Andrea Büttner (Künstlerin)

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Andrea Büttner (* 1972 in Stuttgart) ist eine deutsche Künstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet. Ihr Schaffen umfasst mit Druckgrafik, Zeichnung, Malerei und Hinterglasmalerei, Skulptur, Textilarbeiten, Installation, Fotografie, Video und Performance eine bemerkenswerte Vielfalt an Medien und Materialien.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Büttner studierte Bildende Kunst der Universität der Künste Berlin bei Dieter Hacker sowie Philosophie und Kunstgeschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2008 wurde sie am Royal College of Art in London mit einer Dissertation zu Perspectives on Shame and Art promoviert. 2012 wurde Büttner zur Professorin für das Fach Zeichnen an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen[1]. Seit 2017 lehrt sie als Professorin für Kunst im zeitgenössischen Kontext an der Kunsthochschule Kassel.[2]

Andrea Büttner befragt in ihrer künstlerischen Praxis die Wertesysteme und Konventionen, in denen ästhetische Erfahrungen stattfinden und nimmt auch die Produktion, das Ausstellen und die Rezeption von Kunst in den Blick. In der Auseinandersetzung mit Themenfeldern wie Scham und Verlegenheit, Verletzbarkeit, Würde und Armut eröffnet sie Reflexionsräume – beispielsweise zur wechselseitigen Bedingtheit von enthüllend preisgebenden und schamhaft versteckenden Momenten bei der öffentlichen Präsentation von Kunstwerken, zum Status von Handwerk oder zur Rolle der Künstlerin und der Rezipierenden.

In ihre Rauminstallationen fügt Büttner Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen sowie Film- und Klangarbeiten ein. In ihren großformatigen Holzschnitten, aus denen sie in groben Gesten Negativformen herausarbeitet, erscheinen Protagonisten der modernen Kunstgeschichte. Dieter Roth und Martin Kippenberger treffen sich auf der Seufzerbrücke, Wassily Kandinsky tritt in Tracht in bayrischer Landschaft auf oder sie greift, wie in „All my favourite artists had problems with alcohol“, zu Schriftlösungen.

2010 wurde Büttner der Max Mara Kunstpreis für Frauen zuerkannt, den die Londoner Whitechapel Art Gallery in Zusammenarbeit mit dem Modehaus Max Mara vergibt. Die Auszeichnung war mit einem sechsmonatigen Stipendium in Italien verbunden, bei dem Büttner die künstlerische Praxis der Arte Povera untersuchte. 2012 war sie Teilnehmerin der Documenta 13.

2017 wurde Büttner für den jährlich verliehenen Turner Prize nominiert und mit einer Ausstellung in der Ferens Art Gallery im nordenglischen Kingston upon Hull gewürdigt.

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Shame, artist’s book, published by Koenig Books, London, UK ISBN 978-3960-9874-06
  • Beggar, artist’s book, published by Koenig Books, London, UK ISBN 978-3-96098-343-9
  • Immanuel Kant. Kritik der Urteilskraft, hrsg. vom Museum Ludwig, Felix Meiner, Hamburg 2014 (vollständiger Text von Immanuel Kant in der Ausgabe von Heiner Klemme), erschienen anlässlich der Andrea-Büttner-Ausstellung vom 5. September 2014 bis 15. März 2015 im Museum Ludwig Köln, ISBN 978-3-7873-2759-1
  • Hidden Marriages, Gwen John and Moss, artist’s book with essays by Lily Foster and Ray Tangney, edited by Ben Borthwick, Koenig Books, London, UK, ISBN 978-3-86335-609-5
  • Glass, Douglas Hyde Gallery, Dublin, Ireland, ISBN 978-1-905397-45-7
  • Andrea Büttner, MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main and MK Gallery, Milton, ISBN 978-3-86335-326-1

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pressemeldung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 28. Juni 2012 (Memento vom 7. Januar 2013 im Internet Archive)
  2. KhK – Büttner, Andrea. Abgerufen am 23. März 2019.
  3. Tate: Turner Prize 2017: Andrea Büttner. Abgerufen am 21. Dezember 2023 (britisches Englisch).