Gais AR
AR ist das Kürzel für den Kanton Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Gais zu vermeiden. |
Gais | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | ehemaliger Bezirk Mittelland |
BFS-Nr.: | 3022 |
Postleitzahl: | 9056 |
Koordinaten: | 752253 / 247694 |
Höhe: | 933 m ü. M. |
Höhenbereich: | 780–1250 m ü. M. |
Fläche: | 21,21 km² |
Einwohner: | 3091 (31. Dezember 2018)[1] |
Einwohnerdichte: | 146 Einw. pro km² |
Gemeindepräsident: | Ernst Koller |
Website: | www.gais.ch |
Lage der Gemeinde | |
Gais ist eine politische Gemeinde im Mittelland des Kantons Appenzell Ausserrhoden in der Schweiz.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gais liegt zwischen Teufen und Appenzell an der Strecke der Appenzeller Bahnen. Gais ist der Endpunkt der Eisenbahnlinie Altstätten–Gais. Von Altstätten im Rheintal gelangt man über den Pass Stoss AR über eine direkte Strassenverbindung nach Gais.
Die Nachbargemeinden sind Trogen, Bühler, Schlatt-Haslen, Appenzell, Rüte, Eichberg und Altstätten.
Hausberg und bekanntes Ausflugsziel ist der Gäbris auf 1251 m ü. M.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner[2] |
1667 | 1870 |
1850 | 2480 |
1900 | 2854 |
1950 | 2422 |
1980 | 2388 |
2000 | 2770 |
2010 | 3065 |
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Bartholomäus Anhorn der Ältere (1566–1642), evangelisch-reformierter Pfarrer und Historiker in Graubünden und Appenzell, gestorben in Gais
- Johannes Rechsteiner (1618–1665), Gemeindepräsident, Landammann und Tagsatzungsgesandter
- Johannes Gruber (1640–1710), Textilunternehmer, Regierungsmitglied und Landammann, geboren in Gais
- Lorenz Wetter (1654–1734), Kaufmann, Landesseckelmeister, Landesstatthalter, Landammann und Tagsatzungsgesandter, geboren in Gais
- Jakob Gruber (1676–1750), Landwirt, Regierungsmitglied, Tagsatzungsgesandter und Landammann, geboren in Gais
- Samuel Heim (1764–1860), Unternehmer, geboren in Gais
- Johann Konrad Zuberbühler (1787–1858), Pädagoge, Ratsherr, Gemeindepräsident, Landrat und Schulinspektor, geboren in Gais
- Johann Heinrich Heim (1802–1876), Nationalrat und Regierungsrat, geboren in Gais
- Johann Ulrich Grunholzer (1810–1880), Gemeindeschreiber, Landschreiber und Politiker, geboren in Gais
- Heinrich Jakob Heim (1828–1892), Pfarrer, geboren in Gais
- Johannes Hofstetter-Meier (1838–1902), Textilunternehmer, Kantonsrat und Regierungsrat, geboren in Gais
- Albert von Keller (1844–1920), Maler, geboren in Gais
- Louis Kürsteiner (1862–1922), Bauingenieur, geboren in Gais
- Eduard Schweingruber (1899–1975), reformierter Theologe, bis 1941 Leiter des Kurhauses «Kardia» in Gais
- Heinrich Altherr (1909–1993), Mundartschriftsteller
- Hans Buschor (1933–2017), katholischer Priester, 1972–1994 Pfarrer in Gais
- Albert Oehlen (* 1954), zeitgenössischer Künstler, lebt in Gais
- Sandra Graf (* 1969), Leichtathletin, lebt in Gais
- Stefan Höhener (* 1980), ehemaliger Rennrodler, geboren in Gais
- Michael Albasini (* 1980), Radrennfahrer, lebt in Gais
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Dorfanlage mit den traditionellen Holzhäusern mit geschweiften Giebeln und einigen repräsentativen Steinbauten entstand hauptsächlich nach dem Brand von 1780. Die Häuser um den Dorfplatz und an der Webergasse bis zur Schwantleren im Nordosten bilden den Kern des Orts.
Die Reformierte Kirche Gais wurde 1781–1782 von Hans Ulrich Haltiner erbaut. Im Innern finden sich Rokoko-Stuckaturen von 1782 aus dem Umkreis von Andreas und Peter Anton Mosbrugger.
Das Haus zum Ochsen am Dorfplatz hat an der Rückseite einen Haubenturm. Es wurde 1796 von Konrad Langenegger als Kurhaus des alten «Ochsen» erbaut.
In der nördlichen Häuserreihe am Dorfplatz steht das 1781 erbaute Haus Eisenhut mit mehrfach geschweiftem Giebel.
Das 1783 für den damaligen Landeshauptmann Jakob Gruber gebaute freistehende Haus verbindet spätbarockes Stilgefühl mit der einheimischen Bauweise. Es weist ein Rokokoportal und einen über der Mittelachse hohen, doppelt geschweiften Quergiebel aus. Das Obergeschoss wird durch Kolossalpilaster gegliedert.
Die Schlachtkapelle am Stoss, östlich von Gais, wurde im 15. Jahrhundert zur Erinnerung an den 1405 errungenen Sieg der Appenzeller über ein österreichisches Heer (Schlacht am Stoss) erbaut und 1955 von Johann Hugentobler umgestaltet.
Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alle zwei Jahre findet in Gais der Abschlussappell der Militärübung Blue Flag - Fo(u)r Peace Central Europe statt, zuletzt im Juli 2019.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- H. Werder: Zur Aktualdynamik der Kulturlandschaft des Appenzeller Mittellandes. 1984.
- K. Rechsteiner und A. Weishaupt: Geschichte der Gemeinde Gais. 2002.
- Eugen Steinmann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band 2: Der Bezirk Mittelland. (= Die Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 97). Birkhäuser Verlag, Basel 1980, ISBN 3-7643-1174-6. S. 288–359.
- Eugen Steinmann: Gais. (= Schweizerische Kunstführer, Nr. 213). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1977, ISBN 978-3-85782-213-1.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Website der Gemeinde Gais
- Thomas Fuchs: Gais. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton, Bezirk, Gemeinde, Bevölkerungstyp und Geschlecht (Ständige Wohnbevölkerung). In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 31. August 2019, abgerufen am 22. Dezember 2019.
- ↑ Thomas Fuchs: Gais. In: Historisches Lexikon der Schweiz.