Antimon(III)-sulfid

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Kristallstruktur
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Antimon(III)-sulfid
Andere Namen
  • Antimontrisulfid
  • Antimonglanz
  • Antimonorange
  • Stibnit
  • Diantimontrisulfid
  • Grauspiessglanz
  • Schwefelantimon
  • Antimonschwarz
Verhältnisformel Sb2S3
Kurzbeschreibung

dunkelgrau bis schwarz (kristalline form) orangerot (amorph)er geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1345-04-6
PubChem 16689752
Wikidata Q409041
Eigenschaften
Molare Masse 339,68 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,12–4,64 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

550 °C[1]

Siedepunkt

1150 °C[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​332​‐​411
P: 261​‐​273​‐​301+312​‐​304+340​‐​312​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Antimon(III)-sulfid ist eine chemische Verbindung der Elemente Antimon und Schwefel. Es gehört zur der Gruppe der Sulfide.

Vorkommen

Antimon(III)-sulfid kommt natürlich in Form des Minerals Stibnit vor.

Gewinnung und Darstellung

Reines Antimon(III)-sulfid kann durch Reaktion von Antimon(III)-chlorid mit Thioacetamid in Ethanol[3] oder in Eisessig[4] hergestellt werden.

Antimon(III)-sulfid kann auch durch Zusammenschmelzen der Elemente gewonnen werden.[5]

Eigenschaften

Antimon(III)-sulfid ist ein dunkelgrau bis schwarzer (kristalline Form) oder orangeroter (amorphe Form) geruchloser Feststoff, welcher praktisch unlöslich in Wasser ist. Er zersetzt sich ab einer Temperatur über 550 °C, wobei Schwefelwasserstoff entstehen kann.[1] Die orangerote Form wandelt sich beim Erhitzen unter Luftabschluß in die stabilere graue Version um.[5]

Antimon(III)-sulfid kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnma mit den Gitterparametern a = 11,3107 Å, b = 3,8363 Å und c = 11,2285 Å. In der Elementarzelle befinden sich vier Formeleinheiten.[6]

Verwendung

Antimon(III)-sulfid wurde früher unter dem Namen Antimonschwarz als Pigment verwendet. Das Mineral ist bereits seit der Antike bekannt und wurde als schwarzer Schminkpuder zum Färben von Augenlidern und Augenbrauen verwendet. Heute wird die Verbindung noch in Streichhölzern, der Pyrotechnik, rubinrotem Glas, als Farbstoff für Kunststoffe und als Flammschutzmittel verwendet.[5]

Antimon(III)-sulfid ist ein Halbleiter mit hoher Photosensitivität, der in Fernsehkameras und verschiedenen optoelektronischen Geräten eingesetzt wurde.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu CAS-Nr. 1345-04-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt Antimon(III)-sulfid bei Sigma-Aldrich (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegebenVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  3. a b B. Cheng, E. T. Samulski: "One-step, ambient-temperature synthesis of antimony sulfide (Sb2S3) micron-size polycrystals with a spherical morphology" in Materials Research Bulletin 2003, 38, S. 297–301. Volltext
  4. R. S. Mane, B. R. Sankapal, C. D. Lokhande: "Non-aqueous chemical bath deposition of Sb2S3 thin films" in Thin Solid Films 1999, 353(1), S. 29–32. doi:10.1016/S0040-6090(99)00362-4.
  5. a b c Holleman-Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage, de Gruyter, Berlin, 2007, ISBN 978-3-11-017770-1.
  6. P. Bayliss, W. Nowacki: "Refinement of the crystal structure of stibnite, Sb2S3" in Zeitschrift für Kristallographie 1972, 135, S. 308–315. Volltext.