und seine herausragende Familie, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7481-7568-1.
  • Harry Nehls: Rezension zu Karig/Minkels: Heinrich Menu von Minutoli und seine herausragende Familie. In: Herold-Jahrbuch, Neue Folge, Band 25, Berlin 2020, S. 281–290.
  • Minkels, Dorothea (Buchreihe der Minutoli-Gesellschaft Berlin e.V.,Bd. 2): Alexander von Minutoli, Daguerreotypist der familiären Kunst(gewerbe)-Sammlungen, Norderstedt 2021, S. 124–139, Abbildungen: Tafeln 801–850. ISBN 978-3-7534-1064-7.
  • Harry Nehls: „Der Aristides ist am Kasino und drin, wimmelt es voll Antiken.“ Zur Provenienz der Rednerstatue des „Aristides“ aus der Antikensammlung des Prinzen Carl von Preußen in Klein-Glienicke bei Potsdam. Anhang: Mehr als nur ein Gouverneur. Minutolis Verhältnis zum Prinzen Carl von Preußen und sein Einfluss auf dessen Sammelpassion. In: Mitteilungen des Vereins für Kultur und Geschichte Potsdams. Studiengemeinschaft Sanssouci e.V. 26. Jg. Potsdam 2021, S. 55–119.