Indische Rosskastanie

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Indische Rosskastanie

Indische Rosskastanie (Aesculus indica)

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
Unterfamilie: Rosskastaniengewächse (Hippocastanoideae)
Gattung: Rosskastanien (Aesculus)
Art: Indische Rosskastanie
Wissenschaftlicher Name
Aesculus indica
(Wall. ex Camb.) Hook.

Die Indische Rosskastanie (Aesculus indica) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Rosskastanien (Aesculus) in der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration
Früchte

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indische Rosskastanie ist ein sommergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 30 Metern erreichen kann; außerhalb seines natürlichen Verbreitungsgebietes bleibt er deutlich kleiner und erreicht kaum 20 Meter Wuchshöhe. Die graue Borke des Stammes löst sich in langen Streifen ab.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 10 bis 15 Zentimeter lang. Die gefingerte Blattspreite siebenteilig (bisweilen auch fünf- oder neunteilig). Die etwa 1 Zentimeter lang gestielten, also fast sitzenden Fiederblättchen sind bei einer Länge von bis zu 20 Zentimetern schmal verkehrt-eiförmig bis lanzettlich und auf beiden Seiten kahl und am Rand fein gesägt. Der frische Austrieb ist meist noch einige Zeit rot gefärbt.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütezeit reicht von Juni bis Juli. Der rispige Blütenstand ist 20 bis 30 Zentimeter lang.

Die zwittrigen Blüten sind vier- bis fünfzählig. Die fünf Kelchblätter sind zu einer etwa 5 mm langen Röhre verwachsen. Die vier weiß bis rosa, teils auch gelblich gefärbten Kronblätter sind ungleich geformt. Es sind sieben freie, 2 bis 2,5 mm lange Staubblätter vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem Fruchtknoten verwachsen.

Die runden, zum Stielansatz hin leicht tropfenförmig verlängerten, dreiklappigen, 4 bis 6 Zentimeter langen Kapselfrüchte sind rau, aber nicht bestachelt. Die darin enthaltenen mittelgroßen braunen, glänzenden Samen reifen ab Anfang Oktober.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Indische Rosskastanie stammt aus Asien, wo sie natürlich im nordwestlichen Himalaja in höheren Lagen von etwa 1500 bis 3000 Metern vorkommt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über das östliche Afghanistan, Nordindien, Nepal und das nördliche Pakistan.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes wird sie gelegentlich in Botanischen Gärten, Parks und Gärten als Zierbaum gepflanzt. In Mitteleuropa ist sie nur in wintermilden Gebieten oder an geschützten Stellen genügend winterhart; auf den Britischen Inseln und in Südeuropa gedeiht sie jedoch im Freistand.

Sorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Indischen Rosskastanie gibt es die Sorte Aesculus indica ‘Sydney Pearce’, die kleiner bleibt und deren Blüten mehr weißlichgelb und weniger rosafarben als die Art sind.

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstbeschreibung erfolgte unter dem Namen (Basionym) Pavia indica Wall. ex Cambess. in Venceslas Victor Jacquemont: Voyage dans l'Inde 4 (Bot.), Band 31, Tafel 35. Die Neukombination zu Aesculus indica wurde 1859 durch den britischen Botaniker William Jackson Hooker in Botanical Magazine, Volume 85, Tafel 5117 veröffentlicht.[1][2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alan Mitchell, übersetzt und bearbeitet von Gerd Krüssmann: Die Wald- und Parkbäume Europas: Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg und Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Indische Rosskastanie (Aesculus indica) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Aesculus indica im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Aesculus indica bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 15. August 2017.