Benutzer:Aegyptophil/K.D.St.V. Rheno-Saxonia Köthen zu Halle

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K.D.St.V. Rheno-Saxonia (Köthen) zu Halle im CV
Zirkel der K.D.St.V. Rheno-Saxonia (Köthen) zu Halle im CV
Zirkel
Basisdaten
Gründung: 15.10.1992
Gründungsort: Halle (Saale)
Stiftungsdatum: ???
Korporationsverband: CV (seit 1993)
Farben: violett-weiß-rot (Fuxenband: violett-weiß)
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Treu, einig, immerdar!
Feldgeschrei (Panier): ???
Mitglieder insgesamt: ???
Aktive: ???
Website: www.rheno-saxonia.de

Die K.D.St.V. Rheno-Saxonia (Köthen) zu Halle im CV ist eine katholische, nichtschlagende und Farben tragende Studentenverbindung in Halle an der Saale. Sie ist eine der wenigen nach der Deutschen Wiedervereinigung in Ostdeutschland neu gegründeten, katholischen Studentenverbindungen und die einzige ihrer Art in Halle. Rheno-Saxonia ist Mitglied im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste und zweite Rheno-Saxonia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rheno-Saxonia in Halle knüpft an zwei ältere Verbindungen im Nahe gelegenen Köthen an, deren Traditionen sie wieder aufnahm.[1]

Die „erste Rheno-Saxonia“ wurde 1896 an einer technischen Lehranstalt in Köthen (Coethen) gegründet. Ein Grund für die Namensgebung war damals, so der Studentenhistoriker Heinz Gelhoit, dass die meisten katholischen Studenten in Köthen damals entweder aus dem Rheinland oder aus dem alten sächsischen Gebiet Westfalen stammten. Farben der Rheno-Saxonia waren violett-weiß-rot. Sie gehörte zeitweise dem [[Starkenburger Cartellverband|Starkenburger Cartellverband katholischer Studentenverbindungen an Technischen Hochschulen]9 an, zu deren Gründungsmitgliedern sie gehörte. 1911 fusionierte die Verbindung mit der Marchia in Breslau (heute K.D.St.V. Marchia [Breslau] zu Aachen im CV).

Bereits 1913 gab es, ohne Beteiligung der Marchia, einen Versuch, erneut eine Rheno-Saxonia in Köthen zu gründen. Es blieb aber offenbar nur bei dem Versuch. Bezüglich der Geschichte der „zweiten Rheno-Saxonia“ liegen verschiedene Daten vor: einerseits ist die Rede von einer Aufnahme in den Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften (RKDB) im Jahr 1935[2], andererseits ist die Mitteilung überliefert „Angehörige der früheren Rheno-Saxonia in Köthen/Anhalt haben sich im RKDB gesammelt und am 29.11.1957 in Aachen als 'Rheno-Saxonia' ihre Publikation gefeiert“[3]. Jedenfalls fusionierte diese 1981[4] oder 1983[5] (?) mit der K.D.B. Ripuaria Aachen, welche seit 1988 als K.D.St.V. Ripuaria Aachen ebenfalls Mitglied im CV ist. Die heutige Rheno-Saxonia in Halle gilt daher als Wiedergründung dieser zweiten Rheno-Saxonia im CV[6].

Wiedergründung nach der Deutschen Wiedervereinigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiedergründung erfolgte aus der KSG heraus.

Patronat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rheno-Saxonia ist eine der wenigen CV-Verbindungen mit einem Patron. 2011 wurde als dieser Carl Lampert erwählt. Lampert war ein katholischer Geistlicher, der unter den Nationalsozialisten 1944 im Roten Ochsen zu Halle hingerichtet wurde. Lampert wurde, ebenfalls 2011, seliggesprochen.

Konstante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konstante der Verbindung befindet sich derzeit auf dem Gelände der Moritzkirche am Rande der Altstadt: Im Westen des Kirchengeländes liegt ein noch erhaltener Abschnitt der Stadtmauer mit einem kleinen Häuschen. Das Obergeschoss des Gebäudes steht der Verbindung zur Verfügung. Teilweise wird das Häuschen auch als "Kügelgenhaus" bezeichnet, in der Annahme, dass der bekannte Maler Wilhelm von Kügelgen hier einst sein Atelier hatte. Dies ist allerdings ein Irrtum. Vielmehr hielt sich der Maler in seiner Kindheit einmal für eine Weile auf dem Gelände von St. Moritz auf. In dem Häuschen lebte damals Lorchen, ein Pflegekind des Pfarrers Konsistorialrat Karl Friedrich Senff; der junge von Kügelgen spielte gerne mit dem Mädchen und besuchte sie in dem Häuschen[7]. Auf dem Gelände ist u.a. noch die Katholische Studentengemeinde (KSG) der Saalestadt untergebracht.

Wichtige Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claus Herold, katholische Pfarrer in Halle und Mitbegründer des Aktionskreises Halle
  • Paul Nordhues (1915-2004), Weihbischof im Erzbistum Paderborn und langjähriger katholischer Vorsitzender in der Arbeitsgemeinschaft für ökumenisches Liedgut
  • Peter Pichler, ehemaliger Oberpostdirektor von Tirol und Voralberg
  • Klaus Peter Rauen (1935-), Politiker, ehemaliger Oberbürgermeister von Halle (Saale)
  • Herwig van Staa (1942-), Politiker, amtierender Landtagspräsident von Tirol und ehemaliger Landeshauptmann ebenda

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Rheno-Saxonia Halle:

  • Gesellschaft für Studentengeschichte und studentisches Brauchtum (Hrsg.): CV-Handbuch. 3., erw. Auflage. Regensburg 2000, ISBN 3-922485-11-1, S. 163 f.

Zur Geschichte der ersten und zweiten Rheno-Saxonia in Coethen:

  • Katholische Deutsche Burschenschaft Rheno-Saxonia Aachen, 1920-1960. Zum 40. Stiftungsfest. Aachen 1960.
  • Heinz Gelhoit: Katholische Deutsche Studentenverbindung Marchia-Breslau zu Aachen im CV.1910-1985. K.D.St.V. Marchia im Selbstverl., Aachen 1985, S. 24–27. 217–242.
  • 75 Jahre Katholische Deutsche Burschenschaft Ripuaria zu Aachen im CV, 1912-1987. KDB Ripuaria im Selbstverl., Aachen 1987, S. 177–229.

Zum sogenannten Kügelgenhaus:

  • Wilhelm von Kügelgen: Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Knaur, Berlin ohne Jahresangabe.
  • Armin Stein (Hermann Otto Nietschmann): An der Saale hellem Strande. Fünf Blätter aus der Geschichte von Alt-Halle. Seibel, Altenburg, S.-A. 1905.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bisher nicht verwendete Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hierzu im Allgemeinen Gelhoit 1985, v.a.
  2. Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften.
  3. Gelhoit 1985, 242.
  4. CV-Handbuch 2000, 164.
  5. Gelhoit 1985, 242.
  6. CV-Handbuch 2000, 164.
  7. von Kügelgen o.J., bes. 89-95; Stein 1905, bes. 120-122.