Albert Wolff (Bildhauer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juli 2011 um 14:41 Uhr durch Peisi (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bildnis Albert Wolff
Beilage zum Darmstädter Tagblatt, Nr. 22/1886

Albert Wolff (* 14. November 1814 in Neustrelitz; † 20. Juni 1892 in Berlin; vollständiger Name: Carl Conrad Albert Wolff) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Albert Wolff wurde als Sohn des Ende des 18. Jahrhunderts nach Neustrelitz eingewanderten Bildhauers und Architekten Christian Philipp Wolff und der Neustrelitzer Forstbeamten-Tochter Maria Christiane Wilhelmine, geb. Siemers, in der Strelitzer Straße 15 in Neustrelitz geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters kam er 1831 - wie sein älterer Bruder bereits 1825 - nach Berlin in die Werkstatt des Freundes und Lehrgenossen seines Vaters Christian Daniel Rauch. Von diesem wurde er 1844 nach Carrara gesandt, um die Skulpturen für die oberste Terrasse des Schlosses Sanssouci in Marmor auszuführen. Nach fast zweijährigem Aufenthalt in Italien kehrte er nach Berlin zurück und half Rauch am Friedrichs-Denkmal, war aber auch selbständig tätig – beispielsweise erstellte er eine Porträtstatue der Gräfin Raczynska als Hygeia für einen Brunnen der Stadt Posen sowie ein Kruzifix mit Johannes und Maria in Marmor für die Kirche in Kamenz.

In der Folgezeit schuf er die Reliefs am National-Kriegerdenkmal im Invalidenpark zu Berlin, eine der Gruppen auf der Schlossbrücke, Der Krieger von Pallas in den Kampf geführt (1853), und die Kolossalstatuen der vier Evangelisten für die neue Schlosskirche in Neustrelitz in gebranntem Ton.

Für diese Art der Ausführung schuf Wolff außerdem eine Menge von Modellen, allegorische Statuetten, kleine Idealgestalten, monumentale Verzierungen etc., die weite Verbreitung fanden. Dahin gehören die allegorischen Figuren der Fakultäten für das Universitätsgebäude in Königsberg, die Kanzelfiguren für die Berliner Lukaskirche, die Statue Galileo Galileis unter anderem für das Universitätsgebäude in Pest und die kolossale Statue Friedrich Wilhelms IV. für das Königstor in Königsberg.

Für Hannover schuf er 1861 das bronzene Reiterstandbild des Königs Ernst August von Hannover. 1871 entstand das mit mehreren Sockelfiguren versehene Reiterstandbild des Königs Friedrich Wilhelms III. von Preußen, das bis ca. 1944 im Lustgarten in Berlin stand. Seine übrigen Hauptwerke sind: die Gruppe eines Löwenkämpfers in Erz auf der einen Treppenwange des Alten Museums in Berlin, die Statue des Großherzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin (in Ludwigslust), das Bronzerelief mit dem Einzug der siegreichen Truppen 1871 am Sockel der Siegessäule in Berlin und die Marmorgruppe eines Bacchus mit Panther in der Alten Nationalgalerie Berlin. Der Bestandskatalog der Nationalgalerie von 2006 nennt insgesamt 13 seiner Werke.

In seinen Werken folgt er den Überlieferungen der Rauchschen Schule bei vorwiegend idealistischer Auffassung. Wolff war ab 1866 Professor an der Akademie der Künste in Berlin und bildete zahlreiche junge Bildhauer aus. Zu den begabtesten zählt Wilhelm Wandschneider, der seinen Lehrmeister als väterlichen Freund ansah und in dessen Familie verkehrte. Auch sein Sohn Martin Wolff arbeitete als Bildhauer.

Schriftstücke (Auswahl)

Literatur

Siehe auch