Afaloicai (Uatucarbau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Afaloicai
In Garaulu
Daten
Fläche 22,14 km²[1]
Einwohnerzahl 1.414 (2022)[2]
Chefe de Suco Agostinho Pinto
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Cai Uailita 366
Daralari 375
Lacuhu 431
Lequiuala 177
Der Suco Afaloicai.
Afaloicai (Osttimor)
Afaloicai (Osttimor)
Afaloicai
Koordinaten: 8° 41′ S, 126° 40′ O

Afaloicai (Afloicai, Afaloikai, Afaloi-kai) ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Uatucarbau (Gemeinde Viqueque).

Afaloicai
Orte Position[3] Höhe
Afaloicai 8° 41′ 18″ S, 126° 40′ 11″ O 443 m
Alooli 8° 41′ 32″ S, 126° 38′ 25″ O 699 m
Bahatata 8° 38′ 57″ S, 126° 39′ 5″ O 328 m
Betoria 8° 41′ 32″ S, 126° 40′ 1″ O 340 m
Builicorae 8° 38′ 51″ S, 126° 38′ 49″ O 328 m
Cai Uailita 8° 39′ 24″ S, 126° 37′ 43″ O 645 m
Daralari 8° 41′ 17″ S, 126° 40′ 7″ O 340 m
Lacuhu 8° 39′ 29″ S, 126° 37′ 38″ O 645 m
Lacuhu 8° 40′ 23″ S, 126° 37′ 45″ O 643 m
Liabuta 8° 39′ 38″ S, 126° 38′ 50″ O 389 m
Lequiuala 8° 41′ 8″ S, 126° 40′ 22″ O 292 m
Macaducarau 8° 41′ 37″ S, 126° 39′ 19″ O 454 m
Marae 8° 39′ 20″ S, 126° 38′ 17″ O 459 m
Nelouai 8° 38′ 37″ S, 126° 39′ 22″ O 286 m
Ossomali 8° 40′ 32″ S, 126° 37′ 57″ O 643 m
Samalari 8° 39′ 6″ S, 126° 39′ 25″ O 301 m
Tatadere 8° 39′ 19″ S, 126° 39′ 25″ O 312 m
Tetumori 8° 40′ 2″ S, 126° 39′ 29″ O 325 m
Uaimare 8° 39′ 57″ S, 126° 40′ 8″ O 284 m
Uaniuma 8° 41′ 34″ S, 126° 38′ 17″ O 699 m
Uatobita 8° 40′ 7″ S, 126° 38′ 53″ O 413 m

Der Suco liegt im Nordwesten des Verwaltungsamts Uatucarbau. Östlich befindet sich der Suco Loi Ulo, südlich die Sucos Irabin de Baixo und Uani Uma. Im Südwesten grenzt Afaloicai an das Verwaltungsamt Uato-Lari mit seinem Suco Vessoru. Im Norden liegt das zur Gemeinde Baucau gehörende Verwaltungsamt Baguia mit seinen Sucos Afaloicai, Osso Huna, Hae Coni, Alawa Craik und Larisula. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Afaloicai eine Fläche von 39,79 km².[4] Nun sind es 22,14 km².[1] Entlang der Nordgrenze fließt der Fluss Bassaruai. Er vereinigt sich mit zwei Flüssen, die im Westen von Afaloicai entspringen und quer durch den gesamten Suco fließen, der Loissouro und der Buroho. Die Flüsse gehören zum System des Irebere.[5] Der Suco teilt sich in die vier Aldeias Cai Uailita, Daralari, Lacuhu und Lequiuala.[6]

Der Ort Afaloicai liegt im Südosten des Sucos. Direkt an Afaloicai grenzen die Orte Daralari (Deralare) und Lequiuala (Lecoala). Etwas südlich davon liegen die Dörfer Betoria und Macaducarau, weiter westlich Alooli und Uaniuma. Im Norden bilden die Dörfer Bahatata, Builicorae, Cai Uailita (Caiualita, Kaiualita), Lacuhu (Locohu), Liabuta (deutsch Weiße Höhle),[7] Marae, Nelouai, Samalari (Makasae für „Banyanbaum“),[8] Tatadere, Uatobita (Umobita) ein Siedlungszentrum mit einer Grundschule, einer medizinischen Station und einem Hubschrauberlandeplatz für Notfälle. Weiter südlich gibt es nochmals einen Ort namens Lacuhu (Locohu). In Nachbarschaft dazu liegt Ossomali. Die Orte Tetumori und Uaimare liegen zwischen den Flüssen Loissouro und Buroho.[5][9] Das Dorf Afaloicai verfügt über eine Grundschule, ein Hospital[10] und ein Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[9] Im Osten des Dorfplatzes liegt die Kirche Igreja de Nossa Senhora de Fátima.

In Afaloicai leben 1.414 Einwohner (2022), davon sind 688 Männer und 726 Frauen. Im Suco gibt es 282 Haushalte.[2] Über 89 % der Einwohner geben Naueti als ihre Muttersprache an. Fast 10 % sprechen Makasae und eine Minderheit Tetum Prasa.[11]

Gedenkfeier in Garaulu

Der Name des Sucos stammt vom ehemaligen timoresischen Reich von Afaloicai. In der Kolonialzeit war das Dorf Afaloicai das Zentrum des Verwaltungsamts.[12] Heute liegt er im Suco Irabin de Baixo.

Bei der indonesischen Invasion flohen die Bewohner des Dorfes Afaloicai in Camps am Matebian. Nach deren Zerstörung kehrten sie am 22. November 1978 in ihr Dorf zurück. Dort wurde ihnen von Soldaten des indonesischen Infanteriebataillons 502 befohlen, sich auf einem Feld zu versammeln. Die Soldaten wählten 13 kräftig aussehende Männer aus, die als TBOs dienen sollten. Sie wurden in das ehemalige portugiesische Verwaltungsgebäude gebracht, wo sie gefesselt und verhört wurden, während man sie mit Elektroschocks folterte. Währenddessen wurden fünf Hansip angewiesen, Gräber für die 13 Männer an einem Ort namens Garaulu (Gara-Ulu) auszuheben. Nach zwei Tagen Verhör wurden die Gefangenen am 22. November nach Garaulu gebracht und von den Soldaten erschossen. Danach wurden die Toten von den Hansip begraben. Eine andere Quelle gibt an, die Leichen seien ins Wasser geworfen worden. Einer der Hansip sagte später aus, dass es sich bei den Ermordeten um einfache Kämpfer der FALINTIL gehandelt hatte.[13][14]

Im Ort Afaloicai gab es Ende 1979 ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten.[15]

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Manuel Pinto zum Chefe de Suco gewählt.[16] Bei den Wahlen 2009 gewann Joana M. Fonseca Pinto. Sie war eine von nur zwei Frauen in der Gemeinde Viqueque in diesem Amt.[17] 2016 wurde Agostinho Pinto zum Chefe de Suco gewählt.[18]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Afaloicai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 23. September 2019 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2023.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  5. a b Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  6. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  7. Juliette Huber: Linguistic archaeology in Timor (Memento vom 26. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
  9. a b UNMIT: Timor-Leste District Atlas (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 509 kB)
  10. Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Viqueque (Memento vom 27. Januar 2021 im Internet Archive), abgerufen am 21. März 2021.
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Afaloicai (tetum; PDF; 8,4 MB)
  12. João Soares: Novo Atlas Escolar Português, 5. aktualisierte Auflage, Lisboa 1954
  13. „Chapter 7.2 Unlawful Killings and Enforced Disappearances“ (PDF; 2,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  14. Centro Nacional Chega - CNC: Viqueque, iha loron Segunda-feira, 22 Novembru 2021, Asosiasaun Vitima 1974-1999 hamutuk ho Komisaun Organizadór Masakre Afaloicai, 22 Novembru 1978 – 22 Novembru 2021hamutuk ho autoridade lokal, komunidade no familia vitima sira realiza semináriu ho tema “Memorializasaun Ba Loron Masakre Afaloicai Hodi Hanoin, Aprende no Konserta Memória Moruk Hodi Jerasaun Sira Larepete Asaun Hanesan Iha Ohin No Ba Futuru”, 22. November 2021, abgerufen am 26. November 2021.
  15. „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  16. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  17. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  18. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap