Arne Kavli

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Arne Texnes Kavli[1] (geboren am 27. Mai 1878 in Bergen; gestorben am 23. September 1970 in Oslo)[2] war ein norwegischer Maler und Zeichner.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kavli kam 1878 als Sohn des Schauspielers Kristoffer Kavli und seiner Frau Agnes Texnes in Bergen zur Welt.[3] Seine Schwester Aagot Nissen wurde später ebenfalls Schauspielerin. Kavli begann seine künstlerische Ausbildung in Bergen an der Tekniske Aftenskole (Technische Abendschule). Nachdem er seine frühen Arbeiten im Kunstverein von Bergen ausgestellt hatte, nahm er ab 1896 an den jährlichen staatlichen Kunstausstellungen in Kristiania (heute Oslo) teil. Mit einem Stipendium konnte er seine Ausbildung 1897 an der Kunstakademie Antwerpen fortsetzen. 1899 nahm er in Kopenhagen Unterricht bei Peder Severin Krøyer und Laurits Tuxen an deren privater Kunstschule (Kunstnernes Frie Studieskoler). Anschließend zog Kavli nach Paris, wo er bis 1914 lebte. Unterbrochen wurde diese Zeit durch jährliche Sommeraufenthalte in Norwegen, die er meist an der Küste von Jæren bei Stavanger verbrachte.

Zum Werk von Kavli gehören Gemälde mit Landschaftsmotiven, Interieurs, Stillleben, Porträts und Figurenkompositionen. Anfangs malte er vor allem Landschaften in gedämpften Tönen in der Art der Spätromantik. Ab 1905 folgten Bilder in heller Farbgebung im Stil des Impressionismus und Symbolismus. Teilweise finden sich dabei Landschaftsbilder mit gebogener Linienführung, die den Einfluss von Edvard Munch erkennen lassen. Ab 1910 wird Kavlis Pinselführung grober und es dominieren kräftige Farben in seinen Werken, beispielsweise in seinen Caféhausszenen. Aus den 1920er Jahren finden sich wiederholt melancholisch anmutende Gemälde in dunklen Farben. In dieser Zeit schuf Kavli zudem verschiedene Bühnendekorationen für das Nationaltheater in Oslo. Zum Ende seines Schaffens konzentrierte sich Kavli nahezu ausschließlich auf Ansichten aus Sørlandet in Südnorwegen. Neben der Ölmalerei schuf Kavli eine Reihe von Radierungen und Holzschnitten. Für seine grafischen Arbeiten erhielt er 1914 auf der Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik in Leipzig eine Medaille. Seine Gemälde wurden neben häufigen Ausstellungen in Norwegen auch mehrfach im Ausland gezeigt. So schickte er 1912 Bilder zu den Ausstellungen des Sonderbundes in Köln und des Hagenbundes in Wien. 1914 waren Gemälde von Kavli im Berliner Kunstsalon Gurlitt zu sehen. Zudem wurden seine Werke auf den Weltausstellungen in San Francisco 1915 und Paris 1937 gezeigt. 1968 erhielt er den königlichen Verdienstorden (Kongens fortjenstmedalje).[4]

Kavli war ab 1903 mit Tulla Larsen verheiratet, deren Bruder der Segler Alfred Larsen war. Es folgte 1911 die zweite Ehe mit Hildur Mønniche und 1925 die dritte Ehe mit Thony Drude Isachsen.[5] Kavli starb 1970 in Oslo und wurde auf dem Friedhof Vestre gravlund bestattet.[6]

Werke in öffentlichen Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SommerinteriørNationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[7]
  • Velkommen – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[8]
  • Jær-kone – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[9]
  • Ung dame – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[10]
  • Skogsti – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[11]
  • Damen med støvler – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[12]
  • Kvinne i lykteskinn – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[13]
  • Dame med skjerf – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[14]
  • På badestranden – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[15]
  • Ung dame i snøreliv – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[16]
  • 17. mai – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[17]
  • Landskap fra Jæren – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[18]
  • Selvportrett – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[19]
  • Grønn benk – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[20]
  • Solstreif – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[21]
  • Dameportrett – Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design, Oslo[22]
  • Diderich Hegermann – Kunstsammlung des Storting, Oslo[23]
  • Portrett av Kalle LøchenBymuseet, Oslo[24]
  • Luftskipet Norge over Oslo på vei mot Nordpolen – Bymuseet, Oslo[25]
  • InteriørStatens Museum for Kunst, Kopenhagen[26]
  • Høstsol – Statens Museum for Kunst, Kopenhagen[27]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Arne Texnes Kavli - Biography. In: askART. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  2. Eintrag zu Arne Kavli im Store Norske Leksikon.
  3. Eintrag zu Arne Kavli im Norsk Biografisk Leksikon.
  4. Eintrag zur Vergabe des Ordens auf der Internetseite des norwegischen Königshauses.
  5. Francis Bull: Gyldendals store konversasjonsleksikon. Gyldendal, Oslo 1972.
  6. Knut Berg: Norges Malerkunst, S. 36–37.
  7. Angaben zum Gemälde Sommerinteriør auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  8. Angaben zum Gemälde Velkommen auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  9. Angaben zum Gemälde Jær-kone auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  10. Angaben zum Gemälde Ung dame auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  11. Angaben zum Gemälde Skogsti auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  12. Angaben zum Gemälde Damen med støvler auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  13. Angaben zum Gemälde Kvinne i lykteskinn auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  14. Angaben zum Gemälde Dame med skjerf auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  15. Angaben zum Gemälde På badestranden auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  16. Angaben zum Gemälde Ung dame i snøreliv auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  17. Angaben zum Gemälde 17. mai auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  18. Angaben zum Gemälde Landskap fra Jæren auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  19. Angaben zum Gemälde Selvportrett auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  20. Angaben zum Gemälde Grønn benk auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  21. Angaben zum Gemälde Solstreif auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  22. Angaben zum Gemälde Dameportrett auf der Internetseite des Nationalmuseums für Kunst, Architektur und Design
  23. Angaben zum Gemälde Diderich Hegermann auf der Internetseite des DigitaltMuseums
  24. Angaben zum Gemälde Portrett av Kalle Løchen auf des DigitaltMuseums
  25. Angaben zum Gemälde Luftskipet Norge over Oslo på vei mot Nordpolen auf des DigitaltMuseums
  26. Angaben zum Gemälde Interiør auf der Internetseite des Statens Museum for Kunst
  27. Angaben zum Gemälde Høstsol auf der Internetseite des Statens Museum for Kunst