Augustiner-Rekollekten

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Die Augustiner-Rekollekten (lateinisch Ordo Augustinianorum Recollectorum, Ordenskürzel OAR) sind eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, die der Jurisdiktion eines Instituts des geweihten Lebens mit Sitz in Rom unterliegt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die zu den Bettelorden gehörenden Augustiner-Rekollekten wurden 1588 als Zweig der Augustiner-Discalceaten in Spanien begründet; das Generalkapitel befand sich in Toledo. Die der Augustinusregel verpflichtete Gemeinschaft wurde 1912 vom Heiligen Stuhl als selbständiger Orden approbiert und gehört zu den vier zentralen augustinischen Orden. Der Sitz des Generalsuperiors befindet sich in Rom. Der Begriff Rekollekten (von lateinisch recollecti „die Versammelten“) bezeichnet Ordensgemeinschaften mit strenger Observanz, also Orden, die strenge Regeln befolgen.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Haupteinrichtungen des Ordens gehört der Sitz des Generalsuperiors, mit dem Generalprior, einem Ordensrat und der Kurie sowie einer Bildungseinrichtung. Das Generalshaus befindet sich seit 1959 in Rom; es beheimatet das Archiv mit allen historischen Unterlagen, die Verwaltung und die Personalabteilung. Das internationale Kollege St. Ildefonso und St. Thomas von Villanova wurde 1616 in der römischen Altstadt gegründet und bietet gleichzeitig einen Wohnbereich für die Studenten an. Die Studenten und Schüler werden hier auf den weiteren Studiengang an Universitäten sowie drei Instituten – dem Historischen Institut, dem Institut für Augustinologie und dem Geistlichen Institut – vorbereitet. Zum Orden der Augustiner-Rekollekten gehören auch mehrere Gemeinschaften der Augustinerinnen (Vita contemplativa) und Schwestern (Vita activa).

Ordensprovinzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Orden ist in acht Provinzen mit verschiedenen Gebieten unterteilt, die jedoch nicht geographisch zugeordnet sind; die Ordensprovinzen werden nach Heiligen des Augustinerordens benannt:

Generalpriore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Feliciano de Ocio (1944 – 1950)
  • Eugenio Ayape (1950 – 1962)
  • Angelus Almárcegui (1962 – 1968)
  • José Javier Pipaón Monreal (1986 – 1998)
  • Javier Desiderio Guerra Ayala (1998 – 10. November 2010)
  • Miguel Miró Miró (2010–2022)
  • Miguel Ángel Hernandéz Domínguez (seit 2022)

Weitere Arbeitsgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Ordensgemeinschaft gehören 21 Bischöfe (Stand Mai 2022), die überwiegend ihre Tätigkeit in Missionsgebieten ausüben. Der Schwerpunkt der Missionsarbeit liegt in Brasilien, China, Kolumbien, Mexiko, Panama, Peru und in Sierra Leone (West-Afrika).

In Spanien unterstützt der Orden die internationale Caritaseinrichtung „Haren Alde“ (Baskisch: Zum Guten) mit Sitz in Madrid. „Haren Alde“ betreibt und unterstützt seit 1992 in Entwicklungsländern soziale und pädagogische Projekte.[8]

Bekannte Ordensmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nikolaus von Tolentino im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  2. heiligenlexikon.de: Thomas Garcia von Villanova im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  3. Joseph von Nazaret im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  4. Rita von Cascia im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  5. ritaschwestern.de: Rita von Cascia (Memento vom 27. August 2016 im Internet Archive), abgerufen am 29. August 2017
  6. Im Augustinerorden wird am 4. September das Hochfest „Maria, Mutter des Trostes“ gefeiert, siehe auch Maria im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  7. Ezechiel Moreno y Dias im Ökumenischen Heiligenlexikon, abgerufen am 12. März 2011
  8. Haren Alde, 25 años a favor a los demás, abgerufen am 23. August 2021.