André de Ridder (Dirigent)

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André de Ridder in Sydney (2016)

André de Ridder (* 1971 in Berlin) ist ein deutscher Dirigent klassischer Musik, der überwiegend in Großbritannien arbeitet.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

André de Ridder wurde als Sohn des Dirigenten und Hochschulprofessors Ludwig de Ridder und einer Opernsängerin in Berlin geboren.[1] Er studierte Dirigieren bei Leopold Hager an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien und bei Sir Colin Davis an der Royal Academy of Music in London. Einerseits engagiert sich der Dirigent für den Dialog der verschiedenen musikalischen Genres, sei es Pop, Jazz, Folk, elektronische Musik oder Oper, alte Musik oder zeitgenössische Kompositionen. Andererseits wurde und wird er regelmäßig auf Klassik-Festivals eingeladen, darunter die Proms oder das Edinburgh International Festival, das Holland Festival, die Biennale di Venezia, das Manchester International Festival oder das Sydney Festival.[2]

Im Cross-Over-Bereich kooperierte er mit der britischen Band These New Puritans und der Kölner Formation MusikFabrik, mit dem Jazz-Musiker Uri Caine sowie den Komponisten Nico Muhly und Owen Pallett, mit dem Electronik-Duo Mouse on Mars und der dänischen Indie-Rock-Gruppe Efterklang, den Pop-Sängern Jonny Greenwood (von Radiohead) und Bryce Dessner (von The National). Im Jahr 2012 gründete de Ridder das Musikkollektiv stargaze, welches Klassik mit Pop, Folk, elektronischer und ‚nicht kategorisierbarer‘ Musik zu verbinden trachtet. Gemeinsam sind Dirigent und Truppe in London, Manchester, Paris, Amsterdam, New York und Sydney aufgetreten und haben zuletzt ihr eigenes Spring Festival in Berlin gegründet. Im Rahmen der Oper hat de Ridder unter anderem Werke Mozarts, von Leoš Janáček und Hans Werner Henze einstudiert.

Er dirigierte eine Reihe von Uraufführungen:

Außerdem leitete er eine Reihe von Vorstellungen an der Komischen Oper Berlin, am Teatro Real in Madrid, der Finnischen Nationaloper in Helsinki und an De Nederlandse Opera in Amsterdam.

Von 2007 bis 2012 war de Ridder Chefdirigent der Sinfonia ViVA, die in Derby (United Kingdom) beheimatet ist. Darüber hinaus wurde und wird er von einer Reihe namhafter Klangkörper eingeladen, darunter Britten Sinfonia, London Sinfonietta und Philharmonia Orchestra, das BBC Symphony Orchestra und weitere BBC-Orchester, das Orchestre de Paris, das Sjællands Symfoniorkester von Kopenhagen und das Chicago Symphony Orchestra. Im Januar 2013 konnte er mit dem Soundtrack von Kubrick’s 2001: Odyssee im Weltraum einen außergewöhnlichen Erfolg in Australien erringen, zuerst am Sydney Opera House, dann bei Symphony in the Domain und schließlich beim Adelaide Festival. 2016 hatte er sein Konzertdebüt mit dem Concertgebouw-Orchester.

Am 1. September 2022 übernahm de Ridder als Generalmusikdirektor die musikalische Leitung am Theater Freiburg.[3][veraltet]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„De Ridder dirigierte mit wohl ausgewogenen Tempi und gab der Musik den Raum zum Atmen […] Energie, Geschmack und ein unbestechliches Ohr für Balance und Timbre sind die hervorstechenden Merkmale seines Musizierens.“

Geoffrey Norris: The Telegraph, 22. Februar 2008

„[…] one of the world's most daring conductors […].
[…] einer der tollkühnsten Dirigenten der Welt […].“

Peter Tinti: The Wall Street Journal, 13. Oktober 2013[4]

Diskographie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Stock: André de Ridder: Kammerpop in Sturm und Drang. In: Die Zeit. 26. November 2015, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 12. März 2024]).
  2. Press release of Edinburgh International Festival, August 2015
  3. Gemeinderat hat André de Ridder zum neuen Generalmusikdirektor am Theater Freiburg gewählt - www.freiburg.de - Rathaus und Service/Presse/Pressemitteilungen. Abgerufen am 23. April 2021.
  4. Konzertdirektion Schmid (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: André de Ridder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien