Arsen(III)-chlorid

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Strukturformel
Struktur von Arsen(III)-chlorid
Allgemeines
Name Arsen(III)-chlorid
Andere Namen
  • Arsentrichlorid
  • Arsenbutter
Summenformel AsCl3
Kurzbeschreibung

farblose, ölige, an der Luft rauchende Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7784-34-1
EG-Nummer 232-059-5
ECHA-InfoCard 100.029.144
PubChem 24570
ChemSpider 22974
Wikidata Q411245
Eigenschaften
Molare Masse 181,28 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

2,16 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

−16 °C[2]

Siedepunkt

130,2 °C[2]

Dampfdruck

13 hPa[2] (20 °C)

Löslichkeit

mit Wasser exotherme Reaktion[2]

Dipolmoment

1,59(8) D[3] (5,3 · 10−30 C · m)

Brechungsindex

1,604 (16 °C)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[6] ggf. erweitert[5]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 300​‐​310​‐​331​‐​314​‐​350​‐​410
P: 273​‐​280​‐​301+310​‐​302+352​‐​304+340​‐​361[5]
MAK

nicht festgelegt, da karzinogen[2]

Toxikologische Daten
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−305,0 kJ/mol[9]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Arsentrichlorid, trivial auch bekannt als Arsen(ik)butter, ist eine chemische Verbindung der Elemente Arsen und Chlor mit der Summenformel AsCl3. Es ist eine farblose, ölige Flüssigkeit, die an der Luft raucht.

Gewinnung und Darstellung

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Arsentrichlorid kann durch Verbrennung von Arsen in Chlorgas gewonnen werden:

Arsen verbrennt in Chlorgas zu Arsentrichlorid.

Als Ausgangsmaterial kann auch Arsen(III)-oxid dienen, über das wasserfreier Chlorwasserstoff bei 180–200 °C geleitet wird:

Arsentrioxid reagiert mit Chlorwasserstoff zu Wasser und Arsentrichlorid.

Eine weitere Möglichkeit ist die Herstellung aus Arsentrioxid, Schwefeldichlorid und Chlor.[10]

Arsentrichlorid zersetzt sich beim Erhitzen und unter Einfluss von Licht. Durch Luftfeuchtigkeit bildet es korrosive Dämpfe von Chlorwasserstoff und giftigem Arsen(III)-oxid. Es reagiert heftig mit starken Oxidationsmitteln, Wasser und Basen.

Arsentrichlorid dient zum Beizen und Brünieren von Metallen.

Sicherheitshinweise

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Arsen(III)-chlorid darf nicht mit Wasser oder Oxidationsmitteln in Verbindung gebracht werden. Kontakt mit Wasser führt zur Zersetzung unter Bildung von ätzendem Chlorwasserstoff.

Akute Vergiftungserscheinungen äußern sich durch reizende und ätzende Wirkung auf Augen, Atemwege und Haut mit teilw. dauerhaften Schädigungen. Es ist davon auszugehen, dass durch Hautresorption toxische Arsenmengen in den Körper gelangen können.

Als Antidot gegen Arsen kommen Dimercaprol oder Dimercaptopropansulfonsäure in Frage, wobei letztere aufgrund der höheren Wirksamkeit bei gleichzeitig geringeren Nebenwirkungen bevorzugt wird.[5]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Arsentrichlorid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Juli 2014.
  2. a b c d e f Datenblatt Arsen(III)-chlorid bei Alfa Aesar, abgerufen am 3. Februar 2010 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Dipole Moments, S. 9-51.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Liquids, S. 4-140.
  5. a b c Eintrag zu Arsen(III)-chlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  6. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Arsenverbindungen, mit Ausnahme der namentlich in diesem Anhang bezeichneten im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  7. a b Gigiena Truda i Professional'nye Zabolevaniya. Labor Hygiene and Occupational Diseases. Vol. 27(4), S. 54, 1983.
  8. a b Eintrag zu Arsenic trichloride in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 17. August 2021. (Seite nicht mehr abrufbar)
  9. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-5.
  10. G. Brauer (Hrsg.), Handbook of Preparative Inorganic Chemistry 2nd ed., vol. 1, Academic Press 1963, S. 596.