Arthur Michael Ramsey
Arthur Michael Ramsey, Baron Ramsey of Canterbury (* 14. November 1904 in Cambridge; † 23. April 1988 in Oxford) war in den Jahren 1961 bis 1974 Erzbischof von Canterbury.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ramsey studierte am Magdalene College der University of Cambridge. 1950 wurde er zum Regius Professor of Divinity ernannt, aber schon 1952 wurde er Bischof von Durham und später Erzbischof von York. Bei der Krönung der jungen Königin Elisabeth II. am 2. Juni 1953 in der Westminster Abbey war er einer der sie begleitenden Prälaten. Er war ein anerkannter Theologe und setzte sich in der ökumenischen Bewegung ein. Mit der Wahl zum 100. Erzbischof von Canterbury löste er in diesem Amt Geoffrey Fisher, der bereits in Cambridge sein Lehrer gewesen war, ab. Fisher wollte die Wahl Ramseys verhindern, indem er den Premierminister Harold Macmillan darauf hinwies, Ramseys Lehrer gewesen zu sein. Der Premierminister erwiderte, dass Fisher zwar Ramseys Lehrer gewesen wäre, aber nicht seiner. Ramsey galt als ein überaus liberaler Erzbischof, der sich nicht nur gegen starke Widerstände für die gesellschaftliche Integration von Immigranten aus dem Commonwealth einsetzte, sondern darüber hinaus für die Liberalisierung unter anderem des Sexualstrafrechts und für die Rechte von Homosexuellen.
Mit dem Amt als Erzbischof von York bzw. Canterbury ist die Mitgliedschaft im Oberhaus als geistlicher Lord verbunden. Nachdem dem Rückzug Ramseys ins Privatleben wurde er am 18. November 1974 als Baron Ramsey of Canterbury, of Canterbury in Kent, zum Life Peer der Peerage of the United Kingdom ernannt und behielt so seinen Oberhaus-Sitz. 1974 wurde ihm zudem die Royal Victorian Chain verliehen. 1983 wurde er Ehrenmitglied der British Academy.[2]
Lord Ramsey starb 1988. Seine Asche wurde im Garten des Canterbury-Kreuzganges beigesetzt.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Owen Chadwick: Michael Ramsey. A Life. Oxford 1990.
- Peter Itzen: Streitbare Kirche. Die Church of England vor den Herausforderungen des Wandels 1945-1990. Baden-Baden 2012.
- Arthur M. Ramsey in: Internationales Biographisches Archiv 23/1988 vom 30. Mai 1988, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Debrett’s Peerage & Baronetage (1980) ( vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- ↑ Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 23. Juli 2020.
- ↑ www.canterbury-cathedral.org
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Charles E. Raven | Regius Professor of Divinity 1950–1952 | John Burnaby |
Alwyn Williams | Bischof von Durham 1952–1956 | Maurice Harland |
Cyril Garbett | Erzbischof von York 1956–1961 | Donald Coggan |
Geoffrey Fisher | Erzbischof von Canterbury 1961–1974 | Donald Coggan |
Personendaten | |
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NAME | Ramsey, Arthur Michael |
ALTERNATIVNAMEN | Ramsey, Arthur Michael, Baron Ramsey of Canterbury (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Geistlicher, Erzbischof von Canterbury |
GEBURTSDATUM | 14. November 1904 |
GEBURTSORT | Cambridge |
STERBEDATUM | 23. April 1988 |
STERBEORT | Oxford |
- Erzbischof von Canterbury (anglikanisch)
- Erzbischof von York (anglikanisch)
- Bischof von Durham (anglikanisch)
- Anglikanischer Bischof (20. Jahrhundert)
- Anglikanischer Theologe (20. Jahrhundert)
- Regius Professor of Divinity (Cambridge)
- Christentumsgeschichte (England)
- Life Peer
- Mitglied des House of Lords
- Mitglied des Privy Council (Vereinigtes Königreich)
- Träger der Royal Victorian Chain
- Mitglied der British Academy
- Brite
- Politiker (20. Jahrhundert)
- Geboren 1904
- Gestorben 1988
- Mann