Alitalia-Flug 404
Alitalia-Flug 404 | |
---|---|
Die verunglückte Maschine im August 1990 in Paris | |
Unfall-Zusammenfassung | |
Unfallart | CFIT aufgrund Instrumentenfehlers |
Ort | Weiach, Schweiz |
Datum | 14. November 1990 |
Todesopfer | 46 |
Überlebende | 0 |
Verletzte | 0 |
Luftfahrzeug | |
Luftfahrzeugtyp | DC-9 |
Betreiber | Alitalia |
Kennzeichen | I-ATJA |
Abflughafen | Mailand |
Zielflughafen | Zürich |
Passagiere | 40 |
Besatzung | 6 |
Listen von Flugunfällen |
Alitalia-Flug 404 war ein Linienflug der Alitalia von Mailand nach Zürich. Die Maschine vom Typ McDonnell Douglas DC-9-32 verunglückte am 14. November 1990 beim Landeanflug auf den Flughafen Zürich. Alle 46 Menschen an Bord kamen ums Leben.[1]
Inhaltsverzeichnis
Fluggerät[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die DC-9 war zum Zeitpunkt des Unfalls etwa 16 Jahre alt und hatte 33.886 Flugstunden absolviert.
Verlauf des Unglücks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das ILS-Kreuzzeigerinstrument des Kapitäns war defekt und zeigte, obwohl die Maschine 300 Höhenmeter zu tief lag, während des gesamten Endanfluges auf RWY 14 des Zürcher Flughafens eine zentrierte Gleitweganzeige, das heisst den idealen Anflugweg. Das ILS-Instrument des Copiloten funktionierte korrekt und zeigte den zu tiefen Anflug an. Der Kapitän entschied sich jedoch fatalerweise – ohne ausreichende Fehleranalyse – das korrekte Werte liefernde Gerät zu ignorieren sowie den Tower von Zürich-Kloten nicht über die Differenz zu informieren. Ein vom Copilot kurz vor dem Absturz eingeleitetes Durchstartmanöver wurde auf Anweisung des Kapitäns abgebrochen. So kam es schliesslich südlich von Weiach im Gebiet Surgen zum Aufprall auf den Stadlerberg (637 m), wobei alle 40 Passagiere und die sechs Besatzungsmitglieder ums Leben kamen.
Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Verkettung der unglücklichen Umstände führte zu Empfehlungen der Flugunfall-Untersuchungskommission. Unter anderem wurden verbesserte Verfahrensregeln zwischen den beiden Piloten im Landeanflug eingeführt sowie Hinweise auf Möglichkeiten von Fehlablesungen des Höhenmessers gegeben. Vor allem jedoch wurden die Betriebsvorschriften dahingehend ergänzt, dass ein eingeleitetes Durchstartmanöver nicht mehr abgebrochen werden darf.
Auf dem Stadlerberg wurde eine Hindernisbefeuerung installiert. 1993 richtete Swisscontrol auf den Flughäfen von Zürich und Genf ein Warnsystem ein, das die Fluglotsen warnt, wenn ein bereits im Instrumentenlandesystem eingefädeltes Flugzeug zu tief fliegt.[2]
An einer Forststrasse im Wald erinnert ein Gedenkstein und ein Holzkreuz an die 46 Opfer des Flugzeugabsturzes.[2]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schlussbericht der Eidgenössischen Flugunfall-Untersuchungskommission. (PDF-Datei; 3,6 MB) (Archive (Memento vom 20. August 2014 auf WebCite))
- Blogbeitrag über die Ereignisse aus Sicht der Gemeinde Weiach
- ZRH-Spotter.ch, Berichterstattung zum Flugunglück AZ404. (Memento vom 1. April 2015 im Internet Archive) Inkl. Video.
- Alois Feusi: Flugzeugabsturz vor 25 Jahren. Defektes Gerät und fatales Machtwort. In: Neue Zürcher Zeitung vom 11. November 2015.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network
- ↑ a b Alois Feusi: Flugzeugabsturz vor 25 Jahren. Defektes Gerät und fatales Machtwort. In: Neue Zürcher Zeitung vom 11. November 2015.
Koordinaten: 47° 32′ 50″ N, 8° 26′ 51″ O; CH1903: 675947 / 266766