Statens Museum for Kunst
Die dänische Nationalgalerie Statens Museum for Kunst (deutsch Staatliches Kunstmuseum) ist das größte Museum für Bildende Kunst in Dänemark und befindet sich im Zentrum der Hauptstadt Kopenhagen. Es ist dem Kulturministerium unterstellt.
Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das vom Architekten Vilhelm Dahlerup (1836–1907) entworfene Museum wurde 1897 eröffnet. 1998 wurde das Hauptgebäude durch einen Erweiterungsbau der Architektin Anna Maria Indrio (* 1943) kongenial ergänzt.
Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben wechselnden temporären Ausstellungen gibt es auch eine umfassende Sammlung, die aus drei Hauptsammlungen besteht:
- Die Königliche Malerei- und Skulpturensammlung, die etwa 2600 Werke von 1300 bis heute umfasst. Ein Schwerpunkt der Sammlung liegt auf dänischer und nordischer Kunst von 1750 bis 1900, darunter zahlreichen Kunstwerken aus dem Goldenen Zeitalter der dänischen Malerei von Malern wie Wilhelm Bendz, Detlev Conrad Blunck, Christoffer Wilhelm Eckersberg, Constantin Hansen, Christen Købke, Vilhelm Marstrand und Martinus Rørbye sowie von der zeitweise in Dänemark tätigen Elisabeth Jerichau-Baumann. Außerdem enthält die Sammlung Werke u. a. von Tizian und Mantegna, Rubens und Rembrandt und Cornelis Gijsbrechts sowie von Henri Matisse, Edvard Munch, Emil Nolde und Robert Smithson. Aber auch moderne zeitgenössische Werke der Dänen Asger Jorn, Per Kirkeby, Elmgreen und Dragset und Danh Vō gehören dazu.
- Die Königliche Kupferstichsammlung umfasst 300.000 Werke (Zeichnungen, Lithografien, Radierungen und andere Kunstformen auf Papier) von dänischen und internationalen Künstlern.
- Die Abgusssammlung (Den Kongelige Afstøbningssamling) umfasst über 2.000 Gipsabgüsse und ist seit 1984 in einem historischen Packhaus (Vestindisk Pakhus, Toldbodgade 40) untergebracht. Die vertretenen Werke reichen bis ins Alte Ägypten zurück. Aus Spargründen ist die Abgusssammlung nur dienstags und sonntagnachmittags geöffnet.[1][2]
SMK Open[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2016 gründete das Statens Museum for Kunst (SMK) mit finanzieller Unterstützung der Nordea Stiftung das Projekt SMK Open mit dem Mittelpunkt einer Online-Datenbank zur digitalen Sammlungserfassung und Zugänglichmachung der zu etwa 99 % unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Depots aufbewahrten Sammlung. Die sich an sich an Laien und Experten richtende Datenbank wurde 2019 veröffentlicht und wird seitdem laufend ergänzt. Etwa 40 % aller Objekte des SMK sind dort bereits registriert.[3] Die Datenbank ermöglicht es, Kunstwerke digital zu betrachten, gezielt nach ihnen zu suchen, sie individuell zu verwalten oder zu erforschen. Etwa zwei Drittel aller Kunstwerke wurden unter Public Domain veröffentlicht. Das Museum versteht die digitale Datenbank als eine Art Werkzeugkasten, die die Menschen ermutigen soll, sich selbstbestimmt mit Kunst auseinanderzusetzen.[4][5] Alle vollständig registrierten Objekte wurden mit einem hochauflösenden Foto und detaillierten Informationen versehen. Zu einigen Objekten werden zusätzlich 3D Modelle, Audios, Videos, oder Röntgenaufnahmen zur Verfügung gestellt. Mithilfe einer künstlichen Intelligenz wurden alle Kunstwerke der Sammlung mit unterschiedlichen Filtern verschlagwortet und können auch nach Urheberrechtsschutz oder Ausstellung in der Sammlung angezeigt werden. Ein Algorithmus schlägt Nutzern auf Grundlage ihrer Suchanfragen weitere Kunstwerke vor. Darüber hinaus werden unter SMK Open auch kuratierte Themenbereiche online ausgestellt und Nutzer haben die Möglichkeit, eine eigene digitale Sammlung anzulegen.[6] 2020 gewann das Projekt SMK Open den Red Dot Award.[7] 2021 wurde das Projekt mit dem Webby ausgezeichnet.[8]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Silas Bay Nielsen: Folge des Spardiktats: „Statens Museum for Kunst“ schränkt Öffnungszeiten ein (dän.) Danmarks Radio, 30. November 2015.
- ↑ http://www.smk.dk/besoeg-museet/udstillinger/den-kgl-afstoebningssamling/
- ↑ About SMK Open. 30. Juni 2021, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
- ↑ SMK Open. 21. Juni 2018, abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
- ↑ SMK Open. Abgerufen am 23. Juni 2022.
- ↑ SMK Open. Abgerufen am 23. Juni 2022.
- ↑ Red Dot Award: Public Online Art Collection SMK Open. 2020, abgerufen am 23. Juni 2022.
- ↑ NEW Webby Gallery + Index. Abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- offizielle Website (deutsch, dänisch, englisch)
Koordinaten: 55° 41′ 20″ N, 12° 34′ 43″ O