André Jaecklin

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Andre Jaecklin (2019)

André August Jaecklin (* 27. Juni 1933 in Berlin) ist ein Schweizer Elektroingenieur und Hochschullehrer.[1] Er leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der Leistungselektronik.

André A. Jaecklin besuchte die Grundschulen in Baden AG. 1952 schloss er an der Realabteilung der Kantonsschule Aarau mit der Maturität ab. Ab 1953 studierte er Elektrotechnik an der ETH Zürich. Dort schloss er 1958 als Diplomingenieur ab. Anschließend war er bis 1961 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fernmeldetechnik der ETHZ und promovierte an diesem Institut bei Heinrich Emil Weber. Seine Dissertationsschrift trug den Titel Transistorisierter Impulsgenerator für die Zeittaktzählung von Telefontaxen.[2] Die erste Arbeitsstelle trat er 1961 bei der Firma G. Hasler AG in Bern an, einem Unternehmen der Schweizer Fernmeldeindustrie, welches später Teil der Firma Ascom wurde. Anschließend wanderte er 1963 nach Kalifornien aus. Dort forschte Jaecklin bei der Firma Ampex Corporation in Redwood City auf dem Gebiet von Magnetbanddatenspeichern für Computer. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz konnte er 1968 dem neu gegründeten Forschungszentrum der Brown Boveri & Cie (BBC) in Baden-Dättwil als wissenschaftlicher Mitarbeiter beitreten. Sein erstes Projekt war die Entwicklung eines Stromwandlers für Höchstspannungsübertragungen zusammen mit Peter Wild basierend auf dem Faraday-Effekt.[3]

Auf Grund seiner Erfahrungen in Kalifornien beantragte er, an der ETH Zürich ebenfalls Nachdiplomstudien anzubieten.[4] Schon 1968 wurden dort solche Postgraduate-Studiengänge eingeführt.[5]

1970 ergab sich für Jaecklin die Möglichkeit, eine neue Forschungsgruppe für Halbleiterbauelemente im BBC-Forschungszentrum zu formieren. Auf Antrag von Georges Keller beschloss BBC wenige Jahre später, eine industrielle Fertigung für Leistungshalbleiter in der Schweiz aufzubauen.[6] Jaecklin wechselte deshalb 1973 in die Entwicklungsabteilung dieser neuen Organisationseinheit, um dort Grundlagen für neue bipolare Leistungshalbleiter zu entwickeln. Es resultierten besonders leistungsfähige Thyristoren wie auch GTO-Thyristoren (Gate-Turn-Off Thyristoren), welche für Anwendungen bei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) respektive in Lokomotiven zum Einsatz kamen. Am 1. Oktober 1981 habilitierte sich Jaecklin an der ETH Zürich, erhielt die Lehrberechtigung für das Gebiet der Leistungselektronik und führte entsprechende Vorlesungen durch. Im Jahr 1990 kehrte Jaecklin ins ABB-Forschungszentrum zurück, das nach der Fusion von BBC und Asea zur ABB entsprechend benannt wurde. Am 1. April 1993 wurde ihm der Titel eines Professors an der ETH Zürich verleihen. Bis zu seiner Pensionierung 1998 war er im ABB-Forschungszentrum für fremdfinanzierte Forschungsprojekte Koordinator.[1]

Nach seiner Pensionierung bei ABB hat Jaecklin ein Nachdiplomstudium in Medizinphysik an der ETHZ begonnen und 2000 abgeschlossen. Die Institutsleitung für Neuroinformatik hat ihn bis 2016 als Berater beigezogen.

Mitgliedschaften

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Die von André Jaecklin angemeldeten Patente finden sich in der Datenbank Justitia Patents.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b ETH Zürich: Curriculum Vitae of Prof. Dr. André Jaecklin.. Abgerufen am 24. April 2019 (englisch). 
  2. André August Jaecklin: Transistorisierter Impulsgenerator für die Zeittaktzählung von Telefontaxen. Juris-Verlag, Zürich, 1962, (Lebenslauf S. 90), abgerufen am 30. April 2019
  3. Andre A. Jaecklin: Measuring Current at Extra-High Voltage. Laser Focus Magazine, Mai 1970, S. 35–38
  4. Jaecklin, André. A: Was bedeutet Poststudium? In: NZZ, 29. Mai 1967, Nr. 2347, S. 3.
  5. Die ETH und das Nachdiplomstudium. (Memento vom 30. April 2019 im Internet Archive) ETH Zürich Alumni, abgerufen am 30. April 2019
  6. Stefan Linder: Ladungsträger auf dem Weg in die Energiezukunft – Wie Leistungselektronik die Energietechnik verändert. In: Franz Betschon, Stefan Betschon, Willy Schlachter (Hrsg.): Ingenieure bauen die Schweiz. Technikgeschichte aus erster Hand. Band 2. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2014, ISBN 978-3-03823-912-3, S. 154–178.
  7. Directory Fellows of the IEEE. Andre Jaecklin
  8. Patents by Inventor Andre Jaecklin. Justia, abgerufen am 5. Mai 2019 (englisch).