Amt Kirchhundem

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Wappen Deutschlandkarte
Amt Kirchhundem
Deutschlandkarte, Position des Amtes Kirchhundem hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1969)
Koordinaten: 51° 6′ N, 8° 5′ OKoordinaten: 51° 6′ N, 8° 5′ O
Bestandszeitraum: 1843–1969
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Olpe
Fläche: 172,37 km2
Einwohner: 16.565 (1950)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 96 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 6 Gemeinden
Vorlage:Infobox Gemeindeverband in Deutschland/Wartung/Wappen

Das Amt Kirchhundem war ein Amt im Kreis Olpe in der Provinz Westfalen und in Nordrhein-Westfalen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ehemalige Amtshaus in Kirchhundem

Das Amt Kirchhundem wurde 1843 aufgrund der Landgemeindeordnung für die preußische Provinz Westfalen vom 31. Oktober 1841 aus der in den 1820er Jahren eingerichteten Bürgermeisterei Kirchhundem gebildet.[1][2] Es hatte Bestand bis zur kommunalen Neugliederung vom 1. Juli 1969.

Dem Amt Kirchhundem gehörten zeit seines Bestehens die Gemeinden Heinsberg, Kirchhundem, Kohlhagen, Lenne, Oberhundem und Saalhausen an. An der Spitze der Amtsverwaltung stand der Amtmann (später Amtsbürgermeister), der auch die Amtsvertretung leitete. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Trennung von Verwaltungsspitze und Vorsitz der Amtsvertretung durch Einführung des Amtsdirektors und Amtsbürgermeisters.

Verwaltungssitz war Kirchhundem und zeitweise das Gut Vasbach bei Kirchhundem. 1905 wurde das Gebäude der Amtsverwaltung fertiggestellt, in dem auch die Amtssparkasse untergebracht war. Das im Jugendstil errichtete und heute unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist jetzt Rathaus der Gemeinde Kirchhundem.

Das Amt Kirchhundem wurde zum 1. Juli 1969 durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Olpe aufgelöst:

  • Der größte Teil von Kirchhundem sowie die Gemeinden Kohlhagen, Heinsberg, Oberhundem kamen zur neuen Gemeinde Kirchhundem.
  • Die Gemeinde Saalhausen sowie die im Lennetal liegenden Orte der Gemeinde Kirchhundem kamen zur neuen Stadt Lennestadt.
  • Die Gemeinde Lenne blieb zunächst amtsfrei und bildete noch bis 1975 eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Gemeinde Kirchhundem. Durch das Sauerland/Paderborn-Gesetz wurde sie am 1. Januar 1975 aufgelöst und zwischen Lennestadt und der Stadt Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) aufgeteilt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1839 6.292 [3]
1871 7.084 [4]
1885 8.328 [5]
1895 8.474 [6]
1910 10.606 [7]
1933 13.070 [8]
1939 13.109 [8]
1950 16.565 [9]

Amtmänner, Amtsbürgermeister und Amtsdirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1843–1851 Adam Engelbert Sommer (kommissarisch)
1851–1858 Carl Haverkamp
1858–1872 Engelbert Brüning
1872–1902 Friedrich Brüning
1902–1912 Clemens Statzner
1912–1931 Wilhelm Henken
1931–1934 Adolf Marx
1934–1942 Siegfried Hucke (1942 zum Wehrdienst einber.)
1942–1943 Wurm (Wenden) kommissarisch
1943–1945 Fritz Contzen (Attendorn) kommissarisch
1945 Josef Schmidt
1945–1947 Adolf Marx
1947–1961 Ernst Großheim
1961–1969 Franz-Josef Hackmann

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günther Becker und Martin Vormberg: Kirchhundem. Geschichte des Amtes und der Gemeinde., Kirchhundem, 1994.
  • Ernst Henrichs (Red.): Die Protokollbücher des ehemaligen Amtes Kirchhundem, der zugehörigen Gemeinden und der früheren Gemeinde Rahrbach, Band 1: Die Protokollbücher von 1843–1869, Herausgeber: Verkehrs- und Verschönerungsverein Kirchhundem 1881, Kirchhundem 1988
  • Ernst Henrichs (Red.): Die Protokollbücher des ehemaligen Amtes Kirchhundem, der zugehörigen Gemeinden und der früheren Gemeinde Rahrbach, Band 2: Die Protokollbücher von 1870–1899, Herausgeber: Verkehrs- und Verschönerungsverein Kirchhundem 1881, Kirchhundem, 1989
  • Ernst Henrichs (Red.): Die Protokollbücher des ehemaligen Amtes Kirchhundem, der zugehörigen Gemeinden und der früheren Gemeinde Rahrbach, Band 3: Die Protokollbücher von 1900–1924, Herausgeber: Verkehrs- und Verschönerungsverein Kirchhundem 1881, Kirchhundem 1990
  • Martin Vormberg: 100 Jahre Rathaus Kirchhundem. Festschrift zum Tag des offenen Denkmals am 11. September 2005., Kirchhundem, 2005.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zusammensetzung der Bürgermeisterei Kirchhundem, Stand 1839
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 341, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Einwohnerzahl der Bürgermeisterei Kirchhundem in Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, 1841
  4. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen 1871
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1885
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen 1895
  7. Uli Schubert: Deutsches Gemeindeverzeichnis 1910. Abgerufen am 2. Februar 2017.
  8. a b Michael Rademacher: Olpe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Volkszählung 1950