Andreas Wirsching

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Andreas Wirsching (2009)

Andreas Wirsching (* 19. Mai 1959 in Heidelberg) ist ein deutscher Historiker.

Andreas Wirsching studierte von 1977 bis 1984 Geschichte und evangelische Theologie in Berlin und Erlangen. 1984 erwarb er den Magister. 1988 wurde er an der Universität Erlangen promoviert. Wirsching war Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris (1989–1992) und am Institut für Zeitgeschichte in München (1992–1996). 1995 erfolgte seine Habilitation in Neuerer und Neuester Geschichte an der Universität Regensburg. Von 1996 bis 1998 lehrte Wirsching als Professor für Neuere und Neueste Geschichte Westeuropas an der Universität Tübingen. Von 1998 bis 2011 lehrte er Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Augsburg. Wirsching hatte im Wintersemester 2002/03 die Otto von Freising-Gastprofessur an der Katholischen Universität Eichstätt inne.[1] Seit 1. April 2011 lehrt er als Professor für Neueste Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München und wurde zugleich in der Nachfolge von Horst Möller Direktor des Instituts für Zeitgeschichte.

Wirschings Forschungsschwerpunkte sind die vergleichende deutsche und französische Geschichte im 20. Jahrhundert, die Geschichte von Paris in der Neuzeit, die Geschichte der Weimarer Republik, die Geschichte des Kommunismus, des Faschismus und Nationalsozialismus in der Zeit von 1918 bis 1945, die deutsche und europäische Geschichte seit den 1970er Jahren sowie die Geschichte und Theorie der Moderne.

Im Jahr 2010 wurde Wirsching in den Stiftungsrat der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA) berufen. Wirsching ist seit 2012 stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Außerdem ist er Mitglied in der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Von 2011 bis 2017 war er Kuratoriumsvorsitzender des Historischen Kollegs. Im Februar 2012 wählte ihn die Bayerische Akademie der Wissenschaften zu ihrem Mitglied. Wirsching ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

Seit 2013 leitet Wirsching zusammen mit dem Theologen Hubert Wolf die auf zwölf Jahre angelegte Herausgabe der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber.[2]

Schriften

Monografien

  • Demokratie und Globalisierung. Europa seit 1989. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-66699-5.
  • Der Preis der Freiheit. Geschichte Europas in unserer Zeit. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63252-5.
  • Abschied vom Provisorium. 1982–1990 (= Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Bd. 6). Deutsche Verlags-Anstalt u. a., München 2006, ISBN 3-421-06737-6 (Rezension).
  • Agrarischer Protest und Krise der Familie. Zwei Versuche zur Geschichte der Moderne (= Otto von Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Bd. 23). VS Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-531-14274-7.
  • mit Stefan Grüner: Frankreich. Daten, Fakten, Dokumente (= UTB, 2401, Geschichte). Francke, Tübingen u. a. 2003, ISBN 3-8252-2401-5.
  • Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert (= Beck’sche Reihe. C.H. Beck Wissen, 2165). Beck, München 2001, ISBN 3-406-44765-1 (3. Auflage, ebenda 2011, ISBN 978-3-406-44765-5; 4. Auflage, ebenda 2018, ISBN 978-3-406-72427-5).
  • Die Weimarer Republik. Politik und Gesellschaft (= Enzyklopädie deutscher Geschichte. Bd. 58). Oldenbourg, München 2000, ISBN 3-486-55048-9 (2., um einen Nachtrag erweiterte Auflage, ebenda 2008, ISBN 978-3-486-58736-4; Rezension).
  • Vom Weltkrieg zum Bürgerkrieg? Politischer Extremismus in Deutschland und Frankreich 1918–1933/39. Berlin und Paris im Vergleich (= Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte. Bd. 40). Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56357-2.
  • Parlament und Volkes Stimme. Unterhaus und Öffentlichkeit im England des frühen 19. Jahrhunderts (= Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London. Bd. 26). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen u. a. 1990, ISBN 3-525-36311-7.

Herausgeberschaften

Literatur

  • Andreas Wirsching. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Jahrbuch 2012, München 2013, S. 193 f.
  • Wer ist wer? Das deutsche Who's Who. L. Ausgabe 2011/12, S. 1281 f.

Anmerkungen

  1. Otto von Freising-Gastprofessur
  2. Kritische Online-Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber (1911–1952).