Beiershausen

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Beiershausen
Koordinaten: 50° 50′ N, 9° 39′ OKoordinaten: 50° 49′ 32″ N, 9° 38′ 58″ O
Höhe: 212 (209–265) m
Fläche: 2,95 km²
Einwohner: 250 (2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 36251
Vorwahl: 06625
Beiershausen (im Hintergrund Asbach und rechts Kohlhausen)
Beiershausen (im Hintergrund Asbach und rechts Kohlhausen)

Beiershausen ist ein Dorf mit etwa 300 Einwohnern in Osthessen etwa 6 km südwestlich von Bad Hersfeld an der Bundesstraße 62 gelegen.

Geographische Lage

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Die Häuser folgen dem Falkenbach und schmiegen sich an die nordwestlich gelegenen Berghänge des Aulaberges (342,4 m ü. NN), des Mittelberges (358,5 m ü. NN) und des Langenberges. Südöstlich, jenseits der Bundesstraße und der Bahnstrecke Bad Hersfeld–Treysa, auch „Knüllwaldbahn“ genannt, fließt die Fulda am Ort vorbei. Das bebaute Gebiet liegt auf 209 m ü. NN an der Bundesstraße und steigt bis 265 m ü. NN an den Hängen des Mittelberges an.

Das Feuerwehrhaus in Beiershausen
Bahnübergang und ehemaliger Haltepunkt Beiershausen
Haltepunkt ca. 1959

Beiershausen, ein historisches hessisches Bauerndorf, wurde im Jahre 1332 erstmals urkundlich erwähnt. 1393 verkauften die Adligen von Milnrode, die zur Zeit des Abtes Berthold (1366–1388) hersfeldischen Lehnsbesitz in „Beigershusin“ hatten, das Dorf an Hersfeld „wiederkäuflich“. Im Dreißigjährigen Krieg war Beiershausen „ganz wüst geworden“.

Zum 31. Dezember 1971 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständige Gemeinde Beiershausen in die Kreisstadt Bad Hersfeld eingegliedert.[2][3] Für den Stadtteil Beiershausen wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[4]

Der Ort lässt auch heute noch erkennen, wie die ersten Siedler die Besonderheiten der Landschaft nutzten. Im Ortskern drängen sich die Höfe eng aneinander und sind doch in ihrer Vielfalt Ausdruck einer bäuerlichen Eigenständigkeit. Das Dorf ist auch heute noch weitgehend in seinem ursprünglichen Erscheinungsbild erhalten. Die zahlreichen, klar gegliederten Bauernhöfe mit ihren Wirtschaftsgebäuden, Nutz- und Obstgärten, die charakteristischen Straßenräume mit ihren Gängeln und alten Winkeln sind noch heute zu sehen.

Einwohnerentwicklung

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Beiershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
157
1840
  
166
1846
  
170
1852
  
158
1858
  
140
1864
  
137
1871
  
155
1875
  
148
1885
  
153
1895
  
127
1905
  
151
1910
  
159
1925
  
147
1939
  
171
1946
  
255
1950
  
268
1956
  
220
1961
  
218
1967
  
149
1970
  
274
1980
  
?
1994
  
303
2004
  
307
2011
  
252
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970 LAGIS[5]; nach 1980. Stadt Bad Hersfeld; Zensus 2011[6]

Für Beiershausen besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Beiershausen) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4] Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 65,22 %. Alle Mitglieder gehören der „Beiershausener Liste“ (BL) an. Ortsvorsteher ist seit März 2023 Bernd Rudolph.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfaffenwaldfriedhof

1938 wurde das Lager Pfaffenwald als „Reichsautobahnlager“ für die Unterbringung von beim Bau der Asbachtalbrücke beschäftigten Zwangsarbeitern im Pfaffenwald westlich von Beiershausen eingerichtet. Von 1942 bis zum Frühjahr 1945 wurde es dann als Durchgangs-, Sterbe-, Geburten- und Abtreibungslager für ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen genutzt. Die im Lager Verstorbenen wurden von den Lagerinsassen selbst auf einem provisorischen Friedhof im Interessentenwald in den Rothäckern[8] bestattet.[9] 1958/59 legten dann Soldaten der Bundeswehr einen Waldfriedhof () an,[10] der 1960/61 von der Hessischen Landesregierung und dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge vollendet und am 14. Mai 1961 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.[11][12]

Einzelnachweise

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  1. Lokaler Nahverkehrsplan für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg. (PDF) S. 1, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2022; abgerufen am 22. Oktober 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hef-rof.de
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 20. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 396 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  4. a b Hauptsatzung. (PDF; 145 kB) §; 6. In: Webauftritt. Stadt Bad Hersfeld, abgerufen im Februar 2023.
  5. Beiershausen, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 72, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeirat Beiershausen. In: Webauftritt. Stadt Bad Hersfeld, abgerufen im Februar 2023.
  8. Zwischen dem Forsthaus Falkenbach im Süden und der Quelle des Wolfsgrabens im Norden (Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 65. Niederaula. Historische Kartenwerke. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).).
  9. Hohlmann, S. 80
  10. „Das Holzkreuz im Walde“, Zeit, 18. Dezember 1958
  11. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge: Beiershausen "Pfaffenwald", Waldfriedhof
  12. „Würdiges Erinnern“, in: Hersfelder Zeitung, 9. Dezember 2013