Bahnstrecke Altstätten–Gais
Altstätten–Gais | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Pendelzug auf dem Zahnstangenabschnitt oberhalb von Altstätten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 7.65 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 mm (Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 1000–1500 Volt = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | Adhäsion 52 ‰ Zahnstange 160 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zahnstangensystem: | Strub | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Koordinaten: 47° 21′ 41″ N, 9° 29′ 53″ O; CH1903: 755565 / 247652
Die Bahnstrecke Altstätten–Gais ist eine meterspurige Schmalspurbahn in der Schweiz. Die 7,65 Kilometer lange Strecke wurde 1911 von der Altstätten-Gais-Bahn (AG) eröffnet und wird seit 2006 von den Appenzeller Bahnen (AB) betrieben. Drei Abschnitte der Bahn sind mit einer Zahnstange nach System Strub ausgestattet.
Geschichte
Am 18. November 1911 wurde die Strecke von Altstätten Stadt über Stoss nach Gais mit drei Triebwagen vom Typ CFe 3/3 eröffnet, wo Anschluss an die Strecke der Appenzeller-Strassenbahn-Gesellschaft (ASt) nach St. Gallen bestand. Die drei Zahnstangenabschnitte mit insgesamt 3264 Metern Länge befinden sich zwischen Altstätten und Stoss, die restliche Strecke nach Gais ist eine reine Adhäsionsstrecke. Die Bahn wurde von Eröffnung an elektrisch mit 1000 Volt Gleichstrom betrieben.
Ein weiterer kurzer Abschnitt in der Altstadt von Altstätten wurde am 26. Juni 1912 zwischen Stadt und Rathaus eröffnet. Das kurze Verbindungsstück auf der Marktgasse stellte die Verbindung an die 1897 eröffnete Strecke Rathaus–Bahnhof SBB der von der Altstätten-Berneck-Bahn (ABB) betriebenen Strassenbahn Altstätten–Berneck her, die wiederum 1940 durch den Trolleybus Altstätten–Berneck abgelöst wurde. Auch die Betriebsführung der Strecke Altstätten–Gais wurde durch die ABB besorgt, welche die Züge durchgehend zwischen Gais und dem Altstätter SBB-Bahnhof fahren liess.
Infolge der Fusion von 1949 übernahm die Elektrische Bahn St. Gallen–Gais–Appenzell (SGA) den Betrieb zwischen Altstätten und Gais. 1953 wurde die Fahrleitungsspannung auf 1500 Volt erhöht, damit die damals neuen Triebwagen ABDeh 4/4 6 bis 8 freizügig auf dem ganzen SGA-Netz verkehren konnten.
Am 2. Juni 1973 wurde der Trambetrieb auf dem verbliebenen Teilstück in Altstätten eingestellt. Bis zur endgültigen Stilllegung des Abschnitts Altstätten SBB–Altstätten Stadt am 31. Mai 1975 führte weiterhin die SGA Züge über diesen Streckenabschnitt.
Wegen rückläufigen Frequenzen und einem Kostendeckungsgrad von unter 30 Prozent lassen die Kantone Appenzell Ausserrhoden und St. Gallen 2019 von einem Ingenieurbüro prüfen, ob für die drei Zahnradbahnen der Appenzeller Bahnen, von Altstätten Stadt nach Gais, von Rorschach Hafen nach Heiden und von Rheineck nach Walzenhausen «kundenfreundlichere und kostengünstigere Alternativen» machbar wären. Zur Diskussion steht namentlich eine Umstellung auf Busbetrieb oder einen vollautomatischen Betrieb.[1]
Galerie
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Streckenende in Altstätten Stadt, 2009
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Endstation Altstätten 1986 mit ABDeh 4/4 6
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Altstätten Stadt, 1988
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BDeh 4/4-Pendelzug oberhalb Altstätten
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Kreuzstrasse – Ende des Zahnstangenabschnitts Warmesberg
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Triebwagen 17 am Bahnübergang Kreuzstrasse
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Rietli
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Gais: links Zug nach Altstätten, rechts Zug aus Appenzell nach St. Gallen
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Bahnhof Gais AR
Literatur
- Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofil Schweiz CH+, in Schuber, AS Verlag, Zürich 2010 ISBN 978-3-909111-74-9
- Emil Leuthold: Elektrische Bahn Altstätten–Gais. Selbstverlag des Verfassers, 1981
Weblinks
- Hans Rudi Lüthy-Pavan: Die Appenzeller Strassenbahn 2. Teil, auf: www.strassenbahn-europa.at
- Geschichte der Appenzeller Bahnen, auf: Homepage der Appenzeller Bahnen
Einzelnachweise
- ↑ Tobias Gafafer: Ostschweizer Zahnradbahnen stehen auf der roten Liste In: Neue Zürcher Zeitung vom 28. Februar 2019