Amé Gorret
Amé Gorret (* 25. Oktober 1836 im Valtournenche; † 4. November 1907 in Saint-Pierre-en-Châtel-Argent) war ein italienischer Priester und Alpinist aus dem Aostatal. Ihm gelangen zahlreiche Erstbesteigungen, darunter zusammen mit Jean-Antoine Carrel 1865 die erste Besteigung des Matterhorns über den Liongrat von der italienischen Seite aus.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amé Gorret war der Sohn eines Bergführers und sollte ebenfalls Touristen führen. Er sah aber in den Bergen das Symbol einer höheren Idee und schlug daher eine geistliche Laufbahn ein. Seine Ausbildung erhielt er in Aosta, doch während seiner Studien am Priesterseminar ging er immer wieder in die Berge und erkundete neue Routen und nahm an verschiedenen Bergfahrten teil. 1861 erhielt er die Priesterweihe. Er arbeitete daraufhin zunächst als Vikar in Champorcher. Ab 1865 war er in Cogne und Valgrisenche und bekam die Gelegenheit zusammen mit einer Gruppe um Jean-Antoine Carrel die Erstbesteigung des Matterhorns von der italienischen Seite aus zu versuchen. Gorret veröffentlichte nach dem Erfolg der Unternehmung einen Bericht in der Zeitung Feuille d’Aoste. Gorret war danach als Alpinist und Schriftsteller anerkannt. Doch bald erwachte bei ihm das Bedürfnis auch andere Berge als die heimatlichen zu besuchen, so ging er nach Grenoble und trat in den Dienst des französischen Klerus. 1881 wurde er Pfarrer von Saint-Martin-de-Clettes, dann von Villard-Reymond und 1882 war er in Saint-Christophe-en-Oisans. 1884 jedoch musste er wieder nach Italien zurückkehren, das französische Kultusministerium untersagte in jener Zeit dem Klerus, Ausländer zu beschäftigen. Er wurde in die Pfarrei Saint-Jacques-d’Ayas versetzt und musste dort 21 Jahre unter ärmlichen Umständen bleiben. 1902 erkrankte er an den Augen und starb 1907 im Saint-Jaquême Priorat in Saint-Pierre-en-Châtel-Argent.[1]
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guide Illustré de la Vallée d'Aoste, F. Casanova, Turin, 1876 (mit Claude-Nicolas Bich)
- Victor-Emmanuel sur les Alpes, F. Casanova, Turin, 1879.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexis Betemps: Du dernier ours au premier ethnographe : l'abbé Aimé Gorret, in: Le Monde alpin et rhodanien, Band 31, Nr. 1–4, Grenoble 2003
- Enrico Camanni, Cieli di pietra - La vera storia di Amé Gorret, Vivalda editori, Torino, 1997
- Administration Communale de Valtournenche (Hrsg.): Amé Gorret, Autobiographie et écrits divers, Valtournenche, 1998
Erstbesteigungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Angaben zu Gorrets Erstbesteigungen beruhen auf Angaben in seinem Tourenbuch.
- Neben seiner Erstbesteigung des Matterhorns über den Liongrat[2] gelangen ihm einige weitere Erfolge:
- Pic du Retour, 3372 m
- Col de Tleccio, 3324 m
- Becca Costazza, 3085 m
- Torre di Lavina, 3308 m
- Punta Garin, 3447 m
- Bec de la Fruidière, 3070 m
- Grande Rousse, 3608 m
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Charles Gos: Amé Gorret, der Bär der Berge in: Die Alpen, Les alps, Le alpi, Monatsschrift des Schweizer Alpenclub, Band XI, Bern 1935, S. 140 ff.
- ↑ Guido Rey: The Matterhorn, Charles Scribner’s Sons, New York 1907, S. 140
Personendaten | |
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NAME | Gorret, Amé |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Priester und Alpinist |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1836 |
GEBURTSORT | Valtournenche |
STERBEDATUM | 4. November 1907 |
STERBEORT | Saint-Pierre-en-Châtel-Argent |